Das war einfach – der FCB zerpflückt den Aufsteiger mit 4:1

Der Meister gewinnt das Nachholspiel im Tessin mit 4:1 (4:0). Itten erzielt seinen ersten Treffer für das Fanionenteam, die anderen Tore schiessen Bjarnason, Samuel und Delgado per Elfmeter. Culina schönt das Ergebnis für die Bianconeri, die zum dritten Mal in Folge Auflösungserscheinungen zeigen. Basel geht am Wochenende mit 18 Punkten Vorsprung in das letzte Viertel der Meisterschaft.

Die Nachholpartie ohne Mühe gewonnen: der FC Basel im Tessin.

(Bild: freshfocus/TagesWoche)

Der Meister gewinnt das Nachholspiel im Tessin mit 4:1 (4:0). Itten erzielt seinen ersten Treffer für das Fanionenteam, die anderen Tore schiessen Bjarnason, Samuel und Delgado per Elfmeter. Culina schönt das Ergebnis für die Bianconeri, die zum dritten Mal in Folge Auflösungserscheinungen zeigen. Basel geht am Wochenende mit 18 Punkten Vorsprung in das letzte Viertel der Meisterschaft.

Fünf Berufsfussballer des FC Basel sind ausgezogen, um vorübergehend bei anderen Vereinen anzuheuern. Der Prominenteste Name ist Zdravko Kuzmanovic, der es nicht mit Urs Fischer konnte. Die anderen waren in Basel entweder ebenfalls nicht glücklich (Ahmed Hamoudi) oder jung und fast ohne Einsatzminuten.

Zur letzten Gruppe gehört Torhüter Mirko Salvi, der beim Meister die Nummer 3 war und ins Tessin zog, um beim FC Lugano eine grössere Rolle einzunehmen. Zum Einsatz kam er erstmals im März. Und weil die Luganesi die letzten Partien mit 0:7 und 0:6 verloren hatten, setzte Trainer Zdenek Zeman im Nachholspiel gegen den FC Basel zum zweiten Mal auf Salvi – in der Hoffnung, eine weitere hohe Niederlage zu verhindern.

Etwas mehr als 20 Minuten waren gespielt, da schwand diese Hoffnung beim Cupfinalisten. Und sie war nicht mehr vorhanden, als eine Minute vor der Pause das 0:4 fiel.

Bis dahin hatte ein durch Sperren und Verletzungen dezimierter FCB dadurch überzeugt, dass er sich die Absenzen von Schlüsselspielern nicht anmerken liess. Von Beginn an ging er hochkonzentriert zu Werke, oder, wie es Urs Fischer völlg unpathetisch ausdrückt: «Seriös, so, wie es sich gehört.»

Der FCB-Trainer, der mit diesem Nachtragresultat das dritte Quartal mit 66 Punkten beendet und damit so gut, wie der FCB zuletzt vor zwölf Jahren stand, hat das Nachlassen nach der Pause zwar nicht gefallen, bringt aber auch Verständnis dafür auf.

Cédric Ittens Torpremiere

Das Toreschiessen eröffnet hatte Birkir Bjarnason in der 10. Minute mit einem prächtigen Schuss in die linke hohe Torecke. Kein Gegenspieler griff den Isländer an, der von Walter Samuel angespielt worden war. Wenige Sekunden später erhöhte ebendieser Samuel auf 2:0. Luca Zuffi hob in der 13. Minute einen Freistoss in den Strafraum, der Argentinier traf per Kopf. Das dritte Tor erzielte Matias Delgado per Elfmeter, den Frederic Veseli mit der Hand gegen Bjarnasons Kopfball verschuldet hatte (22. Minute).

Fünf neue Namen hatte Urs Fischer in der Startelf eingebaut. Drei davon waren für den vierten Treffer in der 44. Minute verantwortlich: Alexander Fransson lancierte Adama Traoré, der spielte von der Grundlinie zur Mitte, wo Cedric Itten beim ersten Einsatz in der Startformation seinen ersten Treffer als Profi erzielte – das vierte Gegentor für Salvi, mit dem Itten in der Basler U21 zusammengespielt hatte.

