Mit 23:21 gewinnt Basel Region sein letztes und entscheidendes Spiel der Saison gegen den TV Uster. Damit entgehen die Basler Handballerinnen dem Abstieg in die Nationalliga B. Nach einer turbulenten Saison und einem emotionalen Trainerwechsel darf Basel Regio vorerst wieder aufatmen.
Als das Spiel zu Ende ist, steht Alexander Ernst die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Mit 23:21 (11:14) gewinnen seine Handballerinnen von Basel Regio das Heimspiel gegen den TV Uster. Damit entgeht Basel Regio dem Abstieg in die Nationalliga B. Und Trainer Alexander Ernst hat die klare Aufgabe erfüllt, die ihm als Übergangstrainer vom Vereinsvorstand erteilt wurde.
Die Ausgangslage vor dem letzten Spiel der Saison war eindeutig: Die Siegerinnen würden auch nächste Saison in der höchsten Schweizer Liga spielen – den Verliererinnen bliebe nur der Gang in die NLB.
Die Baslerinnen schienen zunächst dem Druck gewachsen. Als das Spiel unter lautem Trommeln und Jubeln aus dem Publikum beginnt, gehen die Baslerinnen sofort mit Selbstvertauen in Führung. Doch der Bann wird bald gebrochen und das Trommeln wird ein wenig leiser, als TV Uster aufholt. In der 25. Minute liegt Basel Regio sogar mit 8:13 zurück.
Zwei Siebenmeter entscheiden die Partie
In der zweiten Spielhälfte können die Basler Frauen allerdings eine Leistung bringen, welche der Nationalliga A würdig ist. Nachdem sie sich wieder zum Gleichstand herankämpfen, kommt es zu zwei entscheidenden Siebenmeter in den letzten fünf Minuten. Dervisaj Flaka verwandelt für Regio – und auf der Gegenseite sichert die Basler Keeperin Zsannett Brunner den Sieg mit einer Parade.
«Wir haben mit fünf Toren zurückgelegt und haben uns wieder herangekämpft,» resümiert Trainer Alexander Ernst, «wir hatten stellenweise ein paar Probleme mit kuriosen Schiedsrichterentscheide, aber die Mannschaft hat sich nie vom Weg abbringen lassen und hat somit in meinen Augen verdient gewonnen.»
Viel Unruhe im Verein
Dass die Baslerinnen bis zum letzten Spiel der Saison gegen den Abstieg kämpfen mussten, führt Topskorerin Timea Mezel nicht etwa auf spielerische Schwächen zurück. Eher sei Unruhe innerhalb der Vereins verantwortlich, wie etwa der plötzliche Trainerwechsel im Februar.
«Es gibt hier viel Theater. Zum Beispiel ist Trainer Thomas Mathys weg. Das war für viele Spielerinnen psychologisch nicht einfach», erklärt die Ungarin, «die Schuld wird hin- und hergeschoben. Weil wir einen Teamsport betreiben, hat sich diese Unruhe auch auf die Matches ausgewirkt.»
Mit dem Klassenerhalt dürfen die Frauen von Basel Regio vorerst aufatmen. Doch Trainer Ernst sieht sich selbst in diesem Moment mit Kritik konfrontiert, als sich ein Elternteil lautstark darüber beklagt, dass seine Tochter nicht eingesetzt wurde.
Laut Ernst sei dies für die Abstiegsrunde exemplarisch: «Man hat mit so vielen Nebengeräuschen zu kämpfen und teilweise ist es sehr schwierig als Trainer. Egal wie du entscheidest, wirst du immer angegriffen. Mit dem Klassenerhalt ist mir wirklich eine Last von den Schultern gefallen.»
Dem RTV Basel gelingt gegen Yellow Winterthur der neunte Sieg in Serie. Dank des 26:25 (12:13) über die Winterthurer sichern sich die Basler zwei Runden vor Saisonende definitiv den dritten Platz in der Nationalliga B.