Colomba trainiert künftig die FCB-Goalies

Der FC Basel nimmt bei den Torhütern eine grosse Rochade vor. Wie bereits am Mittwoch gemeldet, kommt Germano Vailati vom FC St. Gallen. Neuer Torhütertrainer wird Massimo Colomba und neue Nummer 3 der 18-jährige Mirko Salvi. Das werden nicht die einzigen Kader-Mutationen bleiben.

Le gardien balois, Massimo Colomba, lors de la rencontre de football de Super League entre le FC Sion et le FC Basel, ce samedi 27 mars 2010 au stade de Tourbillon a Sion. (KEYSTONE/Jean-Christophe Bott) (Bild: Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT)

Der FC Basel nimmt bei den Torhütern eine grosse Rochade vor. Wie bereits am Mittwoch gemeldet, kommt Germano Vailati vom FC St. Gallen. Neuer Torhütertrainer wird Massimo Colomba und neue Nummer 3 der 18-jährige Mirko Salvi. Das werden nicht die einzigen Kader-Mutationen bleiben.

Es ist ein mittelgrosser Umbruch, der beim Doublegewinner FC Basel in den nächsten Tagen und Wochen passiert. Den Bereich Torhüter hat der FCB am Donnerstag neu aufgestellt und am Tag nach dem Cupsieg ausserdem bekanntgegeben, dass man künftig auf die Dienste des  Videoanalysten Nmandi Aganhya (im Oktober 2010 zum Verein gestossen) verzichten wird. Diese Arbeit wird der Trainerstab künftig in Eigenregie erledigen.

Wie die TagesWoche am Mittwoch vor dem Cupfinal auf Grundlage von Informationen des «Corriere del Ticino» berichtete, wechselt Germano Vailati als neue Nummer 2 im FCB-Tor zum Club. Diese Position macht Massimo Colomba frei, der Roman Crevoisier als Torhüter-Trainer ablöst. Der in Lausanne geborene Jurassier Crevoisier kam 2000 als Reservekeeper zum FCB und füllte seit 2001 die Rolle des Torhütercoaches in der Ära der Pascal Zuberbühler und Franco Costanzo aus. In diese Zeit fallen immerhin sieben Meistertitel und sechs Cupsiege.

Colombas Heldentat

Nun will sich der 42-jährige Crevoisier neu orientieren, der Verein teilt mit, man sei gemeinsam übereingekommen, dass nach erfolgfreicher Zusammenarbeit «eine Veränderung für beide Seiten sinnvoll ist». Damit sieht der Club die Mutationen im Trainerstab als vollendet an, in den mit dem Cheftrainerwechsel im Oktober von Thorsten Fink zu Heiko Vogel Bewegung gekommen war. Seit Jahresbeginn ist der Österreicher Markus Hoffmann (39) zweiter Assistenztrainer neben Vogels rechter Hand Marco Walker (42).

Colomba, der gebürtige Freiburger mit dem gepflegten Kinnbärtchen, war 2009 als zweiter Mann hinter Costanzo von den Grasshoppers zum FCB gestossen und hat inzwischen erste Lehrgänge einer erst vor wenigen Jahren eingerichteten Ausbildung zum Torhütertrainer absolviert.

Auf Colomba war in wichtigen Momenten stets Verlass, so auch in den wenigen Fällen der abgelaufenen Saison, als er Yann Sommer vertrat. Seine letzte Heldentat vollbrachte er just auf dem Weg zum Cupsieg, als er am 26. November 2011 im Achtelfinal in Wil nach einem Notbremsen-Platzverweis gegen Sommer eingewechselt wurde, mit seiner ersten Aktion einen Penalty parierte und somit gehörigen Anteil am Weiterkommen hatte.

Vailati – die «ideale Ergänzung»

Eine ähnlich klaglos ausgefüllte Rolle der Nummer 2, die mit viel Erfahrung im Rucksack «im Bedarfsfall ohne Bedenken eingesetzt werden kann» (FCB-O-Ton), erwartet der Club nun auch von Germano Vailati. Er kommt vom Super-League-Rückkehrer FC St. Gallen, wo er in der abgelaufenen Saison nur noch im Cup zum Zug kam. Fast 32-jährig, hat Vailati mehr als 250 Super-League-Spiele auf dem Buckel und wird vom FCB als «ideale Ergänzung zum jungen Yann Sommer» angesehen.

Vailati erhält einen Dreijahresvertrag beim FCB, und mit der gleichen Vertragsdauer wechselt im Gegenzug Marcel Herzog vom FCB zu den Sankt Gallern. Herzog war vor einem Jahr vom MSV Duisburg zum FCB gestossen, stand hinter Sommer und Colomba in dritter Reihe und kam erst vergangenen Samstag beim 6:3 gegen GC zu seinem Pflichtspiel-Debüt im FCB-Dress. Der fast 32-jährige Bubendorfer hat sich offensichtlich in den Überlegungen des Clubs bei der Besetzung des Torhüters Nummer 2 kein entscheidendes Gewicht verleihen können.

Als dritter Torhüter rückt Mirko Salvi von der U18 zur U21 und in den Kader der Profis auf. In Yverdon-les Bains geboren und seit 2009 beim FCB-Nachwuchs, hat das 1,88 Meter grosse Talent auch zwei Einsätze in der U18-Nationalmannschaft hinter sich.

Die Kaderplanungen des FCB

Die grosse Torhüterrochade läutet nur einen Teil des Umbruchs beim FCB ein. Vier absolute Stammspieler – Shaqiri (zu Bayern München), Xhaka (Mönchengladbach), Abraham (Vertragsende, Ziel unbekannt) und Huggel (Karriereende, Nachwuchstrainer beim FCB) – werden zum Trainingsauftakt für die neue Saison am 18. Juni nicht mehr dabei sein. Alles deutet ausserdem darauf hin, das Scott Chipperfields phänomenale Zeit beim FCB nach elf Jahren zu Ende geht.

Einen neuen Spieler – den ägyptischen Nationalspieler Mohamed Salah (Offensive) – hat der FCB definitiv verpflichtet. Die Transferanstrengungen um den Chilenen Marcelo Diaz (Universidad de Chile, Mittelfeld) und den Argentinier Gaston Sauro (Boca Juniors, Innenverteidigung) sowie deren Clubs sind weit vorangeschritten. Sportdirektor Georg Heitz weilte bis vergangenen Sonntag zu Verhandlungen in Südamerika.

Zusammenführung der Zwillinge

Und kein Geheimnis mehr ist, dass der FCB an der Zusammenführung der Degen-Zwillinge interessiert ist. Philipp Degen ist im Herbst zum FC Basel zurückgekehrt, und jetzt, daraus machte FCB-Präsident Bernhard Heusler in der Cupnacht kein Hehl, ist man drauf und dran, auch David Degen an die Stätte des Karrierestarts zu bewegen. Bei den Young Boys, wo er noch einen Vertrag über diese Saison hinaus besitzt, kam er zuletzt nicht mehr zum Einsatz.

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