Er ist der Kultverteidiger des FC Basel aus den 90er Jahren, und nach zehn Jahren im bürgerlichen Job zieht es den 43-jährigen Massimo Ceccaroni zurück in den Profifussball – als Trainer.
Das Fussballjahr hat am Samstag für Massimo Ceccaroni gut angefangen. Mit den Old Boys gewann er zur Meisterschaftsfortsetzung in der 1. Liga das Heimspiel gegen Zofingen mit 3:0. Damit hat der Basler Quartiersverein, streng genommen die zweite Fussballkraft in der Stadt nach dem FC Basel, seine Ambitionen im Rennen um einen Platz in der neuen 1. Liga Promotion untermauert.
Im Moment geht Ceccaroni davon aus, dass er kommende Saison ein siebtes Jahr der OB-Trainer sein wird. Sicher ist, dass er sich beruflich neu orientieren will. Seit dem Ende seiner Profikarriere im Sommer 2002 (und einem anschliessenden Abstecher zum SC Dornach) arbeitete er mehr als zehn Jahre bei der Firma ABT Bodenbeläge. Diese Tätigkeit hat Ceccaroni beendet, er bleibt als Mitbesitzer im Verwaltungsrat der AG, sein neues Ziel liegt jedoch woanders: «Ich will mich auf den Fussball konzentrieren und zurück in den Profibereich», sagt er der TagesWoche.
Die legendäre Nummer 2
Ein Vierteljahrhundert hat Ceccaroni für den FC Basel gespielt, von 1977 an erst als Junior, ab 1987 dann als Profi. Er ist das, was man eine Kultfigur nennt, ein Rechtsverteidiger, den die Fans geliebt haben und heute noch verehren, eine der grossen Identifikationsfiguren, die der Club hervorgebracht hat und die entsprechend gewürdigt wurde: Nach seinem Karriereende entschied der FC Basel erstmals, eine Rückennummer nicht mehr zu vergeben: die Nummer 2, Ceccaronis Nummer.
Die Lizenz als SFV-Instruktor hat Ceccaroni in der Tasche, und nun will er sich – frei von beruflichen Verpflichtungen – ganz dem Ziel Aufstieg mit OB in die 1. Liga Promotion widmen. Schon zu Saisonbeginn hatte er seine Intention sehr ehrgeizig formuliert: «Ich möchte am Saisonende sagen können, dass dies die beste Mannschaft war, die ich je bei OB trainiert habe.»
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Als nächsten Schritt will er die höchste Qualifikationsstufe als Trainer anstreben, die Uefa-Pro-Lizenz. Dazu müsste er ein Profiteam trainieren oder eine U21 eines Profivereins. Möglicherweise kann er die nötige Praxis auch in einem Club der 1. Liga Promotion nachweisen, das ist noch nicht ausgemacht. «Mein Ziel ist es, im Profibereich zu trainieren», sagt Ceccaroni, «ob ich dieses Ziel erreiche, ist eine andere Sache.» Neben den Fähigkeiten benötige es dazu auch eine Portion Fortune: «Das Glück, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein.»
Ceaccaronis Optimismus für München
Klar, es wird ein schwieriger Match für den FC Basel am Dienstag in München. «Aber», sagt Massimo Ceccaroni mit Blick auf die jüngsten Ergebnisse: «Der FC Basel ist nicht Hoffenheim, und Bayern ist nicht Barcelona.» Eine 1:2-Niederlage, die zur Qualifikation reichen würde, oder ein 0:3, ein 0:4 – alles hält der Ex-Profi des FCB für möglich. «Und trotzdem habe ich das Gefühl: Der FC Basel ist näher an einer Qualifikation als man denkt. Wie die Mannschaft dahin gekommen ist, wo sie jetzt ist, dieses Momentum stimmt für den FCB, das darf man nicht unterschätzen.»
Artikelgeschichte
Am 12. März 2012 eine Passage entfernt, in der stand, die Nr. 12 des FCB werde seit Sébastien Barberis nicht mehr vergeben.