Seydou Doumbia bereitet sein erstes Tor im FCB-Trikot vor und Matias Delgado somit den Weg zum Doppelpack, den der Captain des FC Basel mit seinem 15. verwandelten Penalty in Serie schnürt. Viel mehr hatten die Akteure des Meisters beim 2:0-Sieg in Zürich allerdings nicht zu bieten.
Tomas Vaclik | Torhüter
Bekam in der 31. Minute von Brahimi den ersten Schuss aufs Tor und in die fangbereiten Arme – was viel über die Offensivaktivitäten des Gegners aussagt. Muss sich ansonsten in der Geisterspiel-Atmosphäre des Letzigrund ziemlich gelangweilt haben. Hatte nur ein paar Rückpässe zu verarbeiten und bei den beiden GC-Chancen in der letzten halben Stunde sah er den Ball knapp an seinem Tor vorbeisegeln. Wird, das zu seinem Trost, trotz eingeschränkter Beschäftigung die volle Siegprämie bekommen.
Michael Lang | rechter Aussenverteidiger
Sah in der 20. Minute eine Gelbe Karte – im zehnten Spiel die erste, was durchaus bemerkenswert ist für einen Abwehrakteur. Ärgerte sich zurecht, weil es ein überflüssiges Foul war. Ansonsten ist so kurz vor dem Champions-League-Spiel gegen Paris am Dienstag Langs Auswechslung nach einer Stunde das einzig Berichtenswerte von diesem Abend an seiner alten Wirkungsstätte. Von Källström am Fuss getroffen, schied Lang angeschlagen aus. Diagnose kurz nach dem Spiel: offen.
Marek Suchy | rechter Innenverteidiger
Schob eine ganz ruhige Kugel, und weder der physisch starke Tabakovic noch der kleine, wirblige Brahimi brachten genügend Wasserverdrängung auf den Platz, um den Tschechen in Verlegenheit zu bringen. Einzig der bullige Munsy setzte sich einmal mit einem Kopfball auf einen Källström-Corner durch.
Eder Balanta | linker Innenverteidiger
War von den beiden Zentrumsverteidigern am meisten mit auslösenden Bällen gefordert – und brachte immerhin den langen Pass auf Traoré zustande, der dem Elfmeter zum 0:2 vorausging. Im Kerngeschäft – also gegen Ball und Gegner – ein sehr sicherer Wert, wenn er gefordert wurde. Was an diesem fussballerisch trüben Abend selten genug vorkam.
Adama Traoré | linker Aussenverteidiger
Leistete sich wie gewohnt kleine Schludrigkeiten, und das bissige, entschlossene Nachsetzen bei einem verlorenen Zweikampf hat er nicht erfunden. Durfte sich beim Penaltytor mit schöner Ballannahme und als Gefoulter einen Assist gutschreiben lassen.
Geoffroy Serey Die | defensiver Mittelfeldspieler
So beflissen und hyperaktiv unterwegs, dass er die eine oder andere Ballannahme erst im zweiten Versuch hinbekam. Verhinderte mit seiner aufsässigen Präsenz im Zentrum jegliche Entfaltungsmöglichkeit für das GC-Duo Källström/Basic. Auf der Suche nach seiner Bestform war dieses Spiel zwar kein Gradmesser für Serey Die, aber dennoch ein weiterer kleiner Schritt nach vorne.
Taulant Xhaka | defensiver Mittelfeldspieler
Eine der Triebfedern im Spiel des FCB, wenn denn der mal ein bisschen auf die Tube drückte. Erledigte seine Aufgabe fehlerfrei und mit so einer Penetranz im Zweikampf, dass der Aufbau beim Gegner im Keim erstickt wurde.
Davide Callà | rechter Flügelspieler
Von ihm war vor der Pause so gut wie nichts zu sehen, konnte sich gegen den 14 Jahre jüngeren Bamert nicht in Szene setzen – und wenn, dann stand er in Abseitsposition. Kam eigentlich erst zur Geltung, als der Gegner seine beste Phase hatte. Mit etwas mehr Platz kam Callà zu zwei Chancen. Die erste – clever mit Kopf zwischen GC-Verteidiger und Goalie Vasic an der Strafraumkante erarbeitet – verpuffte (75.), bei der zweiten sah er seinen Schuss pariert (79.).
Birkir Bjarnason | linker Flügelspieler
Ein merkwürdiger Auftritt des Isländers: Blieb im Zweikampf öfter zweiter Sieger als von ihm gewohnt – oder er wurde gefoult. Kreativ ging von ihm so gut wie gar nichts aus. Sieht nach einer Formdelle aus, oder er hat sich etwas aufgespart für den Dienstag und die Champions League.
Matias Delgado | zentraler offensiver Mittelfeldspieler
Erst gab es ordentlich auf die Socken (Gelb für Basic in der sechsten Minute), dann war er zweimal zur Stelle. Erst, um nach Doumbias Vorarbeit den Ball lediglich noch über die Linie zu drücken, dann, um den 15. Elfmeter in Serie seit seiner Rückkehr zum FCB zu verwandeln. In der Saison-Buchhaltung sind das die Treffer Nummer 6 und 7 für den Captain, der dann nach dem Seitenwechsel nur noch auffiel, als er in der 72. Minute den Platz für Zuffi räumte.
Seydou Doumbia | Angriffsspitze
Das FCB-Spiel funktionierte im Letzigrund ungefähr nach dem Motto: Auf Fehler des Gegners warten, denn die kommen zuverlässig. Also setzte Doumbia den durch einen Källström-Pass in Bedrängnis gebrachten Zesiger unter Druck, knöpfte ihm den Ball ab, machte sich zügig auf Richtung GC-Tor und servierte Delgado den Ball uneigennützig zum Basler Führungstreffer. Weil er in der 64. Minute nach einem schönen Solo mit seiner zweiten Torchance scheiterte (die erste hatte er mit einem Kopfball nach 42 Sekunden gehabt), bleibt der Goalgetter bei sieben Saisontoren – hat jetzt dafür einen Assist auf dem Konto.
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Omar Gaber | rechter Verteidiger
Ersetzte in der 61. Minute den angeschlagenen Lang und fiel zu allererst durch einige technische Fehler und Fehlpässe auf. Die halbe Stunde Einsatz diente so zwar der Praxis, allerdings nicht, um wirklich eine Portion Selbstvertrauen zu tanken und Bonuspunkte zu sammeln.
Luca Zuffi | zentraler Mittelfeldspieler
Zählt – nach dem er vergangene Saison bis auf einen Cup-Match in Münsingen alle(!) Spiele bestritten hatte – seit seiner bei der Nationalmannschaft erlittenen Sprunggelenkverletzung nicht mehr zur ersten Wahl. Wurde in der 72. Minute für Delgado eingewechselt, in einer Phase also, als dem Team das Spiel schon ein wenig aus den Füssen geglitten war. Richtig Zugriff fand Zuffi dann auch nicht mehr.
Marc Janko | Angriffsspitze
Kam in der 81. Minute für Doumbia und war zu kurz im Einsatz, um bewertet werden zu können.
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Bewertungsdurchschnitt: 4,3
Nicht eingesetzt beim FCB: Germano Vailati (Tor), Eray Cümart, Mohamed Elyounoussi, Jean-Paul Boëtius.