Dank Fabian Freis Doublette – mit einem Pflichtsieg zum Pfingstfest

Der FC Basel und Verfolger Grasshoppers gewinnen im Gleichschritt: Der FCB bezwingt in seinem zweitletzten Heimspiel der Saison Lausanne 2:0 (1:0) dank zweier Treffer von Fabian Frei, und GC siegt beim Chaos-Verein FC Sion locker 4:0.

FC Basel's Fabian Frei celebrates after scoring his second goal of the match against FC Lausanne Sport during their Swiss Super League soccer match in Basel May 16, 2013. REUTERS/Michael Buholzer (SWITZERLAND - Tags: SPORT SOCCER) (Bild: Reuters/MICHAEL BUHOLZER)

Der FC Basel und Verfolger Grasshoppers gewinnen im Gleichschritt: Der FCB bezwingt in seinem zweitletzten Heimspiel der Saison Lausanne 2:0 (1:0) dank zweier Treffer von Fabian Frei, und GC siegt beim Chaos-Verein FC Sion locker 4:0.

Die Woche mit zwei Gästen aus dem Tabellenkeller der Super League hat der FC Basel souverän mit sechs Punkten hinter sich gebracht. Wie schon Servette, so wurde auch Lausanne mit 2:0 bezwungen. Im Titelrennen bleibt somit alles beim Alten, weil GC seinerseits im Wallis eine Reaktion auf die Derby-Niederlage vom Wochenende zeigte, 4:0 gewann und damit verhinderte, dass sich der FCB allensfalls schon am Freitagabend, nach dem Sankt Galler Spiel in Thun, quasi als Meister hätte fühlen können. 

Aber nun folgt die Woche der Wahrheit, mit den beiden Spielen gegen die Grasshoppers, erst im Cupfinal am Pfingstmontag, dann am Sonntag darauf im Letzigrund. Zwei Gipfeltreffen der besten Mannschaften in dieser Saison – und die Gegenwehr wird eine andere sein, als sie die Basler von den beiden Gegner aus der Romandie entgegen gebracht wurde.

Super League, 33. Runde

FC Basel–Lausanne-Sport 2:0 (1:0)
St.-Jakob-Park. – 35’171 Zuschauer. – SR Amhof.

Tore:
24. Fabian Frei 1:0 (trifft freistehend aus Abseitsposition mit rechts und Direktabnahme aus acht Metern auf Freistossflanke Stocker).
60. Fabian Frei 2:0 (platzierter Innenristschuss mit rechts aus 15 Metern auf Vorlage von Stocker nach dem Stockerden Ball erobert und Salah lanciert hat).

Verwarnungen: 48. Sanogo (Foul).

FC Basel (4-3-3): Sommer; Steinhöfer, Schär, Dragovic, Voser; Frei; Salah, Elneny, Serey Die (69. Diaz), Stocker (74. P. Degen); Streller (80. Bobadilla). – Ersatz: Vailati (T), P. Degen, Sauro, D. Degen, Cabral.
Lausanne-Sport (5-4-1): Favre; Chakhsi, Meoli, Sonnerat, Sanogo, Facchinetti; Malonga (68. Kamber), Martin, Marazzi, Avanzini (22. Moussilou); Tafer. – Ersatz: Antonio (T), Tapoko, Sukaj, Dessarzin, Roux,

Bemerkungen: FCB komplett, Park und Zoua nicht im Aufgebot. – In dieser Saison gespielt: 6. Runde: FCB–Lausanne 2:0 (Tore: Streller, Salah). 11. Runde: Lausanne-FCB 1:1 (Salah, Moussilou). 20. Runde: Lausanne-FCB 1:2 ­(Stocker, Diaz, Malonga). – 22. Moussilou Sturmspitze, Tafer im Mittelfeld. – 5. Pfostenschuss Streller. – 29. Tor von Tafer wegen angeblichen Abseits aberkannt. – 42. Favre pariert Handspenalty (Chakhsi) von Streller.

Auch die drei Punkte gegen Lausanne fuhr der FCB ohne Schmuckwerk ein. Ohne Spektakelfaktor für die 9500 Zuschauer mit einem F, einem C oder einem B im Namen, die vom Club ein Gratisbillet für diesen Match geschenkt bekommen haben. Sie liessen die offizielle Besucherzahl auf über 35’000 anwachsen – und sorgten dafür, dass die vielen leeren Plätze von Jahreskartenbesitzern nicht zu sehr ins Stimmungsgewicht fielen.

