Der FC Basel gewinnt gegen die ACF Fiorentina mit 2:1. Bereits in der 4. Minute gerät Urs Fischers Team durch ein Tor Kalinics in Rückstand. Bjarnason und ein wunderbarer Weitschuss Elnenys sichern dem FCB die drei Punkte gegen ihren ehemaligen Trainer Paulo Sousa.
Der Anfang des Basler Siegs im Stadio Artemio Franchi: Birkir Bjarnason trifft zum 1:1.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Der Jubel nach der entscheidenden Szene: Mohamed Elneny hat eben zum 2:1 getroffen, Breel Embolo (links) ist umarmender Gratulant.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Ein Weitschuss wie dieser gelingt dem Ägypter nicht alle Tage – trotz reichlicher Versuche aus allen Distanzen.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Lange nicht gesehen, dann den Ausgleichstreffer erzielt: Birkir Bjarnason.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Das Team, das seinen Ex-Trainer besiegt: Vaclik, Embolo, Suchy, Lang, Janko, Hoegh (hinten von links), Bjarnason, Xhaka, Boëtius, Elneny und Zuffi (vorne von links).
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Händeschütteln mit dem ehemaligen Chef: Paulo Sousa begrüsst die Basler Bank.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Und er begrüsst den Basler Präsidenten Bernhard Heusler.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Besonders herzlich scheint das Aufeinandertreffen zwischen Sousa und seinem Nachfolger Urs Fischer.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Am Schluss lagen sich die Basler Spieler im Stadio Artemio Franchi doch noch in den Armen. Ein lachender Breel Embolo feixte mit Abwehrchef Marek Suchy, der wiederum kräftig in die Handschuhe Tomas Vacliks klatschte. Der FC Basel hatte soeben sein erstes Spiel in der Europa League mit 2:1 für sich entschieden und damit seine Ungeschlagenheit unter Trainer Urs Fischer gewahrt.
Es war am Ende doch noch die schöne, heile Basler Welt, die sich zuvor so lange nicht angekündigt hatte.
Denn noch etwas mehr als zwei Stunden zuvor war insbesondere weder Suchy noch Vaclik zum Applaudieren zumute. Gerade einmal dreieinhalb Minuten waren gespielt, als der Stürmer der ACF Fiorentina Nicola Kalinic den Ball zwischen den beiden Tschechen hindurch ins Tor stocherte.
Die Erklärung der beiden Tschechen im Video:
Zur Entlastung der überrumpelten Landsleute darf einzig angeführt werden, dass der passgebende Facundo Roncaglia auf der rechten Seite freie Fahrt erhalten hatte. Weder Jean-Paul Boëtius noch Michael Lang standen eng genug am Mann, und so geschah, was aus ihrer Sicht nicht hätte geschehen sollen: Der FC Basel lag früh in Rückstand.
Nervöser Basler Beginn
Und dieser Rückstand schien den Gästen vor etwas mehr als 15’000 Zuschauern schwer im Magen zu liegen. Früh gestört durch die hoch pressende Fiorentina gelang es den Baslern kaum, sich neu zu sortieren und Ruhe ins Spiel zu bringen. Kaum ein Spielaufbau wollte gelingen und so mussten die Basler die Zeit zum Durchatmen nutzen, die ihnen ihre Befreiungsschläge verschafften.
Fiorentinas Trainer Paulo Sousa hatte im Vorfeld offensichtlich die mit Lang und Boëtius noch immer behelfsmässig besetzte linke Basler Aussenbahn als Schwachpunkt ausgemacht, Jakub Blaszczykowski und Roncanglia stellten die beiden vor grosse Probleme.
Vorteil Sousa – zu Beginn
Breel Embolo stattete Sousa mit einem persönlichen Begleitschutz aus – der 18-Jährige war dennoch für die erste gefährliche Aktion der Gäste besorgt. In typischer Manier liess er in der 30. Minute zwei Florentiner stehen und schoss aus spitzem Winkel aufs Tor. Die Aktion, pariert vom Torhüter, machte Mut und gab den Baslern ein Stück ihres Selbstvertrauens zurück.
Im Vorfeld der Partie war viel über etwaige Vorteile der früheren Weggefährten, dem FC Basel und Paulo Sousa, spekuliert worden. Zur Pause war es klar Sousa, der den Vergleich für sich entschieden hatte. Und womöglich wäre es auch dabei geblieben, hätte ihm nicht sein Captain Gonzalo Rodriguez einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mit gestrecktem Bein attackierte dieser in der 66. Minute Embolo. Und sah dafür die rote Karte, die Fiorentina spielte nur noch zu zehnt.
Basler Trendwende nach roter Karte
Die Gäste deuteten das Zeichen zu ihren Gunsten und kamen durch Birkir Bjarnason in der 71. Minute prompt zum Ausgleich. Über Mohamed Elneny und Luca Zuffi war der Ball zum Isländer gelangt, Bjarnason schoss den Ball wuchtig in die rechte untere Torecke.
Jubel bei den Baslern und Konsternation bei der Fiorentina, die kurz zuvor auch noch ihren zweiten Abwehrchef, Davide Astori, verloren hatte. Astori war mit Marc Janko zusammengeprallt und musste ausgewechselt werden.
Die fehlende Abwehrreihe brachte das Heimteam spürbar aus dem Tritt. Die Fouls häuften sich, die Angriffe wurden seltener. Basel indes begann selbstbewusster aufzutreten, wobei sich besonders Elneny als Verkörperung der neu geschöpften Hoffnung hervortat. Er fasste sich in der 79. Minute ein Herz und zog aus gut zwanzig Metern nach einem Abpraller Matias Delgados ab.
Elnenys Treffer für den Jahresrückblick
Elneny war bei Versuchen aus der Distanz auch schon oft erfolglos, dieser Treffer entschädigte für alle Schüsse: Elneny traf mit einer Wucht ins Lattenkreuz – ein Treffer für den Jahresrückblick, und einer, der den Baslern einen wichtigen Auswärtssieg gegen das nominell stärkste Team der Gruppe I bescherte.
Mit diesem Sieg wahrt der FC Basel seine Ungeschlagenheit unter Urs Fischer. Und das Entscheidende an diesem 12. Sieg im 14. Spiel: Es war möglicherweise die schwierigste Partie dieser Europa League – auswärts gegen den Mitfavoriten, an dessen Seitenlinie der ehemalige Trainer steht.
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