Bayern gewinnen ohne verletzten Schweinsteiger

Der FC Bayern bezahlt den Einzug in die Halbfinals des DFB-Pokals beim 2:0 in Stuttgart mit der Verletzung von Bastian Schweinsteiger. Ob der Nationalspieler auch für das Spiel beim FC Basel ausfällt, soll sich am Donnerstag klären.

Der FC Bayern bezahlt den Einzug in die Halbfinals des DFB-Pokals beim 2:0 in Stuttgart mit der Verletzung von Bastian Schweinsteiger. Ob der Nationalspieler auch für das Spiel beim FC Basel ausfällt, soll sich am Donnerstag klären.

Nur vier von neun möglichen Punkten hat der FC Bayern seit der Wiederaufnahme in der Bundesliga geholt und die Tabellenführung an Titelverteidiger Borussia Dortmund verloren – das reicht für Unruhe beim FC Bayern. Auf die anhaltenden Systemdebatten in München hat Jupp Heynckes mit einer Umstellung reagiert. Oder besser mit einer Rückkehr.

Im DFB-Pokal-Viertelfinal liess der Bayern-Trainer Luis Gustavo neben Bastian Schweinsteiger auf der Doppelsechs spielen, Toni Kross in der zentralen offensiven Position und Thomas Müller auf dem rechten Flügel. Das kostete Arjen Robben den Platz, womit den Bayern schon die nächste Debatte ins Haus steht. Die noch zusätzliche Nahrung erhalten wird, wenn die Verpflichtung von Xherdan Shaqiri dann demnächst offizialisiert wird.

Schweinsteiger früh angeschlagen

Noch näher liegt den Bayern derzeit jedoch, wie schwer Schweinsteiger angeschlagen ist. In der 5. Minute erlitt er einen Tritt von Georg Niedermeier auf den Knöchel, und nach einer Viertelstunde musste er aufgeben. Eine Untersuchung am Donnerstag in München soll Aufschluss über die Schwere der Blessur des 27-Jährigen geben. Am 22. Februar, im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League in Basel werden die Bayern nur ungern auf ihren Leader verzichten wollen.

Der Sieg in Stuttgart fiel den umgepolten Bayern leicht. Vedad Ibisevic, der Wintereinkauf der Schwaben, hatte in der 10. Minute eine erste Chance, die auch die letzte bleiben sollte. Mit drei Spitzen hatte VfB-Trainer Bruno Labbadia eigentlich Mut beweisen wollen und wurde schwer enttäuscht von seiner zaghaften Mannschaft.

Mit Müller in die Spur zurück

Die Bayern dagegen haben in die Spur zurückgefunden. «Wir sind zur Erkenntnis gekommen, dass wir wieder zurückkehren zu dem, was uns in der Vorrunde stark gemacht hat», so Heynckes zu seinen Personalentscheidungen. Prompt leistete Nationalspieler Müller zu beiden Treffern die Vorarbeit, wobei Frank Ribéry vor der Pause und Mario Gomez nur 33 Sekunden nach Seitenwechsel trafen, und beide Male zeichneten sich die Gäste durch blitzschnelles Umschalten aus.

«Im Nachhinein war die Umstellung eine goldrichtige Entscheidung», sagte Müller, «da hat man alles richtig gemacht, und alles andere ist Nebensache.» Heynckes gab sich alle Mühe, die Nichtberücksichtigung von Superstar Robben kleinzureden: «Mir war das Gleichgewicht zwischen Defensive und Offensive wichtig. Ich hätte auch jeden anderen weglassen können.»

Toni Kross überzeugte in offensiverer Rolle und meinte zum Auftritt der Bayern: «So einigermassen stellt man sich das vor.» Torjäger Gomez freute sich über die Defensivleistung und wusste «gar nicht, ob der Gegner überhaupt eine Chance gehabt hat.» Die Bayern – mit 15 Titeln mit weitem Abstand Rekordpokalsieger – tanzen damit weiter auf drei Hochzeiten, am Samstag daheim in der Bundesliga gegen den 1.FC Kaiserslautern.

DFB-Pokal, Viertelfinal
Eine einmalige Runde erlebte der DFB-Pokal: Alle vier Viertelfinalisten verloren daheim und schossen dabei nicht ein einziges Tor. Bei 1899 Hoffenheim, ohnehin in einem Dauerfrustzustand, wird nach der 0:1-Niederlage gegen Zweitligist Greuther Fürth die Absetzung von Trainer Holger Stanislawski erwartet. Über eine Schauspieleinlage von Igor de Camargo stolperte Hertha BSC, wo der Trainerwechsel zu Michael Skibbe mit der vierten Niederlage im vierten Spiel einen merkwürdigen Effekt gezeitigt hat. Lucien Favre feierte mit dem 2:0 nach Verlängerung einen schmeichelhaften Erfolg, womit der Schweizer Trainer mit Borussia Mönchengladbach dem ersten Titel seit 1995 näher kommt.

VfB Stuttgart–FC Bayern 0:2 (0:1)
Mercedes-Benz Arena. – 57‘500 Zuschauer (ausverkauft). – SR Meyer. – Tore: 30. Ribéry 0:1, 46. Gomez 0:2.
VfB Stuttgart: Ulreich; Boulahrouz, Tasci, Niedermeier, Molinaro; Okazaki (57. Harnik), Kvist, Gentner (83. Holzhauser), Schieber (70. Hajnal); Cacau; Ibisevic.
FC Bayern: Neuer; Rafinha, Boateng, Badstuber, Lahm; Schweinsteiger (17. Alaba), Luiz Gustavo; Müller, Kroos (89. Kroos), Ribéry (83. Olic); Gomez. – Nicht eingesetzt: Butt, Pranjic, Robben, Petersen.

Auslosung Halbfinals: Samstag im aktuellen Sportstudio (ZDF, 23.00 Uhr)

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