Erst geraten sie klar in Rückstand, dann gleichen sie 45 Sekunden vor Ende aus und schaffen in der Verlängerung einen 5:4-Sieg in Fribourg: Das Männer-Team von Unihockey Basel Regio, dem noch jungen Zusammenschluss von vier Vereinen, schnuppert am Aufstieg in die Nationalliga B. Zuerst müssen die Aufstiegs-Playoff gewonnen werden, wozu sich am Samstag in Ettingen die Chance bietet.
An Patrick Mendelin hängt einiges bei Unihockey Basel Regio. Als mehrfacher Schweizer Meister ist er die Galionsfigur des Erstliga-Teams, er ist Sportchef des noch jungen Dachvereins und einer der herausragenden Akteure obendrein. Voller Zuversicht sagte er vor den Aufstiegs-Playoffs der 2. Liga gegen Unihockey Fribourg: «Wir haben die nötigen Mittel und genügend Breite im Kader, um sie zu schlagen. Alle sind fit und heiss auf die Serie.»
Der Routinier hat sich nicht getäuscht. Und wenn man dem detaillierten Spielbericht zum Startspiel Glauben schenkt, dann hat sich in der Ste-Croix-Halle von Fribourg grosser Unihockey-Sport zugetragen. Mit einem glücklichen Ausgang für die Gäste aus der Region Basel. Mit dem 5:4-Sieg nach Verlängerung haben sie die Gelegenheit, in der Best-of-3-Finalserie an diesem Samstag bereits Nägel mit Köpfen zu machen. Dann erwarten sie um 18 Uhr in der Möslibachhalle in Ettingen die Romands zu zweiten Spiel.
Fünf Minuten Zusammenschnitt vom Unihockey-Drama in Fribourg:
Schafft Basel Regio den Coup, steht das Team nur noch ein weiteres Playoff entfernt vom Aufstieg. Gegner wäre dann einer der Playout-Verlierer in der Nationalliga B.
Das Momentum auf der Seite der Basler
Um davon träumen zu können, hat Basel Regio noch ein Stück Arbeit vor sich. Und sie können sich dabei vor dem Matchball gegen Fribourg auf das Momentum stützen. In der sehr ausgeglichen verlaufenen regulären Saison steigerten sich die Basler kontinuierlich, in den Viertel- und Halbfinalserien sind sie ungeschlagen geblieben. Und das, nachdem sie bis zum letzten Augenblick um die Playoff-Teilnahme hatten zittern müssen.
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Unter anderem, weil sie Fribourg mit 2:4 unterlegen waren – nach einem hochdramatischen Match. Man könnte nun sagen: Dafür haben sich die Basler nun revanchiert. In einem weiteren Krimi, der zunächst einen denkbar schlechten Verlauf nahm. Bei Heimspielen in Ettingen, Kulissen von knapp über 100 Zuschauer gewohnt, liessen sich die Spieler offensichtlich von den 500 Zuschauern beeindrucken und lagen im ersten Drittel schnell 0:3 im Hintertreffen.
Ausgleich mit einem Feldspieler mehr
Ein Time-out zeigte Wirkung, ein Rezept gegen den Paradespielzug der Romands wurde gefunden, und der Finne Jaako Levola erzielte den ersten Treffer. Selbst vom neuerlichen Drei-Tore-Rückstand liessen sich die Basler nicht entmutigen. Mendelin schaffte den Anschlusstreffer, und ohne Torhüter, dafür mit einem Feldspieler mehr, gelang dem Sportchef 45 Sekunden vor der Schlusssirene der Ausgleich.
Die Gastgeber, nun seit 40 Minuten ohne Treffer, waren geschockt und kassierten den entscheidenden Nackenschlag in der dritten Minute der Overtime – wieder war es Jaako Levola, der in diesem Video Auskunft gibt über ein «verrücktes Spiel»:
Unihockey Fribourg–Unihockey Basel Regio 4:5 n.V. (3:1, 1:1, 0:2, 0:1)
Ste-Croix, Fribourg. – 531 Zuschauer. – SR Betrisey/Bosia.
Tore: 1. Aerschmann 1:0. 4. Kaeser (Köstinger) 2:0. 5. Weibel (Jungo) 3:0. 12. Levola (Mendelin) 3:1. 21. Aerschmann (Müller) 4:1. 35. Kallion (Mendelin) 4:2. 52. Mendelin 4:3. 60. Mendelin (Kramer) 4:4. 63. Levola (Mendelin) 4:5.
Strafen: 4 mal 2 Minuten gegen Unihockey Fribourg. 1 mal 2 Minuten gegen Unihockey Basel Regio.
Aufstellung Basel Regio: Tim Kramer (T), Christian Coray (T), Martin Mendelin, Matthias Reist, Tiziano Conti, Michael Kehrli (C), Kaspar Kallion, Patrick Mendelin, Nicolas Schwob, Cédric Mendelin, Simon Best, Stephan Hänggi, Patrick Schaffter, Tobias Rudin, Valentin Schmid, Dennis Kramer, Moritz Eggmann, Jaakko Levola, Dominik Mendelin, Tanel Kasenurm.
2. Spiel: Samstag, 19. März, 18.00 Uhr in der Möslibachhalle in Ettingen
3. Spiel (falls nötig): Sonntag, 20. März, 27.00 Uhr, in Fribourg