«Itten hat seine Sache sehr gut gemacht» sagt Fischer über seinen Youngster, will ihn aber auch nicht zu sehr in den Himmel gelobt sehen: Da gebe es schon noch an ein paar Sachen zu arbeiten.

Der Neueste in der langen Reihe der Schützen von nun 1004 Basler Super-League Toren hatte vor allem Dankesworte für andere parat: Für die Mitspieler, die ihn unterstützen; für den Trainer, der ihm geholfen habe, die Nervosität vor dem ersten Spiel in der Startelf zu nehmen; für Adama Traoré, den Vorlagengeber: «Der Ball kommt perfekt, dann ging alles ganz schnell», erzählt Itten, «und es ist wunderschön, das erste Tor gemacht zu haben.»

12.04.2016; Lugano; Fussball Super League - FC Lugano - FC Basel; Cedric Itten (Basel) erzielt das Tor zum 0:4 (Andy Mueller/freshfocus)

Premiere: Cédric Itten trifft in Lugano zum 4:0 – sein erstes Tor im Dress des FC Basel. (Bild: Andy Mueller/freshfocus)

Der Spielstand erlaubte es Fischer vor 3085 Zuschauer im Stadio Cornaredo, nach der Pause Jean-Paul Boëtius das Comeback nach siebenwöchiger Verletzungspause zu ermöglichen. Der Holländer ersetzte Renato Steffen, spielte im offensiven Mittelfeld und vergab 20 Minuten vor dem Ende alleine vor dem leeren Tor den fünften Basler Treffer.

In der Defensive wurde der FCB vom Aufsteiger und Tabellenletzten kaum gefordert. Eine Ausnahme war der einzige Tessiner Treffer: In der 47. Minute verzögerte Antonini Culina den Schuss, Samuel ging im Strafraum grätschend zu Boden und der beste Tessiner Torschütze erzielte mit einem Schuss in die hohe nahe Ecke seinen zehnten Saisontreffer.

Frühste Meisterfeier: am 20. April

Ansonsten liess die Basler Abwehr kaum etwas zu, obwohl sie in dieser Zusammensetzung noch nie gespielt hatte: Samuel bildete das Zentrum mit Taulant Xhaka, auf der linken Seite verteidigte Traoré für den gesperrten Behrang Safari, auf der rechten Seite Naser Aliji für die verletzten Michael Lang und Philipp Degen.

Lang wird dem FCB rund zwei Wochen fehlen und somit auch am Wochenende, wenn in der Super League das letzte Viertel der Meisterschaft beginnt. Mit dem Sieg in Lugano hat der FCB neun Partien vor Schluss 18 Punkte Vorsprung auf die Young Boys. Eine spontane Meisterfeier findet somit frühestens am 20. April statt – nach dem Heimspiel gegen: Lugano.

Im Tessin nahmen sie die dritte klare Niederlage in Serie (0:6, 0:7, 1:4) mit einigermassen Gelassenheit: Punkte um den Abstieg zu verhindern, muss Lugano nicht gegen den designierten Meister holen. Sondern zum Beispiel am Sonntag daheim gegen Thun. Da gibt eine gewonnene Halbzeit gegen Basel wenigstens ein klein wenig Zuversicht.

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Vor dem Spiel:

Mit dem letzten Aufgebot durch den Gotthard: Neun Spieler fehlen dem FC Basel für die Nachholpartie auswärts gegen Lugano. Sechs davon sind verletzt, drei gesperrt. Diese Situation ist eine Chance für die Jungen. » Der FCB vor dem Spiel im Stadio Cornaredo

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Wie es zur Eskalation kam: Noch ist vieles ungeklärt, was die Ereignisse am Sonntag betrifft. Mutmasslich gab es drei Schauplätze. » Der Versuch einer Rekonstruktion 

 

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