Am Donnerstag kommt es im Cup-Viertelfinal im St.-Jakob-Park (20.30 Uhr) zum Klassiker im Schweizer Clubfussball. Basels Trainer Urs Fischer hat vor dem Duell gegen den FC Zürich mit seinem Team Elfmeterschiessen geübt – und er spricht von seiner Hoffnung auf das Double.
Der FC Basel: auch für das Elfmeterschiessen bereit
Beim Verlassen seines Büros drückt Ancillo Canepa den Besuchern eine hauseigene Zeitung in die Hand. Der Präsident des FC Zürich, der in der Stunde zuvor die Freuden in der Challenge League beschrieb und den geschätzten Wert des FC Basel bezifferte, verweist darauf, dass es ein Produkt zum fünfjährigen Jubiläum des FCZ-Museums sei.
Und da sich ein Museum mit der Vergangenheit auseinandersetzt, ist die Lektüre eine Reise durch die Geschichte des Vereins. Unter anderem findet sich auf Seite 19 ein Bild der Zürcher Mannschaft, die 2000 gegen den FC Lausanne-Sport den Cup gewann.
Auch auf dem Bild ist Urs Fischer. Als Captain mit Igelfrisur steht er neben Torhüter Marco Pascolo, der im Elfmeterschiessen zwei Versuche der Waadtländer hielt. Fischer, in der 113. Minute wegen Reklamierens mit Gelb verwarnt, verwandelte den ersten Penalty höchstselbst. Der Cupsieg ist Fischers einziger Titelgewinn geblieben und das als Rekordspieler der Nationalliga A.
Die Mannschaft des FC Zürich, die 2000 den Cupfinal gegen den FC Lausanne-Sport gewann. Stehend links: Urs Fischer. (Bild: «FCZ-Revue» – erhältlich im FCZ-Museum und in diversen Zürcher Bars.)
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Penalty-Training unter Wettkampfbedingungen
17 Jahre und einen moderaten Frisurwechsel später sitzt Fischer im Medienraum des St.-Jakob-Park und erzählt, wie er mit seiner Mannschaft ein mögliches Elfmeterschiessen vorbereitet hat. Zu einem solchen könnte es am Donnerstag (20.30 Uhr) beim Cup-Viertelfinal zwischen dem FC Basel und dem FCZ kommen.
«Heute hat im Training jeder einen Penalty geschossen. Unter Wettkampfbedingungen. Die Spieler waren angespannt. Und das Erfreuliche ist das positive Resultat dieser Übung. Je cooler du an das Ganze herangehst, desto grösser ist die Chance, dass du als Sieger vom Platz gehst.»
Nach dem Abstieg des FC Zürich kommt es im Cup also zum Klassiker des Schweizer Fussballs. «Dass wir in der Meisterschaft nicht gegeneinander spielen, macht es noch spezieller», sagt Fischer, der kein Geheimnis daraus macht, dass ihn der Gewinn von Meisterschaft und Cup reizt. «Für mich wäre das eine Premiere. Und wir werden alles daransetzen, dieses Double zu holen.»
Delgado ist wieder einsatzbereit
Fischer stehen abgesehen von Kevin Bua, der sich im Training am Knie verletzt hat, und Germano Vailati, der nach überstandener Krankheit erst wieder eine Einheit mit der Mannschaft absolviert hat, alle Spieler zur Verfügung. Für Vailati, der die drei Cuppartien dieser Saison bestritten hatte, dürfte Stammkeeper Tomas Vaclik im Tor stehen.
Im Sturm hat Fischer die Wahl zischen Marc Janko und Seydou Doumbia, die zusammen mehr als einen Drittel aller FCB-Tore erzielt haben, oder Andraz Sporar, der noch immer auf einen Treffer wartet. Zudem könnte Captain Matias Delgado wieder in die Startaufstellung rücken.
Die Cup-Duelle zwischen Basel und Zürich in diesem Jahrtausend | |||
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2016/17 | Viertelfinal | St.-Jakob-Park | |
2013/14 | Final | Stade de Suisse | 0:2 n. V. |
2009/10 | Achtelfinal | St.-Jakob-Park | 4:2 |
2008/09 | Viertelfinal | Letzigrund | 1:0 |
2005/06 | Achtelfinal | St.-Jakob-Park | 3:4 |
2001/02 | Viertelfinal | Letzigrund | 4:1 |
Der FC Zürich: Tabellenführer mit Startschwierigkeiten
Drei Unentschieden waren der Tiefpunkt in der Hinrunde des FC Zürich. Ansonsten reihte der Absteiger in der Challenge League Sieg an Sieg. Und er sorgte als Cupsieger in der Europa League für Aufsehen: beispielsweise mit einem Unentschieden gegen Villareal, das Team aus der spanischen Primera Division.
Dann kamen die Weihnachtsferien – und damit die kleinen Probleme. Im ersten Spiel der Rückrunde verloren die Zürcher zum ersten Mal, im zweiten spielten sie gegen Neuchâtel Xamax lediglich unentschieden. Die Lockerheit aus der Vorrunde war verloren, mit zwei Siegen und total 8:1 Toren hat sie der FC Zürich in den letzten zwei Spielen aber wiedergefunden. Gerade rechtzeitig vor dem Duell mit dem FC Basel.
Die personelle Situation beim FCB
Verletzte:
- Kevin Bua (Knieverletzung aus dem Training)
- Germano Vailati (war zuletzt krank und hat ein Mannschaftstraining mitgemacht)
Gesperrt: keiner
Vorverkauf
Am Mittwoch waren 23’500 Tickets abgesetzt.
* live bei SRF | Der Schweizer Cup beim SFV | ||
Die Viertelfinals im Schweizer Cup 2016/17 | ||
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Mi, 1.3. | 19.30 | Young Boys Bern–FC Winterthur (ChL) |
Mi, 1.3. | 20.30 * | FC Aarau (ChL)–FC Luzern |
Do, 2.3. | 19.00 | FC Sion–SC Kriens (PL) |
Do, 2.3. | 20.30 * | FC Basel–FC Zürich (ChL) |
http://www.transfermarkt.ch/fc-zurich/spielplan/verein/260/saison_id/2016