Dank einem Sieg im letzten Heimspiel gegen den SC Unterseen-Interlaken zieht der EHC Basel KLH in die Playoffs ein. Sanft ging es dabei nicht zu und her.
Der EHC Basel KLH zieht in die Playoffs ein. Dafür sorgt der gestrige 5:3 (2:0, 2:3, 1:0) Sieg im Derby gegen SC Unterseen-Interlaken. 723 Zuschauer pilgerten in die St. Jakobs-Arena, um das letzte Heimspiel der Quali-Masterround zu sehen.
Die Siegesfeier beginnt bereits eine Minute vor Spielschluss. Trotz dem Powerplay des SC Unterseen-Interlaken, gelingt es EHC Basel Kleinhüningen-Spieler Thomas Keller zum 5:3 (2:0, 2:3, 1:0) zu schiessen. Der Jubel der 723 Zuschauer in der St. Jakobs-Arena überschwappt förmlich während dem darauffolgenden Time-Out und hält bis nach der Siegeschoreographie der Basler an. Auf grossen Bannern und selbstgedruckten T-Shirts zelebrieren die Basler ihren Einzug in die Playoffs.
Ein hartes Derby
Wenn es eine Masseinheit für die Härte eines Hockeyspiels gäbe, müssten gebrochene Hockeyschläger, herumfliegende Helme und Pöbeleien wohl drei ihrer Koeffizienten sein. Das beweist zumindest das Qualifikations-Derby zwischen dem EHC Basel KLH und dem SC Unterseen-Interlaken. Inmitten der elektrisierten Stimmung schenken sich beide Mannschaften wenig. Die Richtung, in der sich das Spiel bewegen soll, schlagen die Basler mit einem Slapshot Pascal Mäders bereits in der 8. Minute ein. Die Tendenz verfestigt sich, als es nach dem ersten Drittel 2:0 steht.
«Der Druck war schon enorm. Unterseen brauchte mehr Punkte und musste voll auf Sieg spielen. Das haben sie auch gezeigt», erklärt EHC Basel KLH-Trainer Peter Salmik nach der Partie.
Wrestling und Frontalschläge
Nach dem erarbeiteten Polster des ersten Drittels entspannt sich vorerst der Tumult in der Brüglinger Kurve. Auch der EHC Basel KLH lässt kurz nach, was die Berner im zweiten Drittel für sich ausnützen können. Damit kommt der erbitterte Kampf um die Playoffs wieder voll in Gang, Fairplay wird erneut zum Fremdwort. Das zweite Tor erreichen die Unterseener, in dem sie einen Schwarm um den Basler Goalie Benjamin Hohlbaum bilden und ihn aus dem Torraum verdrängen. Nach dem Goal steht dieser auf und verpasst SC Unterseen-Interlaken-Verteidger Markus Schütz einen überraschenden, prompten Frontalschlag in Gesicht.
Zu einer regelrechten Wrestling-Darbietung kommt es, als Pascal Mäder sein Hockey-Schläger abhanden kommt, während Spieler des SC Unterseen-Interlaken das Basler Tor umgeben. Anstatt Zeit auf einen neuen Schläger zu verschwenden, begibt sich Mäder direkt zu den Gegnern, um zwei von ihnen zu schubsen und einen weiteren gar auf das Eis zu werfen.
Nicht jedes Foul wird dabei von den Schiedsrichtern abgepfiffen. «Wenn es Richtung Playoffs geht, tritt eine gewisse Härte zu Tage», erklärt Mäder nach dem Spiel. «Als mal gepfiffen und mal nicht gepfiffen wurde, hat uns das ein bisschen in Bedrängnis gebracht, aber wir sind in der Unterzahl stark geworden.»
Als nächstes kommen die Playoffs
Für die ersten Playoff-Spiele hat Pascal Mäder bereits ein paar persönliche Ziele: «Am liebsten wäre es mir, dass wir die ersten drei Matches der ersten Runde der Playoffs gewinnen. Dann kann man noch zur Fasnacht», so Mäder. «In der Überzahl könnten wir uns aber noch verbessern und mehr Goals schiessen. Da müssen wir etwas kompakter vorstossen.»
Sein Trainer will sich unterdessen trotz Sieg nicht übermütig geben: «Eigentlich wollten wir uns direkt für die Playoffs qualifizieren, also will ich keine Prognose stellen», erzählt Trainer Salmik. «Ich glaube aber, dass die Liga sehr ausgeglichen geworden ist. Und wenn jeder jeden schlagen kann, ist es schwierig eine Prognose zu stellen.»
Spielstatistik
EHC Basel/KLH – SC Unterseen-Interlaken
St.-Jakob-Arena. – 723 Zuschauer. – SR: Jung Balz
Tore: 08. Mäder (Guantario) 1:0, 17. Di Biase (Hunziker, Stalder) 2:0, 25. Schütz Renato (Kohler, Dubach) 2:1, 26. Gfeller (Lenz, Dintheer) 3:1, 30. Schütz Markus (Blaser) 3:2, 30. Rohrbach (Blaser, Spolidoro) 3:3, 37. Meyer (Mäder, Lenz) 4:3, 60. Keller (Hunziker, Di Biase) 5:3.
Strafen EHC Basel KLH: 2. Stockschlag Guantario, 2. Stockschlag Mäder, 24. zu viele Spieler auf dem Eis, 30. übertriebene Härte Hohlbaum, 30. Beinstellen Hohlbaum, 34. Halten Mäder, 49. Beinstellen Lenz, 54. Hoher Stock Steiner.
Strafen SC Unterseen-Interlaken: 18. Haken Rohrbach, 35. Matchstrafe Bieri, 46. Haken Lengacher, 50. Halten Lengacher, 51. Beinstellen Fuchser.