Beim 2:0-Sieg gegen den FC Vaduz im ersten Saisonspiel feiert der FC Basel einen Rückkehrer, einen neuen Captain, einen aufblühenden Japaner – und einer feiert innerlich seine Auswechslung.
Tomas Vaclik | Torhüter
Hatte kaum etwas zu tun, zumindest während langer Zeit nicht. Bis dann irgendwann in der zweiten Halbzeit doch noch ein Schuss auf sein Tor kam. Wehrte diesen Versuch Moreno Constanzos ohne Mühe ab und rettete in der Nachspielzeit gegen Steven Lang mit einer herausragenden Parade Basels weisse Weste. Zeigte ansonsten sein Spielverständnis, als er in Neuer-Manier aus dem Tor eilte und klärte.
Michael Lang | rechter Aussenverteidiger
Feierte Premiere in Rotblau bei einem Wettbewerbsspiel und reihte sich gleich mit ein, zwei Fehlpässen ein. Litt später unter der Hitze, als er nach der Pause in der prallen Sonne spielte. Bewegte sich deswegen kaum mehr und war als zuvor hoch stehender Aussenverteidiger nunmehr nicht selten hinterster Mann. Wurde, wohl zu seiner inneren Freude, in der 73. Minute für Luca Zuffi ausgewechselt und sagte später: «Ich konnte noch keine 90 Minuten durchhalten.»
Daniel Hoegh | rechter Innenverteidiger
Hätte es fast fertig gebracht, bei seinem ersten Spiel in einer ausländischen Liga auch gleich das erste Tor zu erzielen. Traf, nachdem Peter Jehle Breel Embolos Kopfball spektakulär abgewehrt hatte, aber nur die Latte. Dafür stammte der lange Ball auf Embolo von ihm, der dem Elfmeter vorausging. Konnte wegen der fehlenden Gefährlichkeit des Gegners seine Schnelligkeit noch nicht unter Beweise stellen, spielte seinen Part neben Marek Suchy ansonsten aber weitestgehend fehlerlos.
Ein Bild aus besseren Minuten: Michael Lang, im Schatten des St.-Jakob-Parks, bevor ihm die Sonne zu schaffen macht. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)
Marek Suchy | linker Innenverteidiger
Spielte neben seinem neuen Zentrumspartner ebenso souverän wie neben seinem alten, Fabian Schär. Gehört längst zu den sichersten Werten in der Verteidigung, verpasste es kurz vor der Pause mit einem Kopfball aber, auch in der Offensive Akzente zu setzen.
Adama Traoré | linker Aussenverteidiger
War deswegen in die Mannschaft gerutscht, weil Behrang Safari verletzt fehlte, und erhielt während der ersten Trinkpause energische Anweisungen von Assistenztrainer Markus Hoffmann. Nebst ein paar guten Szenen machte er auf der linken Aussenbahn nicht den sattelfestesten Eindruck. Anders als im Test gegen Leverkusen führte das gegen Vaduz aber nicht zu gefährlichen Situationen.
Eine spektakuläre Aktion Breel Embolos, der zwar kein Tor erzielt, dafür den Penalty zum 1:0 herausholt. (Bild: Meinrad Schön)
Taulant Xhaka | zentrales defensives Mittelfeld
Spielte im Zentrum und dürfte unter Urs Fischer in der Startelf ausser bei personellen Notständen kaum woanders eingesetzt werden. Erfordert es der Spielverlauf, dann wird er auch vom neuen Trainer munter verschoben: Übernahm den Part auf rechts, als Lang vom Feld musste.
Mohamed Elneny | zentrales defensives Mittelfeld
Beackerte zusammen mit Xhaka das Zentrum. Gewann hinten Bälle und hinterliess den Eindruck, als käme ihm in der Offensive eine leicht veränderte Rolle zu: Spielte mehr vertikale Pässe als noch in der letzten Saison, als diese Aufgabe vor allem Fabian Frei übernommen hatte und er selbst tendenziell eher für die diagonalen Zuspiele zuständig gewesen war.
Die Ehrung vor dem Spiel: Heinrich Schifferle, Präsident der Swiss Football League, mit dem Torschützenkönig der Saison 2014/15: Shkelzen Gashi. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)
Yoichiro Kakitani | rechter Flügel
Bewies, dass er unter Fischer mit neuem Selbstvertrauen zu Werke geht und erzielte mit diesem Selbstvertrauen das zweite Tor. Traf dabei von halbrechts innerhalb des Strafraums, aus ähnlicher Position wie bei seinem Tor im Test gegen 1860 München, nachdem er von Luca Zuffi angespielt worden war. Arm in Arm feierten Assistgeber und Torschütze den Treffer – ein schönes Detail, das für die wiedergefundene Freude Kakitanis am Fussball steht: Zuffi ist der Spieler, der dem Japaner am nächsten steht.
Matias Delgado | zentrales offensives Mittelfeld
Hatte im offensiven Zentrum reichlich Platz, nutzte diesen aus dem Spiel heraus aber nur selten aus. Erzielte das 1:0 per Elfmeter, in typischer, lockerer Manier, mit der er reihenweise Torhüter in die falsche Ecke schickt. Überliess in der 63. Minute als Captain seinen Platz dem Vize-Captain Zdravko Kuzmanovic.
Shkelzen Gashi | linker Flügel
Wurde vor der Partie als bester Torschütze der vergangenen Saison geehrt. Schoss danach in der neuen Spielzeit zwar als erster aufs Tor, machte während der ganzen Partie seinem Namen als lauernder Torschütze aber keine Ehre. Stattdessen darf er sich mit seinem feinen Hackentrick als Wegbereiter des zweiten Tores in den Saisonannalen festhalten lassen.
Zdravko Kuzmanovic: von vielen hoffnungsvoll erwartet, und gegen Vaduz zum ersten Mal im Einsatz. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)
Breel Embolo | Stürmer
Provozierte das Handspiel, das zwar ausserhalb des Starfraums erfolgte, aber dennoch zum Elfmeter und dem 1:0 führte. Beschäftigte ungezählte Male die liechtensteinischen Abwehrspieler, wurde von ihnen immer wieder in den Rücken gestossen, anders war er kaum zu stoppen. Hätte nach einer Ecke die Chance auf einen Treffer gehabt, sein Kopfball war dann aber weniger stark als die überragende Parade Jehles.
Zdravko Kuzmanovic | zentrales Mittelfeld
Gab in der 63. Minute und nach 3143 Tagen Absenz sein Comeback im St.-Jakob-Park. Wurde für Matias Delgado eingewechselt und mit prächtigem Applaus bedacht. Forderte danach «vor den Augen meiner ganzen Familie» jeden Ball, hatte aber weniger Einfluss auf das Spiel als noch im Test gegen Leverkusen.
Luca Zuffi | zentrales Mittelfeld
Ersetzte in der 73. Minute den ausgelaugten Lang. Hatte seine lichte Szene beim zweiten Tor, als er von Gashi angespielt auf den Torschützen Kakitani weiterleitete.
Davide Calla | rechter Flügel
Kam in der 82. Minute für Torschütze Kakitani und war entsprechend zu kurz im Einsatz für eine Bewertung.
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Bewertungsdurchschnitt:
Nicht eingesetzt: Germano Vailati (ET), Walter Samuel, Manuel Akanji, Albian Ajeti