2002 hat Christian Gross den Meisterpokal nach 22 Jahren zurück nach Basel geholt – nun feiert er in Saudi-Arabien. Der 61-jährige Zürcher holt mit Al-Ahli den Titel und beendet eine 32 Jahre währende Durststrecke.
Die Grünen von Al-Ahli feiern den Sieg gegen Al-Hilal, der die von Christian Gross trainierte Mannschaft nach 32 Jahren wieder zum Meister in Saudi-Arabien macht.
(Bild: Keystone)Nach Zürich (zwei Mal) und Basel (vier Mal) jetzt auch in Saudi-Arabien Meister: Der inzwischen 61-jährige Christian Gross, hier bei einem Spiel am 16. April 2016.
(Bild: Keystone)Torgarant: Der Syrer Omar Al-Somah trug 22 Treffer zum Titelgewinn von Al-Ahli in Saudi-Arabien bei.
(Bild: Keystone)32 Jahre warteten die Fans von Al-Ahli – hier beim Sieg gegen Rekordmeister Al-Hilal vor 60'000 Zuschauern im King Abdullah Stadion in Dschidda – auf einen Meistertitel.
(Bild: Keystone)Es ist eine eindrückliche Bilanz, die der Al-Ahli Saudi Football Club vorzuweisen hat: Seit Christian Gross in der Drei-Millionen-Metropole Dschidda am Roten Meer Trainer ist, hat er mit seiner Mannschaft ein einziges Spiel in der Saudi Professional League verloren.
Vergangene Saison reichte es trotz Ungeschlagenheit nur zu Platz 2 hinter Meister Al-Nassr, nun aber – einer Heimniederlage gegen einen Abstiegskandidaten zum Trotz – feiert Al Ahli die Meisterschaft.
Es ist die erste seit 1984, und damit hat Christian Gross in Saudi Arabien das erreicht, was der Zürcher 2002 auch in Basel geschafft hat: eine lange währende Sehnsucht nach dem grossen Triumph zu stillen.
» Die Details zur Saison 2015/16 in der saudi-arabischen Liga
«Meister, Meister, du musst Meister werden», so schilderte Gross vor einem Jahr im Interview mit der «Sonntagszeitung», wie ihn die Fans 2015 in Dschidda empfangen hatten. Im ersten Jahr konnte er immerhin einen der beiden Cupwettbewerbe gewinnen, und nun hat er sich unsterblich gemacht für einen Club, den Grössen wie Tele Santana trainiert haben. Der ehemalige brasilianische Nationalcoach war 1984 bei Al-Ahli auch der letzte Meistercoach.
Der Topskorer kommt aus Syrien
Die 32 Jahre dauernde Dursttrecke endete am Samstag, als Al-Ahli den ewigen Konkurrenten und Rekordmeister Al-Hilal aus der Hauptstadt Riad besiegte. 60’000 Zuschauer im King Abdullah Stadion mussten erst bangen, erlebten nach dem Seitenwechsel aber die Wende.
Eines der beiden Tore von Goalgetter Omar Al Somah im entscheidenden Match:
فيديو | هدف #الأهلي الثاني في لقاء #الأهلي_الهلال #AHLIFC pic.twitter.com/4uz0jweVH2
— النادي الأهلي (@ALAHLI_FC) 24. April 2016
Die ersten beiden Tore steuerte Omar Al Somah bei. Der 27-jährige Syrer ist mit 22 Treffern auch der Topskorer der Liga. Mit dem 3:1-Sieg liegt Al-Ahli sechs Punkte voraus und ist dank der beiden gewonnenen Direktbegegnungen mit Al-Hilal nicht mehr von der Spitze zu verdrängen.
Gross hat Vetrag noch nicht verlängert
Nach zwei Meistertiteln mit den Grasshoppers (1995, ’96) sowie den vier Meisterschaften mit dem FC Basel (2002, ’04, ’05, ’08) hat Gross seine Titelsammlung nun erweitert nach einer längerer Flaute und den mit Entlassungen zu Ende gegangenen Stationen in Stuttgart und Bern, wo er eigentlich die Young Boys am FC Basel hätte vorbeiführen sollen.
Ob der 61-Jährige das «Abenteuer», wie er das fürstlich entlöhnte Engagement in Saudi-Arabien genannt hat, fortsetzen wird, ist offen. Eine Vertragsverlängerung liegt ihm vor, dem «Tages-Anzeiger» sagte er aber unlängst, dass er sich auch einen Job in Katar oder in den Arabischen Emiraten vorstellen könnte: «Es ist alles offen.»
Wo die 14 Vereine der Saudi Professional League angesiedelt sind:
(Bild: Screenshots Wikipedia)