Der FC Basel gewinnt das letzte Spiel des Jahres gegen den FC St. Gallen mit 1:0. Marc Janko trifft dabei zum siebten Mal, der FCB geht zum 15. Mal als Sieger vom Platz. Nach dem Ausscheiden im Europacup gehen die Basler mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause – und schauen auf das beste Ergebnis seit der Rekordsaison 2003/04 zurück.
Einziger Torjubel des Abends: Marc Janko (Mitte) trifft zum 1:0-Sieg des FC Basel gegen den FC St. Gallen.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Dann wird verabschiedet: Der FC Basel geht mit 15 Siegen, 2 Unentschieden und einer Niederlage in der Meisterschaft in die Winterpause.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Macht zusammen: 47 Punkte – seit der Saison 2003/04 war keine Basler Mannschaft so erfolgreich.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Zum letzten Spiel der Vorrunde empfängt der FCB die St. Galler, die zuvor fünf Partien in Serie nicht mehr verloren haben.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Davide Calla (Mitte) ist einer der drei Neuen im Vergleich zur Startaufstellung gegen Arsenal in der Champions League.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Die Basler Innenverteidigung in Aktion: Eder Balanta (links) und Marek Suchy.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Der unermüdliche Arbeiter im defensiven Mittelfeld: Taulant Xhaka (links) gegen Karim Haggui.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Eingewechselt bringt Mohamed Elyounoussi Schwung ins Basler Spiel.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Kann auch nicht jeder, der Yoga macht: Daniel Lopar, beweglicher Hüter des St. Galler Tores.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Bereitet Marc Jankos Treffer in der 48. Minute vor: Renato Steffen im Duell mit Martin Angha.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Von den Emotionen dieses Abends werden die Spieler des FC Basel in der Weihnachtszeit nicht lange zehren. Denn es gab davon nur wenige. Und als ob der Anhang dies zum Abschluss der Vorrunde doppelt und dreifach unterstreichen wollte, verwehrte ein Teil von ihm seiner Mannschaft nach dem Sieg den Applaus.
Zur Pause war Urs Fischers Team gar von Pfiffen begleitet durch die Senftube in die Garderobe gegangen. Ein Tor war den Baslern in der ersten Halbzeit nicht gelungen, das missfiel den 26’242 Zuschauern, wobei ein beträchtlicher Teil dieser offiziellen Zahl gar nicht erst in den St.-Jakob-Park gekommen war.
Der FCB hat den Vertrag mit seinem Hauptsponsor Novartis wenige Monate vor Ablauf bis Sommer 2021 verlängert. Es ist nach 2007, 2010 und 2013 die vierte Vertragsverlängerung mit dem Pharmaunternehmen. » Communiqué
Die Partie gegen St. Gallen «war nicht unsere beste», sagt Davide Callà. Und deswegen kamen die Emotionen bei diesem 1:0-Sieg vor allem in zwei Szenen auf: In der 48. Minute, als Marc Janko seinen siebten Saisontreffer erzielte. Tomas Vaclik hatte die Aktion mit einem langen Ball auf den Österreicher eingeleitet, Matias Delgado übernahm, spielte zu Renato Steffen und der legte quer auf Janko.
Der zweite emotionale Moment war Delgados Auswechslung in der Nachspielzeit. Der Liebling der Massen verliess das Feld für Alexander Fransson. Und das Lächeln in seinem Gesicht gab die tiefe Zufriedenheit eines 33-Jährigen wieder, dem soeben klar wurde, dass er in den kommenden Tagen und Wochen ohne Verletzung die Fussbälle durch Weihnachtskugeln ersetzen wird.
Beste Vorrunde seit 13 Jahren
Delgado, vor dem Anpfiff für sein 250. Pflichtspiel im FCB-Dress geehrt, fand so ein versöhnliches Ende mit der ersten Halbsaison 2016/17. Wie Urs Fischer auch: «15 Siege, zwei Unentschieden und eine Niederlage», zählt der Trainer die Bilanz auf, die so positiv ist wie seit Jahren nicht mehr.
