Das junge Team von Sm’Aesch schreibt Vereinsgeschichte

Der Einzug in das Viertelfinale des CEV Challenge Cup bedeutet Prestige für Sm’Aesch Pfeffingen. Und für die jungen Spielerinnen einen gewaltigen Schritt in den noch frischen Karrieren.

Sm'Aesch Pfeffingen kann sich trotz der Niederlage gegen Voléro Zürich freuen.

(Bild: Christoph Jermann)

Der Einzug in das Viertelfinale des CEV Challenge Cup bedeutet Prestige für Sm’Aesch Pfeffingen. Und für die jungen Spielerinnen einen gewaltigen Schritt in den noch frischen Karrieren.

Die Freude steht den Zuschauern, dem Trainer und vor allem den Spielerinnen von Sm’Aesch Pfeffingen, ins Gesicht geschrieben. «Ich bin so glücklich, dass ich gar nicht darüber reden kann», vermag die 17-jährige Angreiferin Maja Storck gerade noch zu kommentieren. Der Einzug ins Viertelfinal des CEV Challenge Cup ist eine Erinnerung fürs Leben.

Das Team lässt sich zu Recht von Emotionen überwältigen. Die Birstalerinnen haben mit dem 3:1 (22:25, 25:14, 25:21, 25:23) gegen Hapoel Kfar Saba mehr erreicht als ihr Verein je zuvor – und das vor 880 Zuschauern in der heimischen Mehrzweckhalle Löhrenacker in Aesch.

Der jüngste Triumph eines jungen Teams

Trainer Timo Lippuner jubelt ein letztes Mal laut, ehe er zum neuesten Meilenstein seines Vereins Rede und Antwort steht. Er lässt sich nicht vom unmittelbaren Erfolg blenden, sondern die Partie sachlich Revue passieren. Und er beurteilt die Leistung seiner Spielerinnen kritisch.

«Das Spiel war hart umkämpft. Kfar Saba machte wenig Fehler. Sie sind ein sehr erfahrenes Team mit nur wenigen jungen Spielerinnen», fasst er die Herausforderungen zusammen, die sich seiner Equipe stellten.

Gerade das jugendliche Alter seiner Spielerinnen – der Durchschnitt im Team liegt bei 22 Jahren – kann zu brenzligen Situationen führen. So gab Sm’Aesch Pfeffingen im vierten und letzten Satz einen Fünf-Punkte-Vorsprung preis und liess sich überholen. Erst bei 21:21 war der Spielstand wieder ausgeglichen. Der Verlust eines Satzes so nahe am Sieg hätte das junge Team leicht das ganze Spiel kosten können.

Der Verlauf des vierten Satzes: Balken nach oben zeigen eine Führung für Sm’Aesch Pfeffingen an. Die blauen Punkte sind Time-Outs, die grauen Rauten stehen für Auswechslungen.

Schnelles Handeln des Trainers war gefragt. Um den Rhythmus der israelischen Gäste zu brechen, wechselte Lippuner unter anderem Storck aus und zwei Angreiferinnen ein. Der taktische Wechsel verfehlte seine Wirkung nicht: Sm’Aesch Pfeffingen ging in Führung und Jekaterina Stepanova verwertete schliesslich den Matchball zum 25:23 im vierten Satz. 

«Bei einigen Ballwechseln im vierten Satz habe ich mich aufgeregt», sagt Lippuner. Wenn der Gegner plötzlich aufholt, «fangen die jüngeren Spielerinnen zu fuchteln an, werden nervös und unruhig. Das passiert nur, wenn man zu viel will. Wenn man die Ruhe und die Erfahrung hat, weiss man genau, was zu tun ist. Das hat gefehlt und hat die Schwankungen verursacht.»


 

So schön!!! Die Geschichte geht weiter!! Sm’Aesch Pfeffingen gewinnt zu Hause 3:1 und steht im Viertelfinale des European Challenge Cup!! Hopp Sm’Aesch!

Posted by Sm’Aesch Pfeffingen on Mittwoch, 27. Januar 2016

 

Nächster Halt: Trabzon 

Die Birstalerinnen waren übrigens nicht die einzigen Schweizerinnen, die sich im Achtelfinale des CEV Challenge Cup zum internationalen Volleyball-Duell trafen. Sie waren jedoch die einzigen, welche die Halle mit einem Viertelfinal-Ticket verliessen.

Der Viteos Neuchâtel Université Club verlor gegen Asterix Kieldrecht, während VFM Franches-Montagnes den Türkinnen von Trabzon İdmanocağı deutlich unterlag.

Trabzon ist der nächste Gegner von Sm’Aesch Pfeffingen. Für den Cup-Viertelfinal am 10. Februar wollen Trainer Lippuner und seine Athletinnen gewappnet sein. «Trabzon ist der erste Gegner, gegen den ein Sieg eine Obersensation wäre. Vor allem auswärts», sagt Lippuner, der auch die Nationalmannschaft trainiert. «Da hängen die Trauben noch ein bisschen höher. Wir werden dennoch alles tun, um zu gewinnen.»

Auch Topskorerin Maja Storck will noch weiter kommen. Zufrieden ist sie allerdings schon jetzt: «Ich hätte nie gedacht, dass wir so weit kommen. Schon beim ersten Spiel in Spanien wussten wir, dass es schwierig wird. Alles, was danach kam, war für uns Bonus.»

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