Der EHC Basel Kleinhüningen hat seine Zukunftspläne für das Eishockey in Basel dargelegt. Mit der Übernahme der für die 1. Liga überdimensionierten St. Jakob-Arena baut Präsident Hans-Peter Gerber auf den Goodwill der Stadt Basel und möglicher Sponsoren.
Am Dienstag bestreitet der EHC Basel Kleinhüningen in der St. Jakob-Arena sein letztes Vorbereitungsspiel gegen die Wölfe aus Freiburg/Breisgau (20 Uhr, freier Eintritt), und am Samstag beginnt in Interlaken die neue Saison für den 1.-Liga-Verein, der im Basler Eishockey an die Stelle des im Frühsommer in die Insolvenz gegangen EHC Basel Sharks getreten ist.
Bei ihrer ersten Medienkonferenz in der St. Jakob-Arena haben am Montag Präsident Hans-Peter Gerber, PR-Leiter Christian Mueller, Trainer Peter Salmik sowie die Spieler Cyrille Scherwey und Freddy Stalder ihre Pläne, Erwartungen und Hoffnungen verkündet.
Hoffen auf Entgegenkommen der Stadt
Aus den Gesprächen Gerbers mit Regierungsrat Christoph Eymann ist vorerst etwas hervorgegangen: ein gutes Gefühl. Um mit anderen Clubs der Schweiz konkurrieren zu können, bittet der EHC Basel KLH die Stadt Basel, die Eiskosten für den Eishockey-Nachwuchs zurückzuerstatten. Die Entscheidung der Basler Regierung steht zwar noch aus, doch der Goodwill, so Gerber, sei deutlich spürbar.
«Wenn man zum Regierungsrat geht, hat man gewisse Befürchtungen. Herr Eymann muss ja gar nicht mit mir reden,» sagt Gerber, «ich bin ihm mit Respekt begegnet und wir hatten von Anfang an ein Gespräch auf gleicher Augenhöhe.»
Hoffnung, Aufbruchsstimmung und Goodwill lauten die Motive, die sich durch den Auftritt der neuen Exponenten des Basler Eishockey ziehen. Nach dem Konkurs der EHC Basel Sharks zögern potentielle Sponsoren vorerst, in den Basler Eishockey zu investieren. Auch in diesem Bereich spricht Gerber allerdings von positiven Verhandlungen.
Budget von einer halben Million
Der einzige Transfer-Spieler der Saison, Freddy Stalder, zeigt sich sichtlich zufrieden mit der neuen Infrastruktur: «Meine Erwartung für diese Saison ist schon damit erfüllt, dass ich hier in der Arena spielen darf. Mit den Garderoben und Kraftraum ist wirklich alles vorhanden. Vielleicht braucht es noch ein wenig Zeit bis wir unser ganzes Potential ausschöpfen können, aber unter solchen Voraussetzungen gibt es keine Ausreden für das Team.»
Auf den Rängen der Arena werden bloss 200 bis 300 Besucher pro Spiel erwartet. Weniger als die Hälfte der durchschnittlichen Besucherquote des letzten Arena-Mieters, den Sharks. Das Budget des EHC Basel KLH beläuft sich auf je 460’000 bis 480’000 Franken für die 1. Liga-Mannschaft und den Nachwuchs. Insgesamt stehen der gesamten Organisation 1,1 Millionen Franken zur Verfügung.
Eishockey in Basel soll unter der Ägide von Hans-Peter Gerber zum Familienanlass werden. Dazu wurden die Preise angepasst. Eine Passivmitgliedschaft kostet 150 Franken, ein übertragbarer Saisonpass 250 Franken, und Kinderbegleitung ist kostenlos. «Die ganze Geschichte ist für die Fans wieder bezahlbar geworden,» findet Gerber.
Die Playoffs als Saisonziel
Das Saisonziel Gerbers ist klar umrissen. Der EHC soll sich möglichst direkt für die Playoffs qualifizieren. Erst um diese Zeit will der Verein wieder vor die Medien treten. Der EHC-Präsident ist sich seines Ehrgeizes bewusst: «Die Ziele sind recht hoch gesteckt, aber ich bin überzeugt, dass wir eine gute Mannschaft haben. Es gibt gute Zeichen.»
Drei Auswärtsspiele hat der EHC Basel Kleinhüningen in der 1. Liga Gruppe Zentral zu absolvieren, ehe er sich am 11. Oktober gegen den EHC Burgdorf erstmals vor eigenem Publikum präsentiert. Zum Team von Trainer Peter Salmik gehören unter anderem Cyrille Scherwey, der auch mit einem Nationalleague-A-Club in Verbindung stand, der von Zuchwil geholte Center Freddy Stalder, der ehemalige EHC-Junior David Malicek, der aus Zuchwil zurückkehrt, sowie Marvin Frunz, der vergangene Saison noch für die EHC Basel Sharks verteidigte.
Die 1. Mannschaft auf der Website des EHC Basel Kleinhüningen