Ein Spiel ohne Zusatzaufwand – ein Pflichtsieg

Was geboten wurde war das, was Trainer freut: Ein Spiel ohne Zusatzaufwand, ein Spiel geprägt von der Dominanz, ein Spiel mit einem frühen Tor, ein Spiel ohne Gegentreffer und ohne Nervenkitzel. «Mir hat das in der ersten Halbzeit sehr gut gefallen», sagt Murat Yakin, «die Mannschaft hat geduldig gespielt, sie hat ihre Pflichtaufgabe erfüllt – und jetzt freuen wir uns auf Montag und auf ein grosses Spiel gegen GC.»

Das geht auch Bernhard Heusler so. «Grausam Respekt» hatte der FCB-Präsident vor den beiden Spielen gegen die Abstiegskandidaten gehabt, weil es die typische Konstellation war, dass alle diskussionslose Siege erwarten und darin die grösste Gefahr steckt. Auf dem Heimweg nach dem zweiten 2:0 innert vier Tagen attestierte er der Mannschaft eine weitere «sehr konzentrierte Leistung.» 

Die Meisterschaft vor Augen, den vierten Titel in Folge zum Greifen nah, fährt Heusler am Pfingstmontag mit dem Vorsatz nach Bern, den Cupfinal «und seine ganz spezielle Atmosphäre» geniessen zu wollen. «Wir können frisch von der Leber weg spielen.»

Zwei Abseitsentscheidungen gegen Lausanne

Gegen Lausanne, das zeigen die TV-Bilder, profitierte der FCB beim Führungstor Mitte der ersten Halbzeit davon, dass das Schiedsrichtergespann eine minimale Abseitsposition nicht realisierte. Fabian Frei machte das Beste daraus, nahm Valentin Stockers wohltemperierte Freistossflanke direkt und erzielte seinen zweiten Treffer in dieser Super-League-Saison.

Lausanne verteidigte zwar ein paar Meter höher als vier Tage zuvor Servette an gleicher Stelle, dafür mit einem Fünfer-Abwehrriegel. Die Romands traten offensiv so gut wie nicht in Erscheinung, hatten aber das Pech, dass das schwache Schiedsrichtertrio einem Treffer von Yannis Tafer fünf Minuten nach dem 1:0 die Anerkennung verweigerte. Es war kein Abseits.

Murat Yakin berief sich auf seine schlechte Perspektive bei den beiden Fehlentscheidungen und auf einen Allgemeinplatz: «So ist eben Fussball.» Lausanne-Trainer Laurent Roussey anerkannte die Überlegenheit der Basler («Ihre technischen und spielerischen Qualitäten waren nicht zu übersehen»), bedauerte die Spielleitung von Sascha Amhof aber sehr: «Die Fernsehbilder sprechen für sich.»

Strellers vergebener Elfmeter

Nachdem der FCB  etliche weitere Chancen hatte liegen lassen, wie etwa Marco Strellers Handspenalty (Chakhsi im Fallen von Salah am Arm angeschossen), den Anthony Favre in seiner rechten Ecke parierte, war dann immerhin der zweite Basler Treffer von einer Schönheit, der das Kommen durchaus lohnenswert machte: Balleroberung Stocker, schnelles Umschalten, Salah zurück auf Stocker, der sieht Frei, und der macht mit seinem überlegten Abschluss den Sack an diesem Abend nach einer Stunde Spielzeit zu.

Der Rest war ein Dahinplätschern, immerhin noch unterbrochen von einem Abschluss Lausannes übers Tor.

Philipp Degen: «Wir brennen auf den Cupfinal»

«Ich freue mich für Fabian Frei», sagt Murat Yakin über seinen Doppeltorschützen, der seinen Part zur Zeit mit beeindruckender Klarheit spielt, jetzt auch noch Torgefahr entwickelt und neben dem im Dauerhoch spielenden Stocker der beste Basler war. Für Marco Streller hätte sich Yakin auch gerne gefreut, aber der Goalgetter läuft nun schon seit fünf Wochen und sieben Spielen einem Tor hinterher. «Er hätte sich in die Torschützenliste eintragen können», sagt Yakin über Streller, «aber vielleicht hat er sich die Tore aufgespart für die Spiele gegen die Grasshoppers.»

Nun also die Woche die Wahrheit, die sie in den Augen von Philipp Degen gar nicht ist, denn: «Beim FC Basel ist die ganze Saison über das Jahr der Wahrheit.» Und er wäre nicht ein Degen-Zwilling, wenn er nicht schon nach dem Abpfiff gegen Lausanne gespürt hätte: «Wir brennen auf den Pfingstmontag und den Cupfinal.»

Das Restprogramm im Titelkampf
Runde FC Basel (66 Punkte)
Grasshoppers (60)
FC St. Gallen (56)
33 FCB-Lausanne 2:0 Sion-GC 0:4 Thun (a)
Cup GC (in Bern) Basel (in Bern)  
34 GC (a) Basel (h) Servette (h)
35 YB (a) St. Gallen (a) GC (h)
36 St. Gallen (h) Lausanne (h) FCB (a)

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