Aussicht auf ein torreiches Spitzenspiel

Im Stade de Suisse trifft der FCB am Samstag (20 Uhr) auf die Young Boys, die seit zehn Partien unbezwungen sind und eine fabelhafte Torquote im eigenen Stadion haben. Das hat auch mit dem Rasen zu tun, was Basels Trainer Urs Fischer nutzt, um etwas klarzustellen.

Eindruck aus der ersten Begegnung: Taulant Xhaka (links) gewinnt mit den Baslern gegen Guillaume Hoaraus Young Boys 3:0.

(Bild: Keystone/TagesWoche)

Im Stade de Suisse trifft der FCB am Samstag (20 Uhr) auf die Young Boys, die seit zehn Partien unbezwungen sind und eine fabelhafte Torquote im eigenen Stadion haben. Das hat auch mit dem Rasen zu tun, was Basels Trainer Urs Fischer nutzt, um etwas klarzustellen.


Der FC Basel: Springt von Spitzenspiel zu Spitzenspiel

Drei Partien trennen den FC Basel vom Jahreswechsel: Zum Abschluss wird er den FC St. Gallen empfangen (10.12.), vier Tage zuvor den FC Arsenal zum letzten Spiel in der Champions League (6.12.) und an diesem Samstag reist er nach Bern zum Spitzenspiel gegen die Young Boys (20 Uhr).

15 Punkte trennen die beiden Mannschaften, mitunter wegen des 3:0-Sieges der Basler im ersten Aufeinandertreffen. Und trotzdem muss Trainer Urs Fischer immer wieder zur Kritik Stellung nehmen, die an seiner Person geübt wird. Auch einen Tag vor dem Auftritt in Bern:

«Was soll ich dazu sagen? Ich versuche, einen guten Job zu machen, die Mannschaft so vorzubereiten, dass wir die Spiele gewinnen können. Es wird mir nie gelingen, es allen Recht zu machen. Dass einige meine Arbeit gut finden und andere weniger, ist eben ein Kampf, den es immer geben wird.

Aber ich beschäftige mich nicht damit, weil ich dazu schlicht keine Zeit habe. Und ich kann mich nicht mit der Frage aufhalten, ob die Medien jetzt positiv oder negativ über mich schreiben. Sonst wäre ich gar nie Profi geworden. Zudem kann die Medienberichterstattung nicht der Massstab sein für mich und meine Arbeit.»

Fischers Lieblingsthema ist diese Diskussion nicht. Aber er äussert sich dazu ruhig und gefasst. Bis Ende Saison läuft sein Zweijahresvertrag, der eine Option für eine weitere Saison enthält. Und Fischer weiss: «Vielleicht wird im Winter auch über Urs Fischer diskutiert.» 

Personelles: Zwei Spieler verletzt – Akanji wieder fit, aber noch nicht auf der Bank

Bevor der Verein zurücklehnt und die Hinrunde in Ruhe analysieren kann, erfreut sich Fischer einer gesunden Mannschaft: Manuel Akanji hat nach seinem Kreuzbandriss vor wenigen Tagen erstmals wieder 90 Minuten wettkampfmässig Fussball gespielt und das Trainerteam «erfreuliche Rückmeldungen erhalten», wie Fischer sagt.

Mit der U21 gegen den FC Zürich stand Akanji auf dem Platz, für die Bank im Stade de Suisse reicht das freilich nicht. Aber der FCB darf sich freuen, bald einen einsatzfähigen Innenverteidiger mehr im Kader zu haben.

Fischer fehlen zwei Spieler: Kevin Bua (Muskelfaserriss) und Derek Kutesa.

Zudem würden Taulant Xhaka und Eder Balanta bei einer gelben Karte das Spiel gegen St. Gallen gesperrt verpassen.

Die immer wiederkehrende Rasenfrage

Die Frage «wie haben Sie es mit der künstlichen Unterlage?» ist fast schon der Running Gag an den Medienkonferenzen vor den Spielen im Kanton Bern: Sowohl der FC Thun als auch die Young Boys tragen ihre Partien auf Kunstrasen aus.

Und weil Fischer alle erdenklichen Aussagen zu dieser Thematik, zu dieser Sinnfrage, ob Kunst- oder Naturrasen besser sei, gemacht hat, nutzt der Basler Trainer den Moment für eine rhetorische Frage: «Was willst du lieber? Einen Kunstrasen wie in Bern? Oder einen Naturrasen wie in Sion?»

Fischer spielt damit auf den schlechten Zustand des Rasens im Tourbillon an, wo der FCB zuletzt 2:1 gewonnen hat – zum Auftakt der Dreierserie von Spitzenspielen, die am Dienstag im Gastauftritt des grossen FC Arsenal in der Champions League gipfelt.

Die Young Boys: Seit zehn Spielen ungeschlagen

Seit Beginn der Meisterschaft schaukeln sich die Berner zwischen dem vierten und dem zweiten Platz durch die Liga. Vor dem Duell mit dem FC Basel sind sie zum vierten Mal erster Verfolger des Titelhalters, ein Resultat der jüngsten Erfolgsserie.

Ende August hat Adi Hütters Mannschaft zum letzten Mal verloren, beim 1:4 gegen die Grasshoppers im Letzigrund. Seither hat YB fünfmal remisiert und ebenso oft gewonnen, meistens im eigenen Stadion, den dort erzielen die Berner ihre Tore: Während sie mit sieben Treffern (in acht Partien!) das schwächste Offensivteam im Stadion des Gegners sind, führen sie die Angriffsstatistik im eigenen Stadion mit 29 Treffern an.

Prognose: YB gewinnt mit 3,6:2,75

Im Schnitt sind das 3,6 YB-Tore im Stade de Suisse. Basel erzielt derweil in den gegnerischen Stadien durchschnittlich 2,75 Treffer. Die Fussballschweiz darf sich also auf ein torreiches Spitzenspiel gefasst machen.

Adi Hütter muss für das Duell mit dem Tabellenführer auf eine ganze Reihe Spieler verzichten: Wüthrich, Rochat, Ravet und Joss fehlen verletzt, Sanogo gesperrt. Und weil sich Kubo in der Nationalmannschaft leicht verletzt hat und es Zakaria im Oberschenkel zwickt, sind diese beiden fraglich.

 

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