Der Basler Alex Wilson scheidet an den Weltmeisterschaften in Moskau über 200 Meter im Vorlauf aus. Und zeigt sich nach einer schwachen Zeit durchaus selbstkritisch.
Platz 37 von 55 Startern, eine magere Zeit von 21,11 Sekunden: Der Start über 200 Meter an den Leichtathletik-Weltmeisterschaften war für den Basler Alex Wilson ein Erlebnis zum vergessen. Da half auch nicht, dass der gebürtige Jamaikaner wie bereits an den Olympischen Spielen neben dem Weltstar Usain Bolt laufen durfte. Nach dem Aus im Vorlauf spricht der 22-Jährige von einer persönlichen Niederlage.
Alex Wilson, Sie verpassten Ihr Ziel, wie an den Olympischen Spielen des letzten Sommers zumindest den Halbfinal zu erreichen deutlich. Wie erklären Sie dieses Scheitern?
Nicht gesund anzutreten, das bringt auf dieser Stufe nichts. Ich hätte aufgrund meiner Vorbereitung und Vorgeschichte wohl verzichten müssen. Und zu meinem Rennen: Das war nicht Sprinten, das war Jogging. 21,11 – diese Leistung stimmt einfach nicht.
Sie sprechen die durchzogene Vorbereitung an mit einer Zahnoperation, Achillessehnen- und Knie-Beschwerden?
Genau. Diese Saison würde ich am liebsten vergessen.
Nur schlecht war sie aber nicht. Sie steigerten sich über 100 Meter und haben den Schweizer Rekord (10,12) gebrochen.
Das stimmt, und darauf gründeten auch meine Hoffnungen für Moskau. Nun zeigte sich, dass zwar der Speed da ist, aber die Kraft für die letzten 30 Meter fehlt. Vor allem wirkte sich das auf die letzten 15 Meter aus. Und wohl war ich auch nicht frei genug im Kopf. Die Sicherheit, die Erfolgserlebnisse fehlten.
Welche Konsequenzen ziehen Sie aus diesem Misserfolg?
Das ist eine Niederlage für mich. Sie trifft mich. Aber ich werde zurückkommen. Ich traue meinem Kämpferherz. Ich will möglichst rasch eine Reaktion zeigen. Bei Weltklasse Zürich Ende Monat werde ich die 100 Meter laufen. Daraufhin werde ich mich neu aufbauen, mich gedanklich fokussieren. Und weiter bringen wird mich diese Erfahrung vor allem im Hinblick auf die Zukunft, zum Beispiel auf die Europameisterschaften des nächsten Sommers in Zürich.