Aber nur eigentlich. Denn vier Tage zuvor hatten die Turbulenzen um den Verein nach dem Verpassen der K.o.-Phase in der Europa League ein bemerkenswertes Ausmass angenommen. Die Kritik am Trainer wurde noch lauter, als sie ohnehin schon war – in den Medien, aber auch an den Tresen der Stadt.
Der Blick zurück auf die beste Vorrunde seit 13 Jahren, aber eben auch international gescheitert: Basels Trainer Urs Fischer. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)
Auf der einen Seite ist die Reaktion des Anhangs verständlich. Er hatte sich, wie der FCB selbst auch, erhofft, dass Rotblau auch im Frühjahr 2017 europäisch spielt und damit ein erstes Saisonziel erreicht. Auf der anderen Seite hat Fischer mit seiner Mannschaft 47 Punkte geholt und seit der Einführung der Super League die zweitbeste Vorrunde gespielt.
Mehr Punkte (52) sammelte der FCB nur in der Saison 2003/04, als er am Ende mit dem Rekord von 85 Zählern Meister wurde.
Ein 18-jähriges Versprechen für die Zukunft
Weil der FC Basel auch im Cup noch dabei ist (Viertelfinal gegen den FC Zürich am 2. März) und das erste Double seit 2012 holen könnte, gelten die Pfiffe der Fans insbesondere den internationalen Auftritten – und möglicherweise der Tatsache, dass Fischer in seinem zweiten Jahr als Basler Trainer mehrheitlich auf bewährte Kräfte setzte und die Zuschauer die neuen Gesichter selten in der Startelf zu sehen bekamen.
Für das letzte Spiel beorderte der Trainer in der Meisterschaft zum vierten Mal Blas Riveros, einer dieser Neuen, in die Anfangsformation. Der wirblige linke Aussenverteidiger, mit 18 Jahren und einem Vertrag bis 2021 ausgestattet ein Versprechen für die Zukunft, war einer der drei Wechsel im Vergleich zur Startelf gegen Arsenal.
Schiesst einmal drüber, spielt aber auch den Assist zum Tor des Abends: Renato Steffen (im Duell mit Martin Angha). (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)
Nach gutem Beginn mit einigen Flanken ins Zentrum baute der Paraguayer ab. Die Torchancen gegen die St. Galler, die zuvor fünf Spiele nicht mehr verloren hatten, vergaben derweil andere: Die grösste hatte abgesehen von seinem Tor Marc Janko, der alleine vor dem Tor mit dem schwächeren linken Fuss an Daniel Lopar scheiterte (17. Minute).
Zudem schossen Renato Steffen (3.) und Davide Calla (22.) über das Tor, Marek Suchy köpfelte ans Aussennetz (59.) und sowohl Janko als auch der eingewechselte Mohamed Elyounoussi erreichten eine Hereingabe des ebenfalls eingewechselten Birkir Bjarnason nicht.
Drei Wochen Zeit, um die letzten Wochen zu verdauen
Am Ende kam der knappe Sieg auch deswegen zustande, weil Michael Lang in der 88. Minute den letzten Schuss der St. Galler blockte. Boris Babic hatte es versucht, der eingewechselte Sturmpartner von Albian Ajeti, der in der Jugend des FCB gross geworden war und zum ersten Mal als Gegner im St.-Jakob-Park spielte.
Der Stürmer ist vom Bundesligisten Augsburg an die St. Galler ausgeliehen und hatte an alter Wirkungsstätte in der ersten Halbzeit die Möglichkeit auf seinen sechsten Treffer im zwölften Ligaspiel für die Espen. Weil schliesslich kein St. Galler traf, gehen Urs Fischer und seine Mannschaft «mit einem positiven Gefühl in die Ferien», wie es der Trainer ausdrückt.
Am 4. Januar nimmt der FCB auf der Brüglinger Ebene das Training wieder auf. Genügend Zeit, dass in diesen kalten Monaten Gras über die Turbulenzen der letzten Tage und Wochen wächst.
Luca Zuffi zum letzten Spiel der Saison und zu seinen Ferienplänen:
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