Boxlegende Muhammad Ali ist tot

Der frühere Boxweltmeister ist in der Nacht auf Samstag in einem Krankenhaus im amerikanischen Bundesstaat Arizona gestorben. Er wurde 74 Jahre alt.

Muhammad Ali ist im Alter von 74 Jahren gestorben.

(Bild: JAN WOITAS)

Der frühere Boxweltmeister ist in der Nacht auf Samstag in einem Krankenhaus im amerikanischen Bundesstaat Arizona gestorben. Er wurde 74 Jahre alt.

Muhammad Ali war am Donnerstag mit Atembeschwerden ins Spital in Phoenix im Staat Arizona eingeliefert worden. Sein Sprecher sagte daraufhin, er werde von einem Ärzteteam betreut und befinde sich in guter Verfassung. Es sei mit einem kurzen Spitalaufenthalt zu rechnen.

Es kam anders: Der an Parkinson leidende Ali, dreifacher Weltmeister im Schwergewicht und Olympiasieger im Halbschwergewicht, verstarb am Freitag im Alter von 74 Jahren. 

Ali hatte seine Karriere 1981 beendet. In den vergangenen Jahren war er wegen gesundheitlicher Beschwerden mehrfach im Spital behandelt worden – so auch zweimal im Jahr 2014 und einmal im vergangenen Jahr.

Weltberühmter «Rumble in the Jungle»

Ali wurde 1942 als Cassius Marcellus Clay in ärmlichen Verhältnissen in Louisville, Kentucky geboren. Im Alter von zwölf Jahren begann er mit dem Boxen und wurde 1964 zum ersten Mal Schwergewichtsweltmeister gegen Sonny Liston. In insgesamt 61 Kämpfen unterlag er nur fünf Mal. Seine legendärsten Boxkämpfe waren der «Thriller in Manila» – der Weltmeisterschafts-Kampf gegen Joe Frazier in Manila 1975 – und der «Rumble in the Jungle» in Kinshasa gegen George Foreman:

1999 wurde Ali vom Internationalen Olympischen Komitee zum «Sportler des Jahrhunderts» gewählt. Auch ausserhalb des Rings fiel der Boxer auf: Mitte der 1960-er Jahre konvertierte er zum Islam und wurde zum Symbol für die schwarze Bürgerrechtsbewegung. Er verweigerte den Kriegsdienst in Vietnam, worauf ihm Weltmeisterschaftstitel und Boxlizenz für fast vier Jahre aberkannt wurden.

Als Grund für seine Verweigerung nannte er zum einen seinen Glauben, sprach aber zum anderen auch die Frage der fehlenden Gleichberechtigung der Afroamerikaner an: «Nein, ich werde nicht 10.000 Meilen von zu Hause entfernt helfen, eine andere arme Nation zu ermorden und niederzubrennen, nur um die Vorherrschaft weisser Sklavenherren über die dunkleren Völker der Welt sichern zu helfen.»

1970 durfte Ali wieder in den Ring steigen und feierte ein Comeback. 14 Jahre später wurde die Parkinson-Krankheit diagnostiziert, Ali trat aber trotz zunehmender Beschwerden weiterhin öffentlich auf.

Botschafter für das Verständnis des Islam

Bis vor einigen Monaten blieb Ali seinem Ruf treu, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Auf die Forderung des Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump, Muslimen die Einreise in die USA zu verweigern, rief Ali alle Islamgläubigen auf, «denjenigen die Stirn zu bieten, die den Islam benutzen, um ihre eigene persönliche Agenda voranzubringen.» Politische Anführer sollten ihre Position nutzen, um das Verständnis des Islam voranzubringen. Die jüngsten Terroranschläge hätten den Blick der Menschen darauf, was den Islam wirklich ausmacht, verstellt.

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