Geoffroy Serey Die wäre bereit, eine alte Wette mit Sion-Präsident Constantin zu wiederholen, und Mohamed Salah sieht, was möglich ist, wenn man den Ball flach hält. Die Spieler des FC Basel nach dem 4:0-Sieg in Luzern in der Einzelkritik.
Yann Sommer | 4,5
Durfte sich während 93 Minuten auf die kommende Partie gegen Tottenham Hotspur freuen, die in einem Stadion mit dem irgendwie romantisch daher kommenden Namen White Hart Lane stattfindet. Wird dann wohl wieder gebraucht, was in der komplett unromantisch getauften Swissporarena nicht der Fall war. Hätte sich einmal beinahe über Florian Stahels Rempler aufgeregt, erinnerte sich dann aber wohl an das Elfmeterschiessen im letzten Cupfinal und lächelte bloss freundlich.
Philipp Degen | 5,5
Wäre beinahe ausgewechselt worden, weil seine Körpersprache auf der Basler Bank missverstanden wurde. Wollte aber auf keinen Fall raus, sondern bloss einen neuen Stulpen, weil ihm der alte von Hykas Stollen zerfetzt worden war. Durfte zum Luzerner Leidwesen drinbleiben und so das Basler 4:0 erzielen.
28. ACHTUNG! Erstmals 2013 haben in der Super League Spieler Schatten geworfen (ohne Flutlicht). #frühling? #rotblaulive
— Florian Raz (@razinger) 1. April 2013
Fabian Schär | 4,5
Lag in der 70. Minute im Basler Strafraum und klagte über Schwindel, was nicht an der manchmal tatsächlich scheinenden Luzerner Sonne lag, sondern an einem Sturz auf den Brustkorb. Erlebte sonst einen eher unaufgeregten Nachmittag und durfte Kräfte sparen für den Interview-Marathon nach dem Spiel.
Aleksandar Dragovic | 5
Verpasste knapp das zwischenzeitliche 2:0 und damit die Auflösung der quälenden Frage, welcher Wetteinsatz nach seinem nächsten Tor wohl einzulösen sein wird (oder war der Kick des Balls auf das Stadiondach in Hälfte eins auch schon Teil einer Wette?). Wirkte geradezu dankbar, wenn ihm die Luzerner wenigstens ein wenig Arbeit aufgaben. Erledigte diese resolut und ohne Wackler.
Joo Ho Park | 4,5
Traf auf einen Gegenspieler mit dem derzeit nur noch schwer zu ertragenden Namen Winter und war der einzige Basler, der sich mal von einem Innerschweizer überlaufen liess.
Fabian Frei | 5
War in die Mannschaft gerutscht, weil sich Cabral mit Problemen am Fersensporn abgemeldet hatte. Gab einen defensiven Mittelfeldspieler, der fast schon auf Höhe der Basler Innenverteidiger spielte und war so erster Ballverteiler und Konter-Bremse für die vereinzelten Luzerner Schnellangriffe der ersten Halbzeit.
Mohamed Salah | 5
Suchte oft schöne Dribblings, die ihm manchmal ganz schön danebengingen. Verbuchte so lange Zeit mehr miss- als gelungene Szenen, fand dann aber doch noch den Weg zu einer bislang kaum gekannten Effizienz. Hielt für einmal im Abschluss den Ball flach und bezwang so Zibung zum 3:0, war danach auch am 4:0 entscheidend beteiligt.
Geoffroy Serey Die | 6
Zeigte eine im Vergleich zum missratenen Duell mit seinem Ex-Präsidenten Constantin enorm verbesserte Schusstechnik und erzielte so sein erstes Tor für den FCB. Scheint nicht zu wissen, dass Rückenprobleme Murat Yakin zum frühen Rücktritt aus dem aktiven Fussball gezwungen haben und unterzog die Bandscheiben seines Trainers beim nachfolgenden Jubel einer harten Belastungsprobe. Bereitete auch noch das 3:0 vor und durfte sich danach frühzeitig für die Partie vom Donnerstag schonen.
Marcelo Diaz | 5
Schien seine Beine nach der weiten Reise Basel–Lima–Santiago de Chile–Basel erst einmal etwas ausschütteln zu müssen. Vereinte so in seiner Person in der Anfangsphase die guten (Steilpass auf Salah) und die weniger guten Aktionen (50-Meter-Fehlpass ins weite Nichts). Erhielt von den Luzernern genau den Raum, den er für sein Spiel braucht und wagte sich einmal sogar in des Gegners Strafraum – Tor, 2:0. Wirkt nach etwas mehr als einem halben Jahr ins Basler Spiel eingebunden.
Valentin Stocker | 4,5
Durfte für ganze vier Minuten die Basler Captainbinde tragen und tat das tadellos. Wollte vor dem 1:0 wohl Salah bedienen, fand aber Serey Die für die erfolgreiche Zweitverwertung. Überliess die grosse Bühne für einmal grosszügig anderen Baslern.
Marco Streller | 4,5
Schien seinem Kumpel Stocker vor dem 2:0 den Ball etwas eigensinnig vom Fuss zu schnappen, legte dann aber völlig uneingennützig ideal für Diaz auf. Hatte davor die erste Chance des Spiels und pflegte ansonsten das Privatduell mit Luzerns Innenverteidigerbrocken Puljic.
Mohamed Elneny | 4
Ersetzte Serey Die in der 73. Minute und erreichte nicht die Spektakelwerte seines Vorgängers, erledigte aber seinen Job sauber und unaufgeregt.
Raul Bobadilla | –
Zwei Hackentricks, einmal den Ball jonglieren, ein von Zibung abgewehrter Schuss und eine gelbe Karte für Reklamieren beim Stand von 4:0 in der 92. Minute – aber zu kurz im Einsatz, um bei seinem Debüt für den FC Basel benotet zu werden.
Markus Steinhöfer | –
Hätte sich einen glatten Notenpunkt zusätzlich verdient für seinen Assist zum 4:0, wenn er nicht erst in der in der 80. Minute für Stocker eingewechselt worden wäre und damit zu kurz im Einsatz war, um benotet werden zu können.