«Das Ängstliche können wir jetzt weglassen»

Mit 3:5 verlieren die EHC Basel Sharks in der St. Jakob-Arena gegen den HC Ajoie und sind nach dem fünften Qualifikationsspiel Tabellenletzte. Der neue EHC-Trainer Dino Stecher will dem neu formierten Team nun nicht Druck aufsetzen, sondern fordert es auf, einfach mehr Hockey zu spielen.

Sinnbild: Bauchlandung für Marco Vogt und die EHC Basel Sharks. (Bild: Christoph Perren)

Mit 3:5 verlieren die EHC Basel Sharks in der St. Jakob-Arena gegen den HC Ajoie und sind nach dem fünften Qualifikationsspiel Tabellenletzte. Der neue EHC-Trainer Dino Stecher will dem neu formierten Team nun nicht Druck aufsetzen, sondern fordert es auf, einfach mehr Hockey zu spielen.

Als die Basel Sharks zwischen zwei Feuertonnen das Spielfeld der St. Jakob-Arena betraten, schwang die 40 Mann starke Brüglingerkurve überdimensionale Fahnen in den Teamfarben des EHC. Ihr Trommelkonzert durchflutete die ganze Arena. Trotz eines rasanten Führungstreffers des neuen kanadischen Stürmers Brandon Buck und einer anfänglich starken Leistung des vom SC Bern mit einer B-Lizenz geholten Torhüters Olivier Gigon, ging der EHC wegen seiner schwachen Defensive mit einer 3:5-Niederlage vom Platz.

«Mutiger und einfach drauf los»

Seltene Torschüsse und eine EHC-Defensive in Bedrängnis zogen sich als Motiv durch den gesamten Match. Die wenigen Chancen sind auch dem neuen EHC-Trainer ein Dorn im Auge: «Wenn wir mal irgendwie ein Goal machen könnten, wird nochmals gewartet und am Schluss sind die Chancen alle weg», kritisiert Dino Stecher, «und so sieht es auch bei den Strafen aus: Wir sind einfach einen Schritt zu spät, anstatt wir einfach laufen. Wir hätten ja die Qualitäten.»

Mit vier Niederlagen in den ersten fünf Qualifikationsspielen könnte eine Änderung der Spielmentalität angebracht sein. Stecher will seine Mannschaft vorerst nicht mehr unter Siegesdruck setzen, sondern sie einfach Hockey spielen lassen: «Man will es ja möglichst gut machen, fast zu gut, und dann geht es in die Hose. Man sollte einfach mal machen. Wir müssen mutiger werden: einfach drauf los. Das Ängstliche können wir jetzt weglassen.»

Greentree und das Foul, das keines war

Auch wenn sie in einem fremden Stadion und ohne Trommeln zu Gast waren, zeigten die Ajoie Fans, dass auch sie Lärm machen können. Als ihr Goalie in der beinahe leeren Defensivzone das Tor verlässt, um den Puck weiterzuspielen, fährt EHC-Stürmer Kyle Greentree zwischen ihn und das Tor, schneidet dem Ajoie-Keeper den Weg zurück zum Goal ab und bringt ihn zu Fall.

Sichtlich angeschlagen wird der Ajoie-Goalie vom Feld gezogen, während die Gäste im Powerplay weiterspielen. Als der Schiedsrichter sein Urteil fällt und Greentree zwei Minuten vom Eis muss, anstatt eine zehnminütige Disziplinarstrafe zu erhalten, bricht ein Tumult unter den Ajoie-Fans aus. Lautes Buhen und Pfeifen hallt während der restlichen Strafzeit Greentrees durch die Arena.

Hinterher schilderte Greentree selbst die Szene: «Der Goalie spielte den Puck und ich hatte Platz, hinter ihm durchzufahren, bevor er sich zurück zum Tor bewegte. Und dann fuhr er in mich hinein und fiel um. Offensichtlich sah es der Schiedsrichter anders, aber wenn ein Goalie seine Zone verlässt, würde ich nicht einfach in ihn reinfahren.»

Beinahe neue Kernmannschaft

Mit Greentree, Buck, dem 35-jährigen Michel Riesen und weiteren Zuzügen ist der EHC mit einer fast neuen Kernmannschaft in die Saison gestartet. «Wenn wir jetzt fünf mal gewonnen hätten, könnten wir sagen, die Chemie zwischen den Spielern sei super. Es ist ein neues Team mit zehn neuen Spielern, neuen Ausländern, einem neuen Coach. Und mit jeder Niederlage verlieren wir Zeit anstatt Zeit zu gewinnen», lautet die vorerst pessimistische Analyse Stechers. Der Trainer sagt ausserdem: «Es stimmt zwar alles im Team, aber Siege würden in dieser Situation helfen.»

Die Situation nach fünf Runden ist die: Die EHC Basel Sharks finden sich auf dem letzten Platz der Tabelle wieder.

National League B
EHC Basel Sharks–HC Ajoie 3:5 (2:3, 1:0, 0:2)
St. Jakob-Arena. – 1007 Zuschauer. – SR Erard.

Tore: 2. Riesen (Vogt, Arnold) 1:0, 11. Cloutier 1:1, 13. Barras 1:2, 17. Cloutier 1:3, 19. Buck (Greentree, Wittwer) 2:3, 21. Buck (Heinis, Grenntree) 3:3, 48. Stämpfli 3:4, 59. Cloutier 3:5. – Strafen: Basel 14 plus 10 Minuten Disziplinar Grenntree – Ajoie 12.
Details zum Spiel

Die weiteren Resultate der Runde: SCL Tigers–Visp 4:6 (1:0, 2:1, 1:5), GCK Lions–Red Ice Martigny-Verbier 2:3 (0:0, 0:1, 2:2), La Chaux-de-Fonds–Langenthal 2:4 (1:3, 0:0, 1:1), Olten–Thurgau 5:4 (2:1, 2:3, 0:0, 1:0) n.V.

Das nächste Spiel, Samstag, 17.00 Uhr: Basel–Olten (Kombiticket-Angebot mit dem FC Basel)

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