Nach der leisen Enttäuschung gegen Razgrad (1:1) im Sankt-Jakob-Park trifft der FC Basel am Sonntag im Schweizer Cup auswärts auf Zug 94 aus der vierthöchsten Spielklasse. Im Team von Urs Fischer gibt es mehrere Stammspieler, die eine Pause erhalten könnten, was der Trainer konkret ankündigt, ist das Comeback von Geoffroy Serey Die.
Die Mission «Cupsieg» geht für den FCB nach dem knappen 1:0 gegen Rapperswil-Jona in der zweiten Runde in Zug weiter. Der Dominator der jüngeren Ligageschichte hat die Trophäe zwar bereits elf Mal gewonnen, der letzte Triumph ist aber bereits vier Jahre her. Als einziger Spieler des aktuellen Kaders war damals schon Taulant Xhaka dabei und holte die Sandoz-Trophäe an der Seite von Yann Sommer, Aleksandar Dragovic, Alexander Frei, Marco Streller und Xherdan Shaqiri.
Als Spieler konnte Urs Fischer den Pokal im Jahr 2000 in die Höhe stemmen, als Basel-Trainer scheiterte er letztes Jahr im Viertelfinal beim Penaltyschiessen in der Kälte des Tourbillon am FC Sion. Die Clubverantwortlichen zeigten sich seinerzeit nach der Niederlage nicht sonderlich enttäuscht. Es war zu spüren, wie sehr die Meisterschaft und damit die direkte Qualifikation für die Königsklasse Priorität genossen.
Vailati oder Nikolic im Tor
Beinahe traditionell stellt sich beim FCB wie in den vergangenen Cupspielen die Frage, welcher Torhüter zum Einsatz kommen wird. Germano Vailati stand gegen Rapperswil-Jona zwischen den Pfosten und hielt die wenigen Versuche des Heimteams souverän. Gut möglich, dass Vaclik wieder pausieren kann, während Vailati auf dem Feld und Djordje Nikolic auf der Bank zu sehen sein wird. Auch das erste Wettbewerbsspiel für Nikolic im Basler Dress ist möglich.
Er wird im Cup fehlen: Marc Janko hat seit dem Champions-League-Spiel Probleme im Oberschenkel. (Bild: Keystone/PETER SCHNEIDER)
Am anderen Ende der Aufstellung gibt es ebenfalls Diskussionsstoff. Marc Janko leidet seit dem Spiel gegen Razgrad, in dem er nach 40 Minuten ausgewechselt werden musste, an Problemen beim Sehnenansatz im Oberschenkel. Fischer denkt nicht, dass es sich um eine längerfristige Verletzung handelt. Neben Janko fehlte am Freitag nur der sich nach wie vor im Aufbau befindliche Manuel Akanji im Training.
In die Aufstellungskarten will sich Fischer wie gewohnt nicht schauen lassen, gewährt dafür Einblicke in die Gedanken eines Trainers: «Mache ich zehn Wechsel in der Startaufstellung, gibt das vielen Spielern die Chance, sich zu präsentieren. Dabei laufe ich aber Gefahr, dass die Abstimmung in der Mannschaft nicht stimmt», sagte er an der Pressekonferenz. Schliesslich liess sich der FCB-Coach entlocken, dass Andraz Sporar und Geoffroy Serey Die wohl in Zug ihr Comeback geben werden.
Erhalten diese drei Spieler Einsatzzeit?: Daniel Hoegh (links), Omar Gaber (Mitte) und Jean-Paul Boëtius standen bisher eher selten auf dem Platz. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)
Fischer hat sich noch nicht entschieden, wer spielen wird, möchte aber einigen Spielern Einsatzzeit gewähren, die in letzter Zeit seltener auf dem Platz standen. So ist auch ein Einsatz von Jean-Paul Boëtius wieder möglich. Er erzielte in der ersten Runde in Rapperswil das einzige und somit entscheidende Tor. Bei diesem Spiel liess Fischer weniger rotieren als noch in der letzten Saison, als er im Vergleich zur vorangehenden Partie im Cup durchschnittlich neun neue Spieler aufstellte. Im Extremfall kommt es am Sonntag zu zehn Änderungen (siehe unten).
Der FCB im Schweizer Cup 2015/16: Wechsel in der Startelf im Vergleich zur vorangehenden Partie | ||||
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1. Runde | FC Meyrin | 4:0 | 8 | 3:1 gegen Thun (Super League) |
2. Runde | YF Yuventus | 4:1 | 10 | 2:1 gegen Fiorentina (Europa League) |
Achtelfinal | SV Muttenz | 5:1 | 11 | 1:0 gegen YB (Super League) |
Viertelfinal | FC Sion | 5:6 | 6 | 1:0 gegen Lech Posen (Europa League) |
1. Runde | FC Rapperswil-Jona | 1:0 | 6 | 3:0 gegen YB (Super League) |
Der Gegner
Mit dem Gegner aus Zug wollte sich Fischer an der Pressekonferenz nicht länger aufhalten. «Die versuchen Fussball zu spielen», sagte er und betonte, dass sie nicht destruktiv agieren. Viel entscheidender als der Gegner sei für ihn aber, wie seine eigene Mannschaft in die Partie geht.
Zug 94 entstand im namensgebenden Jahr aus den beiden Vereinen SC und FC Zug. Das Team von Trainer Mark Adams spielt in der vierthöchsten Spielklasse, der 1. Liga Classic, in der Gruppe 2, wo die Black Stars aus Basel nach sechs Spielen mit vier Punkten knapp unter dem Strich den vorletzten 13. Rang belegen. Zug rangiert mit zwei Zählern mehr auf dem elften.
Nach vier Niederlagen in Serie – eine davon zu Hause gegen die Black Stars (0:4) – fanden die Zuger am letzten Wochenende in Thun unter anderem mit einem Wechsel auf der Torwartposition zum Erfolg zurück (2:0). Neuzugang und Altstar Daniel Gygax kam dabei im Zentrum zum Einsatz, nachdem er gegen die Black Stars als Spitze gespielt hatte.
» Kader von Zug 94
» Die Resultate in der 1. Liga, Gruppe 2
Die personelle Situation beim FC Basel
Ausser Marc Janko und Manuel Akanji traten alle 25 Kaderspieler am Freitag am Morgen zum Training an. Eder Balanta erhielt zwischenzeitlich eine persönliche Einheit bei Leistungsdiagnostiker Michael Müller.
Verletzte:
- Manuel Akanji (Kreuzbandriss im März 2016)
- Marc Janko (Sehnenprobleme im Oberschenkel)