Es ist fast ein Wunder, dass Andraz Sporar gegen die Grasshoppers kein Tor erzielt. Chancen hat er für fünf Treffer, in Sachen Abschlussqualität fehlt es dem Slowenen aber an allen Ecken und Enden.
Tomas Vaclik | Torhüter
War einer von nur drei Spielern, die von der Startformation im Cupfinal übrig geblieben waren. Zwei Zürcher Abschlüsse flogen auf Vacliks Tor: Ridge Munsys Versuch wehrte der Tscheche ab, gegen Caios direkt getretenen Freistoss war er machtlos, der Ball flog genau in die rechte hohe Torecke.
Omar Gaber | rechter Aussenverteidiger
Durfte in diesem Jahr zum zweiten Mal auf der rechten Abwehrseite von Anfang an ran. Leiste sich einen ärgerlichen Fehlpass nach einer Viertelstunde und war gegen den wirbligen Lucas Andersen gefordert. Keine heurausragende Leistung, aber Gaber fiel in einer fast vollständig neuformierten Mannschaft auch nicht ab.
Daniel Hoegh | rechter Innenverteidiger
Liess sich in der ersten Halbzeit von Caio vorführen und hatte Glück, dass der Konter versandete. Luchste auf der anderen Seite der Leistungsskala Andersen einen Ball ab, der in einem gefährlichen GC-Angriff hätte enden können. Durchzogene Leistung, die alles in allem aber in Ordnung geht.
Nichts zu halten bei Caios Freistoss: Tomas Vaclik im Basler Tor ist bezwungen. (Bild: Keystone/ENNIO LEANZA)
Manuel Akanji | linker Innenverteidiger
War mit seinen 21 Jahren der unumstrittene Patron einer Abwehr, die es in dieser Zusammensetzung noch nie gegeben hat. Liess es sich in dieser Rolle nicht nehmen, für das 0:1 zu sorgen: mit einem präzisen Weitschuss, der via Innenpfosten in das Netz flog. Ansonsten gewohnt präzis im Kopfballspiel und in der Spielauslösung.
Raoul Petretta | linker Aussenverteidiger
Kam zurück in die Mannschaft, nachdem er im Spiel gegen den FC Sion (2:2) eine Gehirnerschütterung erlitten hatte. Überzeugte mit seinem Kopfballspiel, das ihm erlaubte, die langen Diagonalbälle auf die rechte Zürcher Angriffsseite abzulaufen. Machte in der Offensive mit einer guten Flanke auf Kutesa auf sich aufmerksam, und in der Abwehr rettete er eine Viertelstunde vor Spielende auf der Linie.
Alexander Fransson | Defensiver Mittelfeldspieler
23 Jahre alt und in dieser Mannschaftsformation bereits die arrivierte Kraft im zentralen Mittelfeld. Gewann ebenda Bälle, indem er immer wieder die Passwege zulief und versuchte sich kurz vor der Pause an einem Abschluss, der über das Tor flog.
Dominik Schmid | Defensiver Mittelfeldspieler
Noch keine Minute hatte Dominik Schmid zuvor in der ersten Mannschaft gespielt. Jetzt durfte er bei seinem Debüt gleich von Beginn weg ran. Machte seine Sache ausserordentlich gut, verlor kaum Bälle, schirmte diese gut ab – und der Debütant war gleich für die Eckbälle von der linken Seite zuständig. Ohne voreiliges Lob zu verteilen: Es sind schöne Aussichten für Basel, wenn man einen solchen 19-Jährigen im Kader hat. Er dürfte im Sommer die Saisonvorbereitung mitmachen, nachdem er diese Phase vor einem Jahr noch verpasst hatte: «Er hatte Prüfungen in der Lehre, der Burscht musste erst seinen Abschluss machen», sagt Trainer Urs Fischer, der Schmid in der 64. Minute durch Luca Zuffi ersetzte.
Dereck Kutesa | rechter Flügel
Viermal war Dereck Kutesa im Einsatz: zweimal im Cup, zweimal in der Meisterschaft. Bei allen vier Auftritten wurde der Westschweizer eingewechselt. Gegen die Grasshoppers durfte er erstmals von Anfang an ran. Kutesa überzeugte mehrheitlich und erzielte beinahe das 2:0, sein Kopfball nach Petrettas Flanke war kurz nach der Pause aber zu wenig präzis. Verliess den Platz nach 71 Minuten für Neftali Manzambi.
Andraz Sporar | offensiver zentraler Mittelfeldspieler
Stand seit drei Wochen erstmals wieder in der Startaufstellung und geht als Mann in die Geschichte dieses bedeutungslosen Spiels ein, der fünf gute Torchancen hatte und keine einzige davon nutzte: Der Slowene spielte hinter der Angriffsspitze und scheiterte Mal für Mal an Joël Mall, zuweilen auch alleine vor dem Zürcher Torhüter, daraus müssten mindestens zwei Tore resultieren. Mit diesen Abschlussqualitäten ist ein Pass zu Sporar wie eine vor die Säue geworfene Perle. Einziger positiver Aspekt seiner Leistung: das Zuspiel zu Doumbias zweitem Treffer.
Andraz Sporar nutzt die Chance nicht, sich für die kommende Spielzeit zu empfehlen. (Bild: Daniela Frutiger/feshfocus)
Mohamed Elyounoussi | linker Flügel
Nicht der Auftritt des Norwegers: Spielte einen schwachen Ball in die Tiefe auf Gaber nach gut zehn Minuten und brachte später einen Pass nicht mehr zur Mitte, wo Sporar bereit gestanden wäre. Bekommt vielleicht gegen St. Gallen die Pause, die viele seiner Kollegen aus der Cupfinal-Startaufstellung gegen GC bekamen.
Marc Janko | Angriffsspitze
Kehrte ein letztes Mal an den Ort zurück, wo er vor knapp zwei Jahren sein erstes Tor für den FC Basel erzielt hatte. Gegen die Grasshoppers hatte er damals nach einer turbulenten Startphase kurz vor der Pause das 2:2 erzielt. Bevor er im Sommer den FCB verlässt, brachte er beim letzten Auftritt auf dem Letzigrund nichts Zählbares mehr zustande und verliess das Feld in der 64. Minute für Doppeltorschütze Seydou Doumbia.
Luca Zuffi | Defensiver Mittelfeldspieler
Ersetzte in der 64. Minute Dominik Schmid und kam zehn Minuten vor dem Ende zu einer guten Möglichkeit. Sein Schuss aus rund 15 Metern flog an das linke Lattenkreuz. War danach mit seinem Pass zu Doumbias erstem Treffer erfolgreicher.
Seydou Doumbia | Angriffsspitze
Kam in der 64. Minute für Janko und war Urs Fischers Einwechslung des Tages. Schloss mit seinen Treffern 17 und 18 innert drei Minuten zu Guillaume Hoarau auf und hat gegen St. Gallen die Chance, den Franzosen von YB hinter sich zu lassen.
Neftali Manzambi | Angriffsspitze
In der 71. Minute kam Manzambi für Kutesa zu seinem zweiten Einsatz in der Super League. Sein Debüt hatte er gegen den FC Thun (3:3) elf Tage zuvor gegeben. Zwei Hereingaben auf Doumbia waren seine nennenswertesten Aktionen.
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Bewertungsdurchschnitt: 4,3
Nicht eingesetzt beim FC Basel: Vailati (ET), Balanta, Riveros