Mit 10:0 (3:0, 2:0, 5:0) gegen EHC Belp gewinnt der EHC Basel KLH in der St.-Jakob-Arena vor 685 Zuschauern. Eine Woche vor dem letzten Heimspiel der sogenannten Quali-Masterround bringt der Sieg wertvolles Selbstvertrauen für die Basler im angestrebten Playoffs-Einzug.
Nicht einmal die wiederkehrenden Prügeleien auf dem Eis können im Heimspiel gegen den EHC Belp die euphorische Stimmung der Fans des EHC Basel Kleinhüningen dämpfen. Sie dürfen schliesslich nicht alle Tage einen 10:0-Sieg ihrer Mannschaft feiern.
Mit dem Ergebnis schiesst der EHC in der Zentralschweizer Qualifikationsgruppe der 1. Liga weit über einen Pflichtsieg hinaus. Das liegt jedoch weniger an den Basler Stärken als vielmehr an den Schwächen des Tabellenletzten aus Belp. Bloss neun Tore haben die Gäste bisher in der gesamten Saison erzielt. Entsprechend harmlos präsentieren sie sich in der St.-Jakob-Arena.
Ein Spielmuster wird schnell deutlich: Während die Berner sichtlich überfordert mit der EHC-Offensive ringen, wartet ein Basler jeweils seelenruhig und ohne gegnerische Deckung vor dem gegnerischen Tor. Dank schnellen Zuspielen wird die Partie bald zum Basler Schützenfest.
Egal wie schwach der Gegner jedoch sein mag, bleibt ein Sieg ein Sieg. «Für das Selbstvertrauen war es wichtig, dass wir so viele Tore gemacht haben», erklärt EHC-Trainer Peter Salmik nach dem Spiel, «für das entscheidende Spiel gegen Interlaken vom kommenden Samstag war es eine gute Vorbereitung.»
Basler Guerilla-Marketing
Der EHC hat sich vor der Saison ein weitaus höheres Ziel gesetzt als einen Sieg gegen Belp – oder den Gewinn der Qualifkations-Masterround, der derzeit in Griffweite liegt. Nicht weniger als Sieger der Herzen will der EHC Basel Kleinhüningen in dieser Saison werden, nachdem das National-League-B-Team der EHC Basel Sharks mitten in der Sommerpause ihre Bilanz deponiert hat. Bereits bei der ersten Pressekonferenz der Erstligisten vor dem Saisonstart wurden der Goodwill und die Nähe zu den Fans zu tragenden Säulen des Vereins erklärt.
Mit seinem jüngsten Guerilla-Marketing treibt der Verein seine «Volksnähe» auf die Spitze. Unter den Wahlkampfplakaten der derzeitigen Baselbieter Landrats- und Regierungsratswahlen ist neben den kandidierenden Lokalpolitikern ein Mann im EHC-Trikot mit hoch bedeutungsschwangerem Blick zu sehen. Es handelt sich um Stürmer Remo Hunziker.
Heute Abend um 19:30 Uhr: „Podiumsdiskussion“ zur #ListePlayoff in der St. Jakob Arena! #ehclive #WahlneBL15 pic.twitter.com/Lo60FPstk5
— EHC Basel (@EHCBasel) 31. Januar 2015
Mit dem Slogan «Hockey Partei, Liste Playoffs» sollen mehr Zuschauer an die letzten beiden Heimspiele der Qualifikationsrunde gelockt werden. Auch wenn die 685 Zuschauer, die gegen Belp in die Arena kommen, nicht gerade für den Erfolg der Kampagne sprechen, so erregen die Plakate doch Aufmerksamkeit.
«Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Rückmeldungen kommen», sagt Hunziker mit einem Schmunzeln, «ich habe eins davon am Arbeitsplatz aufgehängt. Meine Kollegen kommen seither immer wieder und sagen: Hey, ich wähle dich!»
Einer der besten Basler wechselt nach Olten
Derzeit gibt es allerdings nicht nur gute Nachrichten für die Basler Erstligisten. Neben vielen Verletzten müssen sie künftig ohne einen ihrer besten Spieler auskommen. Cyrille Scherwey wechselt zum eine Liga höher spielenden EHC Olten. Eine entsprechende Klausel in seinem Vertrag erlaubt den Wechsel.
Auch wenn Salmik sich über Scherweys Abgang nicht gerade begeistert zeigt, kann er den Wechsel nachvollziehen: «Wenn jemand so eine Chance bekommt, verstehe ich das. Reisende soll man nicht aufhalten.»
Das letzte Basler Heimspiel vor den Playoffs findet diesen Samstag um 19:30 in der St.-Jakob-Arena gegen Interseen-Interlaken statt.
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St.-Jakob-Arena. – 685 Zuschauer. – SR Leimgruber
Tore: 5. Frunz (Frehner, Lenz) 1:0. 7. Keller (Meyer, Guantario) 2:0. 17. Mäder (Steiner) 3:0. 22. Frunz (Guantario, Keller) 4:0. 25. Di Biase (Hunziker) 5:0. 41. Di Biase (Stalder, Hunziker) 6:0. 43. Frunz (Morand) 7:0. 48. Di Biase (Hunziker, Keller) 8:0. 56. Frunz (Lenz) 9:0. 59. Stalder (Hunziker, Di Biase).