Der FC Basel braucht im letzten Gruppenspiel der Champions League gegen Liverpool am Dienstag ein Unentschieden für die Achtelfinal-Qualifikation. Bernhard Heusler blickt voraus auf möglicherweise geschichtsträchtige Stunden – und zurück auf sein anstrengendstes Jahr als FCB-Präsident.
Dunkel gekleidet und mit den Händen in den Hosentaschen wartet er in der Wartehalle am Euroairport. Seine Augen fixieren bald die Gruppe von Journalisten, bald die Weite der Rollfelder, die durch den morgendlichen Nebel hindurch erkennbar sind. Bernhard Heusler steht als Präsident des FC Basel vor möglicherweise historischen Stunden, die am Dienstagabend in England auf den Schweizer Meister warten.
In der Champions League steht auswärts gegen den FC Liverpool ein Spiel der Ungewissheit an. Ein Spiel, nach dessen Ausgang der FCB die Weihnachtstage im besten Falle in Erwartung eines Champions-League-Achtelfinales verbringt. Dafür braucht der FCB ein Unentschieden. Möglich ist aber auch, dass die Basler im kommenden Jahr Spiele in der Europa League austragen – oder sich ausschliesslich auf die Super League und den Schweizer Cup konzentrieren können.
Vom kritisierten Übungsleiter zum Trainer, der mit seinem Team nach der Vorrunde die Super League mit acht Punkten Vorsprung auf den FC Zürich anführt und bereits mit einem Unentschieden in Liverpool den englischen Traditionsverein aus der Königsklasse werfen könnte. «Es ist verrückt, wie schnell das alles wechseln kann», sagt Heusler, der auch die finanziellen Aspekte einer Achtelfinal-Qualifikation bedenken muss. Oder eher: darf.
«Es geht um viel Geld», äussert sich Heusler zu den Beträgen, die er «Zusatzeinnahmen» nennt. «Allein die Qualifikationsprämie für den Achtelfinal beträgt ungefähr vier Millionen Schweizer Franken», sagt der Präsident und blickt voraus auf das zusätzliche Heimspiel, das eine Grössenordnung von brutto drei Millionen Franken abwerfen würde.
Noch besser als das «Unentschieden für die Ewigkeit»
Dafür braucht der FCB am Dienstagabend ein Unentschieden. Ein Resultat, das die Basler an der Anfield Road bereits einmal erreicht hatten. Der damalige Journalist der Basler Zeitung und heutige FCB-Sportchef Georg Heitz schrieb im September 2002 von einem «Unentschieden für die Ewigkeit».
Ein Unentschieden zwölf Jahre später würde das Remis von damals noch übertreffen, urteilt Heusler heute mit entschiedener Stimme. Ein Resultat, weiterreichend als die Ewigkeit also? «Herr Heitz hat die Wahrheit nicht für sich gepachtet», sagt Heusler schmunzelnd und schliesst: «Schlagzeilen schreibt man eben auch nicht für die Ewigkeit».