Gegen die Kleinen der Liga gewinnen die Starwings, gegen die anderen hadern sie: Die Birstaler verlieren 80:84 gegen den BBC Monthey, ein direkter Konkurrent um den letzten Playoff-Platz.
Der Handlauf der zum Bistro hinaufführenden Treppe gibt Viktor Mettler etwas Halt. Diesen hat der Trainer der Starwings Basket Regio Basel nach der knappen Niederlage gegen den BBC Boncourt dringend nötig, und das Bild von Mettler, der sich mit der einen Hand an der Stange festhält und in der anderen sein Gesicht verbirgt, spricht Bände.
80:84 hat seine Mannschaft wenige Minuten zuvor gegen einen direkten Gegner um den verbleibenden vierten Playoff-Platz verloren. Das einzig Erstaunliche an der Partie war, dass die Starwings trotz einer dürftigen Darbietung am Schluss die Chance hatten, das Spiel zu drehen: Rokas Uzas führte bei zwei Punkten Rückstand und wenige Sekunden vor dem Ende der Partie das Spielgerät, wartete, in Gedanken womöglich bei seinem Geniestreich in fast identischer Spielsituation, verlor den Ball – und die Starwings das Spiel.
Meistens klappt es nur gegen die Kleinen
Nach 18 gespielten Runden zeichnet sich ab: Die Birstaler können praktisch nur gegen die Kleinen der Liga gewinnen (siehe Tabelle). Sechs ihrer acht Siege kamen gegen die letzten Beiden der Tabelle zu Stande, einzig gegen die Lions de Genève, immerhin amtierender Meister, und Union Neuchâtel gab es Siege in Duellen mit den Grossen des Championnats (siehe Grafik «Saison der Starwings» am Ende des Textes).
Die Gründe liegen auf dem Platz und einer davon ist: der Ballverlust. Das Verhältnis verlorener zu gewonnenen Bällen lag gegen Monthey bei 17 zu 4, während es beim Gegner ausgeglichen war. Mettler weiss um das Problem – und kennt ein weiteres: «Es ist unverständlich, warum wir derart schnell den Wurf suchen, das geht einfach nicht.» Entsprechend tiefer war die Erfolgsquote bei Versuchen jenseits der Dreierlinie im Vergleich zum Gegner.
Die Ausnahme stellte dabei der Litauer Arunas Vasiliauskas dar, mit zwanzig Punkten einer der besten Akteure gegen Monthey. Das Gegenstück: Vasiliauskas’ Landsmann Povilas Cukinas, der 210 Zentimeter Körpergrösse unter den Korb bringt, aber nicht den notwendigen Biss, seine Masse einzusetzen. Trainer Mettler verdreht die Augen und sucht die Ursachen im Wesen des ältesten der vier Litauer: «Cukinas hat einfach kein aggressives Naturell.»
Was im Cup schon ist, soll in der Meisterschaft noch werden
Deswegen wird im Cupspiel am Sonntag für Cukinas der gegen Monthey überzählige Adomas Drungilas ins Team zurückkehren. «Er ist jünger und aggressiver», sagt Mettler im Hinblick auf den Halbfinal auswärts gegen Fribourg Olympique.
Im Schweizer Cup stehen die Starwings da, wo sie am Ende der Qualifikation in der Meisterschaft gerne wären: unter den besten Vier. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass Fribourg ein zu starker Gegner sein wird. Denn erstens bedeutete ebendiese Mannschaft im Ligacup jüngst das Aus und zweitens treten die Starwings auswärts an, wo sie gegen die Grossen der Liga heuer noch keinen Punkt mitgenommen haben.