Den nächsten Titel will Marc Janko mit Sparta Prag holen

Marc Janko hat seine berufliche Zukunft rasch geregelt und verschreibt sich mit Sparta Prag erneut einem Club, dem es nur um eines geht: die Meisterschaft zu gewinnen. Der tschechische Rekordmeister hat Nachholbedarf und setzt auf den Goalgetter aus Österreich, dem in Basel ein triumphaler Abschied vergönnt war.

Die neue Arbeitskleidung des Marc Janko: Das Trikot des tschechischen Rekordmeisters Sparta Prag.

Marc Janko hat seine berufliche Zukunft rasch geregelt und verschreibt sich mit Sparta Prag erneut einem Club, dem es nur um eines geht: die Meisterschaft zu gewinnen. Der tschechische Rekordmeister hat Nachholbedarf und setzt auf den Goalgetter aus Österreich, dem in Basel ein triumphaler Abschied vergönnt war.

Freitagnacht war er noch einer der gefeierten Hauptdarsteller beim emotionalen Saisonkehraus des FC Basel, am Tag darauf erlebte er eine aussergewöhnliche Meisterparade in Basel, dann ging es weiter zur Nationalmannschaft, die am kommenden Sonntag in Dublin gegen Irland eine Art Endspiel um die WM-Qualifikation bestreitet – und dazwischen hat Marc Janko seine berufliche Zukunft geregelt.

Am Montag setzte der österreichische Goalgetter in Prag seine Unterschrift unter einen Zweijahresvertrag beim tschechischen Rekordmeister Sparta. Nur eine Woche Ferien bleibt Janko nach der Länderspielverpflichtung, und seinen 34. Geburtstag wird der schon im Training mit seinem neuen Team verbringen.

«Das sind aufregende und schöne Zeiten für mich», sagt Janko in einem Communiqué des Clubs. Nach zwei Jahren beim FC Basel war er nicht mehr Teil der Planungen der neuen FCB-Führung. Deshalb war schon Anfang Mai kommuniziert worden, dass der Vertrag mit Janko nicht mehr verlängert wird. Der lange Wiener hat in 66 Einsätzen für den FCB 34 Tore erzielt – eines der schönsten als Schlusspunkt am Freitag. Nur Sekunden nach seiner Einwechslung in der Nachspielzeit traf er mit der Hacke:

Weil der letzte Eindruck bleibt, wird Janko in Basel nun eine Träne nachgeweint – und die Fans fragen sich, ob man nicht doch wenigstens Seydou Doumbia, mit 20 Treffern Torschützenkönig geworden, halten sollte.

Die Ziele bleiben gleich: Titel

Janko, der einerseits mit Frau und einjähriger Tochter gerne noch ein Jahr angehängt hätte in Basel, hat rasch Nägel mit Köpfen gemacht. Instruiert über die Gepflogenheiten im tschechischen Oberhaus (Zuschauerschnitt: 5000) ist der Stürmer bereits: «Eine raue Liga, aber ich habe keine Probleme damit, physisch zu spielen.» Und sein Ex-Kollege in Basel, der bei Sparta gross gewordene Tomas Vaclik, hat Janko geschildert, was erwartet wird: die Meisterschaft.

Der Rekordmeister (33 Meisterschaften/12 in der tschechischen Liga) dürstet seit dem Double 2013/14 nach einem Titel. Die Meisterschaft ging in der Zwischenzeit zweimal an Viktoria Pilsen und in der abgelaufenen Saison an den grossen Stadtrivalen Slavia (17/4).

» Fussball in Tschechien

«Mein erstes Ziel war es, einen Club mit Ambitionen zu finden», erklärt Janko seine Entscheidung für Sparta; der Traditionsclub habe sich sehr bemüht um ihn. Während sich die Reisezeit zwischen Arbeitsplatz und Heimatort Wien künftig markant auf rund 300 Kilometer verringert, bleibt die Erwartungshaltung von aussen so, wie es Janko auch in Basel erlebt – und erfüllt hat: «Wir wollen die Meisterschaft wieder nach Hause bringen.»

Für den Wandervogel Janko ist Prag nach Admira Wacker Mödling, RB Salzburg, Twente Enschede, dem FC Porto, Trabzonspor, Sydney und dem FC Basel die achte Station.

» «Und woher haben Sie diesen Gorilla?» – Marc Janko im grossen Interview mit der TagesWoche vor seinem Abschied aus Basel

Trainer aus Italien

Neuer Trainer von Sparta Prag ist der Italiener Andrea Stramaccioni. Der 41-Jährige folgt auf den ehemaligen Nationaltrainer Petr Rada, der Sparta von März an nur in zehn Spielen trainiert hat. Stramaccioni war bis Dezember vergangenen Jahres Trainer von Panathinaikos Athen. Im Sparta-Kader figuriert auch eine der ganz grossen Figuren der jüngeren tschechischen Fussballgeschichte: der inzwischen 36-jährige Tomas Rosicky, allerdings dauerverletzt.

Sparta Prag unternimmt auch deshalb grosse Anstrengungen, weil durch das hervorragende Ranking in der Uefa-Wertung der Meister der kommenden Saison direkt für die Champions League qualifiziert sein wird. Ein Torjäger für dieses Unterfangen haben sie nun ablösefrei bekommen, und der «Kronenzeitung» sagte Janko: «Wenn man mich mit einem Zwei-Jahres-Vertrag ausstattet, dann wird das nicht dafür sein, dass ich den anderen die Kabinentüre aufhalte. Es gibt schon hohe Erwartungen in meine Person.»

Die Abschlusstabelle in Tschechien 2016/17:

Die 1. Fotbalová Liga in Tschechien bei weltfussball.com

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