Nachdem sich Bern aus politischen Gründen praktisch selbst aus dem Rennen um die Austragung des Schweizer Cupfinals genommen hat, kommt wenig überraschend der St.-Jakob-Park zum Handkuss.
Der erste Sieger des Schweizer Cup 2014/15 steht bereits fest: Es ist der FC Basel. Und das lange bevor feststeht, ob er 7. Juni 2015 im Final des Wettbewerbs steht oder nicht. Doch mit der Entscheidung des Schweizerischen Fussballverbands (SFV), das Endspiel 2015 nach Basel zu vergeben, profitiert der FCB als Stadionbetreiber und -Vermarkter auf jeden Fall.
Dass der Final des Cups in dieser Saison in Basel stattfindet, ist keine grosse Überraschung mehr. In Bern, wo das Stade de Suisse eigentlich traditioneller Austragungsort des Endspiels, sitzen mit Hans-Jörg Käser (FDP) und Reto Nause (CVP) zwei Hardliner in Fan-Fragen in Regierungs-, beziehungsweise Gemeinderat. Unter ihrer Führung hat sich die Hauptstadt zu einer Vorreiterin in Sachen Hooligan-Konkordat und dessen Umsetzung gemausert.
Auf das von Nause und Käser jeweils öffentlich im Vorfeld vor Risikospielen angekündigte Anziehen der Daumenschrauben im Umgang mit gewaltbereiten Fans reagieren diese seit Jahren mit einer Trotzhaltung, die dann meist genau zu jener Gewalt führt, die verhindert werden sollte. Ein unseliges Katz- und Mausspiel, das wohl noch lange kein Ende finden wird.
«Nicht mehr willkommen»
Nachdem es vor dem letzten Cupspiel zwischen dem FC Zürich und dem FC Basel in der Stadt zunächst zu grossen Diskussionen – und danach zu Ausschreitungen gekommen war, hatte der SFV mitgeteilt, er fühle sich «in Bern nicht mehr willkommen».
Danach waren nur noch Basel, Zürich und Genf in der Verlosung für die Austragung des Cupfinals. Dass nun Basel zum Handkuss kommt, kann nicht erstaunen. Der St.-Jakob-Park ist das grösste der drei Stadien, hat keine Tartanbahn wie Zürich und liegt etwas weniger peripher als Genf.
Zürich erhält als kleines Zückerchen immerhin ein Testspiel der Schweizer Nationalmannschaft, die am 31. März 2015 im Letzigrund gegen die USA antreten wird. Genf hingegen wird vom Verband darauf vertröstet, dass der SFV den Austragungsort des Cupfinals künftig in jedem Jahr neu bestimmen will. Damit sei Genf weiterhin im Rennen für einen künftigen Final oder für Länderspiele, schreibt der Verband.