Der FC Basel trifft am Mittwoch auf euphorisierte Berner Young Boys

Am Mittwoch empfängt der FC Basel die Young Boys (20.30 Uhr, St.-Jakob-Park). Auf dem Papier ist es die beste Affiche, die der Schweizer Fussball zu bieten hat: der Meister gegen die Berner, die trotz einer kleinen Peinlichkeit gerade ihre aufregendsten Wochen seit Langem erleben.

Ein Bild aus der letzten Begegnung: Basel gewinnt gegen die Young Boys mit 3:2. Der FCB steht zu diesem Zeitpunkt bereits als Meister fest.

(Bild: Keystone/Peter Klaunzer)

Am Mittwoch empfängt der FC Basel die Young Boys (20.30 Uhr, St.-Jakob-Park). Auf dem Papier ist es die beste Affiche, die der Schweizer Fussball zu bieten hat: der Meister gegen die Berner, die trotz einer kleinen Peinlichkeit gerade ihre aufregendsten Wochen seit Langem erleben.

Die Ausgangslage

Der FC Basel hangelt sich in diesen Tagen von einem Spitzenspiel zum nächsten. Am Sonntag gewann er gegen den FC Luzern mit 3:2. Und eigentlich hätte man erwarten dürfen, dass der Meister auch am Mittwoch (20.30 Uhr, St.-Jakob-Park) auf einen Gegner trifft, der bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Punkte liegen gelassen hat. Aber die Young Boys leisteten sich eine kleine Peinlichkeit in der zweiten Runde und schenkten dem kleinen FC Lugano per Eigentor von Steve von Bergen in der 83. Minute den Siegtreffer.

Drei Punkte liegen also zwischen Basel und YB nach drei Runden – auch weil der Meister sich gegen Sion und Vaduz mühelos durchsetzte, gegen Luzern einen Rückstand in einen Sieg verwandelte und mit elf Toren bereits wieder die beste Ausbeute in der Offensive vorweist. Und die drei Gegentreffer (gleich viele wie YB) sind ebenfalls der Spitzenwert der Liga.

Das Arbeitsfeld: Abwehr

Allerdings hat Trainer Urs Fischer im Spiel gegen den Ball einiges an Arbeit vor sich: Omar Gaber bewirkte in Luzern nach vorne viel, war hinten hingegen ein Unsicherheitsfaktor und könnte gegen YB auf der rechten Abwehrseite wieder durch Nationalspieler Michael Lang ersetzt werden. Gleiches gilt für Adama Traoré, der den ersten Basler Treffer einleitete und beim zweiten den Ball gleich selbst auf den Torschützen spielte, dafür bei den Gegentoren Stellungsfehler machte.

Im Zentrum gab Eder Balanta immer wieder Kostproben seiner eigenen Interpretation dieser Abwehrposition ab. Er gewann in der Swissporarena Zweikämpfe weit vor dem Strafraum und lief zuweilen bereits im Mittelfeld die Passwege zu. Aber die Abstimmung im Duo mit Marek Suchy bedarf noch der Feinabstimmung.

Taktisch trainiert hat die Mannschaft in zwei Regenerationstagen am Montag und Dienstag «sozusagen nicht», sagt Fischer. Umso mehr wird die Abwehr gegen die Berner Offensive gefordert sein, auch wenn YB mit sieben Toren aus drei Spielen noch nicht Angst und Schrecken in den Defensivreihen dieser Liga verbreitet hat. Guillaume Hoarau und Yuya Kubo sind mit je drei Treffern die besten Offensivspieler der Saison, Champions-League-Qualifikation inklusive.

Und die Abwehr von YB, die wird ihrerseits mit Seydou Doumbia fertigwerden müssen, dem ehemaligen Liebling der Berner Fans aus den Spielzeiten 2008/09 und 2009/10. Denn auch wenn er beim FCB noch nicht unwiderstehlich wirkt, hat er eben trotzdem in drei Spielen bereits zwei Tore erzielt.

Basler und Berner Torschützen in der Super League 2016/17 nach drei Runden

Name

Tore

Spiele

Marc Janko (FCB) 3 3
Matias Delgado (FCB) 3 3
Guillaume Hoarau (YB) 3 3
Seydou Doumbia (FCB) 2 3
Marek Suchy (FCB) 1 3
Mohamed Elyounoussi (FCB) 1 2
Michael Frey (YB) 1 2
Renato Steffen (FCB) 1 3
Yuya Kubo (YB) 1 3
Leonardo Bertone (YB) 1 3


Stand: 9. August 2016 | 
Die komplette Torschützenliste

Der Gegner

Die Young Boys erleben die aufregendsten Tage der letzten Monate. Gegen die ukrainische Topadresse Schachtar Donezk qualifizierten sich die Berner im Elfmeterschiessen für die letzte Runde der Champions-League-Qualifikation. Dort treffen sie ab Dienstag (16.8.) auf Borussia Mönchengladbach und erleben gegen den von Schweizer Spielern mitgeprägten Bundesligisten den nächsten Höhepunkt.

Im Gegensatz zum Duell mit den Ukrainern dürfte das Stade de Suisse gegen Mönchengladbach gut gefüllt sein. Vielleicht sogar so gut wie am Wochenende gegen den FC Thun. Zum Berner Derby kamen 31’120 Zuschauer, und die sahen, wie YB die attraktive Partie 4:1 gewann.

Seither ist in Sachen Personal einiges gegangen bei den beiden Berner Clubs: Sven Joss, beim 4:1 als linker Aussenverteidiger des FC Thun auf dem Rasen, kehrt zurück zu den Young Boys, weil Florent Hadergjonaj, rechter Aussenverteidiger der Stadtberner, in die Bundesliga zu Ingolstadt wechselt. YB verliert in der Person des 22-jährigen Langnauers einen der talentiertesten Spieler im Kader.

Sechs Spieler fehlen den Bernern verletzt. Einer der gewichtigsten Ausfälle ist derjenige von Sékou Sanogo: Der Ivorer verletzte sich im Derby gegen Thun und fällt sechs bis acht Wochen aus.

Die personelle Situation beim FC Basel

In Luzern musste Marek Suchy in der zweiten Halbzeit verletzt ausgewechselt werden. Inzwischen ist klar, dass der Tscheche gegen die Young Boys einsetzbar ist. Ansonsten hat sich an der personellen Situation nichts geändert, fünf Spieler stehen Fischer nicht zur Verfügung.

Verletzte:

  • Andraz Sporar (Sehnenriss im Februar 2016) – Nach einem Rückschlag «macht Andraz gute Fortschritte und ist auf sehr gutem Weg», sagt Fischer, «so lange geht es nicht mehr und er wird wieder in das Mannschaftstraining einsteigen».
  • Manuel Akanji (Kreuzbandriss im März 2016)

Trainingsrückstand:

An den Olympischen Spielen:

Vorverkauf

Am Freitagmittag waren 27’600 Tickets verkauft.

 

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