Celestini und Hoarau schnappen Fischer und Delgado die Preise weg

Fabio Celestini von Lausanne-Sport ist am Montagabend zum «Best Coach» und Guillaume Hoarau zum «Best Player» des Schweizer Fussballs im Jahr 2016 gekürt worden. In diesen beiden Kategorien gehen die nominierten Urs Fischer und Matias Delgado leer aus. Der FC Basel muss sich mit vier Spielern in der «Golden 11» bescheiden.

Auszeichnungen im Fussball sind immer auch Geschmackssache, egal, ob eine Fachjury daran beteiligt ist oder das Publikum abstimmt. Und vielleicht ist im achten Jahr der Dominanz auch etwas Basel-Müdigkeit dabei, wenn der amtierende Meister bei der «Award Night» der Swiss Football League mit mehr oder weniger leeren Händen wieder nach Hause fährt. Bemerkenswert ist das allemal.

Am Montagabend gab es jedenfalls nicht viel zu gewinnen, räumte der FC Basel nicht in dem Masse ab, wie er das bei den drei vorangegangenen Veranstaltungen im Luzerner KKL getan hatte, als Breel Embolo, Shkelzen Gashi oder Murat Yakin die wichtigsten Auszeichnungen erhalten hatten. Fabio Celestinis Verdienste um die Rückkehr von Lausanne-Sport in die Super League in Ehren und Guillaume Hoaraus Tore für die Young Boys ebenso – die ebenfalls nominierten Urs Fischer (Trainer des Jahres 2014, damals noch in Diensten des FC Thun) und Matias Delgado hätten mehr verdient gehabt.

In beiden Fällen – Fischers erster Titelgewinn als Trainer, Delgados dritter Karrierefrühling als Captain des FC Basel – wirkte der Einfluss auf die entscheidenden Momente auf dem Platz grösser als bei den Mitnominierten. Wie auch immer: Der FCB muss sich trösten mit dem Dream Team, wo er mit vier Spielern – Tomas Vaclik, Michael Lang, Marek Suchy und Delgado – die stärkste Fraktion stellt (siehe Auflistung).

Hoaraus Zweittalent

Guillaume Hoarau, mit seinen 60 Toren in 83 Spielen für die Young Boys eine unbestrittene Atttraktion der Super League, demonstrierte bei der 90-minütigen Gala im KKL, warum er in Bern von den Fans auch über das Rasenrechteck hinaus verehrt wird. Der baumlange Franzose von der Insel La Réunion überzeugte auf der Bühne beim Showact mit seinem Zweittalent als Sänger:

Der 32-jährige Hoarau räumte in zwei Kategorien ab und führte eine frankophone Phalanx an, die dieser Award-Night ihren Stempel ausdrückte. Fabio Celestini (41) wurde Nachfolger von Pierluigi Tami als bester Trainer, der 23-jährige Kameruner Jean-Pierre Nsamé vom Servette FC zum besten Spieler der Challenge League gewählt, und Denis Zakaria (20), Schweizer Nationalspieler mit Wurzeln in der Demokratischen Republik Kongo, kam im YB-Ausgehanzug ebenfalls zwei Mal auf die Bühne (Bester Youngster, Golden 11).

Der Portugiese Carlitos (34, FC Sion) schliesslich wurde für das schönste Tor geehrt, seinen Volleytreffer just in der letzten Runde vor Weihnachten gegen Luzern (3:1):

Vertrag mit Titelsponsor verlängert

Den nicht eben spartanisch aufgezogenen Anlass im KKL wird sich die Swiss Football League auch in Zukunft noch leisten können: Nach dem Abschluss der neuen TV-Rechteverwertung wurde nun in Luzern bekannt, dass der Titelsponsor (Raiffeisenbank) bis und mit Saison 2020/21 verlängert hat. Geschätzt dürften das Namensrecht und dessen Vermarktung der SFL zwischen zwei und drei Millionen Franken pro Jahr eintragen.  » Das Communiqué

* gewählt von den Profis durch die Spielergewerkschaft SAFP  |  ** Publikumswahl über blick.ch  |
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 Die Ausgezeichneten der SFL für 2016

Kategorie

Sieger

Spieler des Jahres, Super League Guillaume Hoarau (Young Boys Bern)
Bester Trainer Fabio Celestini (Lausanne-Sport)
Bester Youngster Denis Zakaria (Young Boys)
Schönstes Tor Carlitos (FC Sion)
Spieler des Jahres, Challenge League Jean-Pierre Nsame (Servette Genf)
SAFP Golden 11, Super League * Vaclik (FCB);
Lang (FCB), Suchy (FCB), Ziegler (Sion), Lecjaks (YB);
Alioski (Lugano), Zakaria (YB), Delgado (FCB), Carlitos (Sion);
M. Schneuwly (Luzern), Hoarau (YB)
Dream Team, Challenge League Vaninis; Brunner, Kecojevic, Nef, Voser; Buff, Kukeli, Winter (alle FCZ), Nuzzolo (Xamax); Nsame (Servette), Karlen (Xamax)
Mein Spieler ** Guillaume Hoarau (Young Boys Bern)

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