Der neuste Angriff des EHC Basel soll ein nachhaltiger sein und auf dem eigenen Nachwuchs fussen. Das Ziel: Aufstieg in die Nationalliga B bis 2021. Dies bedeutet höhere Ausgaben – aber auch neue Möglichkeiten für Sponsoren.
Zwei Jahre nach dem Konkurs der EHC Basel Sharks AG im Sommer 2014 präsentiert der Eishockeyverein einen konkreten Plan, wie und bis wann der Club wieder in den nationalen Ligen vertreten sein soll. Die Rückkehr in die Nationalliga B bedeutet eine Rückkehr ins professionelle oder halbprofessionelle Hockey, die Daniel Schnellmann bereits nach der Übernahme des Präsidentenamtes als mittelfristiges Ziel verkündet hat.
Gratis zum ersten Saisonspiel
Beim ersten Meisterschaftsspiel am Samstag (17.9.2016) gegen die Argovia Stars offeriert der EHC Basel einen Gratiseintritt. Das Spiel findet in der St.-Jakob-Arena statt und beginnt um 20.15 Uhr.
In Schnellmanns Darstellung ist die Orientierung nach oben der einzige Weg für den EHC, der sich im Sommer die Frage stellte: «Machen wir nur noch Breitensport, lassen die Nachwuchsmannschaften absteigen, lösen die erste Mannschaft auf, entlassen Trainer und spielen nur noch auf der Margarethen? Oder machen wir einen Schritt nach vorne?»
Die angestrebten Verbesserungen kosten
Nur auf die Nachwuchsmannschaften zu setzen und das Geld dort zu investieren, macht für Schnellmann keinen Sinn. Zu oft hat sich beim EHC Basel in den vergangenen Jahren gezeigt, dass gute Junioren in die Nachwuchsabteilungen anderer Vereine abwandern, wenn sie keine Perspektive in Basel sehen. Auch diesen Sommer sprangen hoffnungsvolle Spieler ab.
Der Präsident spricht gerne vom «Leuchtturm», den die erste Mannschaft für die jungen Spieler, den ganzen Verein und die Region darstellen soll. Und diesen Status müsse man pflegen.
Präsident Daniel Schnellmann (rechts) und Sportchef Olivier Schäublin haben das Kader zusammengestellt. Hier betrachten sie ihre Mannschaft bei einem Testspiel im September. (Bild: Christoph Perren)
Um ein gutes Fundament für die erste Mannschaft zu haben, soll dennoch viel Geld in den Nachwuchs fliessen. Der EHC will seine Trainer weiterbilden, die medizinische Betreuung verbessern und Spieler bereits im Teenageralter sowohl mental als auch bei der Ernährung coachen. In diesen Bereichen sieht der neue Vorstand grosses Potential – nur kostet das eine Menge Geld.
Die neuen Strukturen bieten allerdings auch neue Sponsoringmöglichkeiten. Gespräche mit Geldgebern für die Basler Hockeyschule, die Hockeycamps und für das neue «medical concept», wie der Präsident es nennt, sind bereits im Gang. Einige Verhandlungen scheinen zu fruchten, Schnellmann hofft, Partnerschaften schon in den nächsten Wochen bekannt zu machen
Bewerben sich in der Basler Gruppe Zentralschweiz wenige Teams für die neue Liga, kann auch ein schlechterer Rang ausreichen. Zum Saisonziel hat der Club den vierten Platz erklärt, der sportlich zum Aufstieg berechtigt. Wird dieses Ziel verfehlt, müsste der EHC später Erster werden, um aufzusteigen.
Gratiseintritt am Samstag zum Saisonauftakt
Letzte Saison kamen offiziell zwischen 500 und 700 Zuschauer zu den Heimspielen in die St.-Jakob-Arena. Damit hatte Basel den höchsten Zuschauerschnitt in der Gruppe Zentralschweiz. Schnellmann glaubt, dass das Potenzial noch grösser ist: «Wir erhoffen uns für diese Saison eine Steigerung auf vielleicht 800 Zuschauer pro Spiel. Das ist ein Wunsch und natürlich abhängig vom Erfolg der Mannschaft.»
Zum Saisonstart will der Vorstand die Zuschauerzahl ein erstes Mal ankurbeln und offeriert am Samstag einen Gratiseintritt. Weitere Aktionen sind beim Auftakt nicht geplant. Etwas Neues gibt es aber: Gegen die Argovia Stars spielen die Basler im neuen, roten Auswärtstrikot.