Im randvollen Stadion Schützenwiese von Winterthur will der FC Basel am Mittwoch (18.45 Uhr, SRF live) zum 21. Mal in den Final einziehen, um den Schweizer Cup zum zwölften Mal nach Hause bringen zu können. Das würde die Bilanz im K.o.-Wettbewerb aufhübschen.
350 Spiele im nationalen Cup-Wettbewerb hat der FCB seit 1925 hinter sich, und für die lange Geschichte des Schweizer Cup hat das Los den FC Basel und den FC Winterthur selten zusammengeführt. Bis in die Neuzeit waren gerade einmal zwei Aufeinandertreffen überliefert. Ein Vorrundenspiel 1948/49, als die damals drittklassigen Winterthurer dem FCB 1:2 unterlagen, sowie einer von bisher zwei Finals, die der FC Winterthur erfolglos bestritten hat: 1975 holte der FCB mit einem 2:1 nach Verlängerung seinen fünften Cupsieg.
Seit Neuestem hat man jedoch das Gefühl, dass die beiden Clubs sich magnetisch anziehen. 2012 traf man sich auf der Schützenwiese im Halbfinal, den der FCB mit Hängen und Würgen 2:1 (FCB-Tore: Marco Streller, Alex Frei) gewann und von Glück sagen konnte, dass Yann Sommer noch in der ersten Halbzeit um einen Notbremsen-Platzverweis und der FCB um einen Penalty herumkam. FCB-Trainer war damals Heiko Vogel, und in den Reihen des FC Winterthur stand Luca Zuffi.
2014 folgte in der zweiten Cup-Runde schon das nächste Aufeinandertreffen, wieder im Stadion Schützenwiese, und diesmal war das 4:0 (FCB-Tore: Mohamed Elneny und drei Mal Breel Embolo) eine diskussionslose und schon vor der Pause (0:3) entschiedene Angelegenheit.
Mit dem sensationellen 7:5-Sieg im Penaltyschiessen bei den Young Boys, was in Winterthur als grösster Coup der Clubgeschichte gefeiert wurde, hat man sich ein weiteres Semifinale verdient, und nach der Auslosung schilderte Mister-Winterthur, Andreas Mösli, seine Gedanken: «Super, ein Heimspiel.» Und: «Nicht schon wieder Basel.» Denn, wie der Geschäftsführer des Clubs findet: «Basel hat fast nie einen schlechten Tag.»
Der Basler Nachholbedarf
Das stimmt fast. Der Serienmeister kann zwar auch im Schweizer Cup auf eine eindrückliche Serie zurückblicken – seit 2006/07 immer mindestens im Viertelfinal –, die Sandoz Trophäe gewonnen hat der FCB zuletzt aber vor fünf Jahren.
Mit den acht Meistertiteln (sieben fix, der achte – sagen wir: auch) in seinen acht Jahren Tätigkeit für den FC Basel geht Georg Heitz so oder so in die Sportdirektoren-Annalen des Schweizer Profifussballs ein. Dazu kommen in dieser Zeit zwei Cup-Siege 2010 (6:0 gegen Lausanne) und 2012 (5:3 nach Penaltyschiessen gegen Luzern).
Zuletzt schied der FCB im Viertelfinal aus (in Sion nach Penaltyschiessen) und davor verlor er drei Endspiele hintereinander: erst gegen GC 3:5 nach Penaltyschiessen (2013), dann 0:2 nach Verlängerung gegen den FCZ und schliesslich sang- und klanglos 0:3 gegen Sion. «Das ist keine tolle Bilanz im Cup», sagt Heitz deshalb vor dem 31. Halbfinal des FC Basel. Den ersten spielten die Rotblauen übrigens 1931/32 – und verloren gegen die Grasshoppers mit 1:8.
Kirsche auf der Torte
Das dritte Double ihrer Ära wäre natürlich die Kirsche auf der Torte, wenn Heitz und Präsident Bernhard Heusler im Juni abtreten. Am Freitag soll bei der ausserordentlichen Generalversammlung der Grundstein für die Stabübergabe gelegt werden, und zwei Tage zuvor der Einzug in den insgesamt 21. Cup-Final geschafft werden.
Die beiden jüngsten Cup-Spiele gegen Winterthur ordnet Heitz kurz und knackig ein: «Einmal (2014) sind wir mit der nötigen Einstellung ins Spiel, und einmal (2012) wäre es fast schief gegangen.»
Diesmal ist die Ausgangslage noch spezieller: der überlegene Erste der Super League trifft auf das Schlusslicht der Challenge League. Grösser kann die tabellarische Diskrepanz im Schweizer Profifussball nicht sein, aber Heitz rät: «Wir tun gut daran, den Gegner nicht zu unterschätzen.» So ein Spiel müsse mit der nötigen Seriosität angegangen werden, «und dafür», sagt Heitz, «haben wir den Trainer, der dafür sorgen wird».
Die Ehrentafel des Schweizer Cup: