Dem FCB gelingt das Warmschiessen für Porto – 3:0 gegen Thun

Der FC Basel gewinnt in der 23. Runde der Super League gegen Thun mit 3:0. Shkelzen Gashi mit einer Doublette und der gefeierte Marco Streller erzielen die Treffer für eine Mannschaft, die bereit zu sein scheint für das Rückspiel in der Champions League gegen Porto.

Die Basler Fabian Frei, Torschuetze Shkelzen Gashi und Captain Marco Streller, von links, jubeln ueber das 1:0 im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel und dem FC Thun, im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Samstag, 7. Maerz 2015. (KEYSTONE/Georgios Kefalas) (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Der FC Basel gewinnt in der 23. Runde der Super League gegen Thun mit 3:0. Shkelzen Gashi mit einer Doublette und der gefeierte Marco Streller erzielen die Treffer für eine Mannschaft, die bereit zu sein scheint für das Rückspiel in der Champions League gegen Porto.

Und plötzlich wurde wieder Fussball gespielt. Etwas, das in den letzten Tagen fast in Vergessenheit geraten wäre: Da waren zuerst die Diskussionen über den tiefen Rasen in Münsingen und die daraus resultierenden Spekulationen um eine mögliche Absage des Cup-Viertelfinals. Und dann kam am Tag danach Marco Strellers Ankündigung, nach dem Ende der Saison die Fussballschuhe nicht mehr als Profi schnüren zu wollen.

Vor allem diese Nachricht führte zu einem fast landesweit geführten Diskurs über Strellers Rolle im Verein und seine Bedeutung für die Fussballschweiz. Und dass die Neuigkeit die Anhänger des Meisters beschäftigt, das war zu spüren im St.-Jakob-Park. Schon vor der Partie, die der FC Basel knapp zwei Stunden später gegen den FC Thun mit 3:0 gewinnen sollte.

Fischer: «Basel hat fast ohne Fehler gespielt»

Kurz nachdem Streller vom Stadionspeaker ausgerufen worden war, was einen erhöhten Lärmpegel ausgelöst hatte, stand dann der Fussball wieder im Fokus. Zurecht, denn die Basler zeigten im zweiten Teil der «Berner Oberländer Woche» eine feine Leistung gegen den Tabellenvierten, dessen Trainer Urs Fischer schliesslich anerkannte: «Basel hat fast ohne Fehler gespielt.»

Basels Trainer Paulo Sousa schickte für diese Leistung die Liverpool-Elf auf das Feld, das Personal also, das inzwischen so etwas wie des Portugiesen Stammelf ist. Diese hatte wenig Mühe, sich durch die statistisch beste Abwehr zu spielen. Allerdings scheiterte der FCB zu Beginn immer wieder an der Ballberührung, die zum Tor hätte führen sollen, wie beispielsweise Derlis Gonzalez, dessen Schuss Stefan Glarner knapp vor der Linie blockte (28.).

Und als sich die 26’354 Zuschauer schon damit abzufinden schienen, in der Pause keine Tore diskutieren zu können, da traf Shkelzen Gashi, wer sonst, zum 1:0. Streller hatte Gashi im Fallen angespielt, der Albaner setzte sich gegen drei Verteidiger und den Torhüter durch und traf aus spitzem Winkel von der Strafraumgrenze:

Der Thuner Torhüter Guillaume Faivre wäre besser beraten gewesen, auf der Linie zu bleiben, anstatt sich gemeinsam mit drei Verteidigern um Gashi zu kümmern. Den Basler kümmerte es wenig und er doppelte in Halbzeit zwei mit einem verwerteten Abpraller von Gonzalez’ Schuss nach (58.) – das 3:0 war Gashis 16. Ligatreffer.

Sousas Drohung in Richtung Porto

Der Paraguayer in bestechender Form war es auch, der Streller kurz nach der Pause zu dessen wohl emotionalsten Moment verhalf: Er schüttelte Fulvio Sulmoni ab, hatte sogleich einen zweiten Thuner vor sich und lupfte den Ball locker über die Abwehr zu Streller, der mit dem Kopf die sehenswerte Vorarbeit verwertete.



Der Basler Marco Streller, Mitte, erzielt das 2:0 im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel und dem FC Thun, im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Samstag, 7. Maerz 2015. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

Marco Streller mit Tor Nummer eins auf seiner Abschiedstournee. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Ein Tor im ersten Spiel seiner Abschiedstournee, das hätte sich Streller wohl nicht schöner ausmalen können. Und es hätte diesen Treffer womöglich gar nicht gebraucht für die stehenden Ovationen, die den Captain bei seiner Auswechslung begleiteten.

Der FCB war an diesem Abend aber mehr als nur Streller. Sousa spricht von einer «amazing performance» und er schickt hinsichtlich des Rückspiels im Champions-League-Achtelfinal fast schon drohend die Nachricht nach Porto, dass «wir nahe an unserer besten Leistung sind».

Fischer: «Gegen dieses Basel darf man auch mal verlieren»

Dem Trainer dürfte auch gefallen haben, wie vor allem Fabian Frei und Mohamed Elneny die Geschicke im Mittelfeld leiteten. Der Schweizer, der mit einem Freistoss das Lattenkreuz traf (16.), löste die Angriffe durch das Zentrum aus, der Ägypter war immer wieder für wirkungsvolle Spielverlagerungen auf die rechte Seite verantwortlich.



Der Basler Fabian Frei schlaegt einen Pass im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel und dem FC Thun, im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Samstag, 7. Maerz 2015. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

Gestalter des Spiels: Fabian Frei, der sich wohl dereinst mit der Frage befassen muss, ob er neuer Captain werden oder ins Ausland wechseln will. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Gegen dieses Basel reichte die Leistung der eigentlich formstarken Thuner, die zuvor sechs Spiele lang nicht verloren hatten, bei Weitem nicht aus. «Wir haben nur versucht zu verteidigen und das geht in Basel nicht auf», rekapituliert Fischer, der in kleiner Runde schliesslich auch noch sagt, dass man gegen dieses Basel auch verlieren dürfe. Schliesslich stünden sie in der Champions League im Achtelfinal, seien im Cup noch ein Spiel vom Final entfernt und hätten einen grossen Abstand auf die Konkurrenz in der Super League.

Wenn auch weniger als 72 Stunden zur Erholung reichen könnten

Die Basler, die ihren Trainer an diesem Samstagabend «wirklich, wirklich glücklich» gemacht haben, führen die Tabelle mit zehn Punkten Vorsprung auf die Young Boys an. Die Berner können den Rückstand am Sonntag zu Hause gegen Sion allerdings wieder verkürzen.

Für den FCB steht nun das dritte Spiel innerhalb von neun Tagen an. Zwischen dem Abpfiff gegen Thun und dem Anpfiff am Dienstag in Porto liegen weniger als die von Sousa gebetsmühlenartig geforderten 72 Stunden Erholung.

Doch immerhin sieht der Portugiese in diesem Sieg gegen Thun nicht nur die drei Punkte oder die Leistung seines Teams. Er ist auch überzeugt, «dass die Gemütslage nach dieser Leistung den Spielern hilft, sich schneller zu regenerieren».

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