Der FC Sion zahlt den Preis für den Cupsieg

Der FC Sion empfängt am Sonntag den FC Basel (Tourbillon, 13.45 Uhr). Während die Walliser in der Europa League unter anderem mit einem Unentschieden gegen Liverpool überzeugen, laufen sie in der Liga dem Erfolg hinterher. Schuld daran ist auch: der Sieg im Cupfinal gegen Basel.

Der Trainer des FC Sion Didier Tholot beim Fussball Super League Meisterschaftsspiel zwischen dem FC Luzern und dem FC Sion vom Freitag, 29. Mai 2015, in Luzern. (KEYSTONE/Urs Flueeler)

(Bild: Keystone/URS FLUEELER)

Der FC Sion empfängt am Sonntag den FC Basel (Tourbillon, 13.45 Uhr). Während die Walliser in der Europa League unter anderem mit einem Unentschieden gegen Liverpool überzeugen, laufen sie in der Liga dem Erfolg hinterher. Schuld daran ist auch: der Sieg im Cupfinal gegen Basel.

Der FC Sion hat 2015 den Cupfinal gegen den FC Basel gewonnen. Mit 3:0, in überzeugender Art und Weise. Der Meister hatte im letzten Spiel unter Paulo Sousa wenig Möglichkeit, den Westschweizern den Pokal streitig zu machen. Die Walliser holten im 13. Final ihren 13. Titel.

Inzwischen ist dieser Titel zum Handicap geworden für Didier Tholots Team. Denn im Umfeld des Vereins, im ganzen Kanton, wo der Cup einen Status wie nirgendwo sonst geniesst, entstand die Erwartung, dass der FC Sion nun jedes Spiel in dieser Intensität würde bestreiten können.

Er kann es nicht.

Die Hoffnungen nach dem Sieg in «einer der spektakulärsten Partien der Geschichte des Schweizer Fussballs» (NZZ) erfüllte sich auf nationaler Ebene in der neuen Saison nicht. Die Sittener stehen mit vier Siegen und vier Niederlagen nach elf Runden auf dem fünften Rang. 13 Punkte hinter dem Leader Basel, dem man sich in dieser Spielzeit mit einem hochgelobten Kader eigentlich annähern wollte. 

Fehlende Breite und abfallende Leistungen einiger Spieler

Die Ausrufezeichen setzt das Team des Präsidenten Christian Constantin auf der internationalen Bühne. In der Europa League sammelte Sion vier Punkte aus den ersten zwei Spielen, einen davon an der Anfield Road gegen den FC Liverpool. Dessen Name ist inzwischen zwar grösser als die Mannschaft, ein Erfolg ist das 1:1 für die Sittener gleichwohl.

Die fehlende Breite des Kaders ist ein Grund, warum die Leistungen in den internationalen Partien zwar stimmt, die Mannschaft in der Super League bisher aber unter den Erwartungen blieb. Ein anderer ist, dass einige Spieler ihr Potential nicht mehr wie in der Vorsaison ausschöpfen. Beispielsweise Veroljub Salatic, Andris Vanins oder Sebastien Follonier.

So haben die Walliser gegen den FC Vaduz einmal verloren und einmal unentschieden gespielt. So haben sie gegen den FC Luzern in der Nachspielzeit den Ausgleich kassiert. Und so haben sie gegen die aktuell besten Teams der Liga, Basel, YB und die Grasshoppers, noch keinen einzigen Punkt geholt.

Teamgeist als Teil eines Entstehungsprozesses

Am Sonntag (13.45 Uhr) empfangen die Walliser mit dem FC Basel eines dieser Topteams. Dessen Trainer Urs Fischer schreibt dem Gegner «individuelle Klasse» zu, und einen Teamgeist, der Teil eines Entstehungsprozesses sei.

Fischer hat den «sehr guten Auftritt gegen Liverpool» gesehen. Er glaubt, dass dieser Punkt das Selbstvertrauen des zweiten Schweizer Europa-League-Vertreters stärkt. Zudem schätzt der Basler Trainer die Walliser Leistung gegen St. Gallen stark ein, lediglich die Torchancen habe Tholots Mannschaft fahrlässig ausgelassen. «Sions Team ist stabil, das war nicht immer so.»

Die gleiche Stabilität wie seiner Mannschaft dürfte der Fischer den Sittenern nicht beimessen. Denn was im Wallis im Gegensatz zum FCB fehlt, ist die Fähigkeit, Spiele auch bei schwächerer Tagesform zu gewinnen.

Die Ruhe des Christian Constantin

Seit dem Mai 2011 hat Sion gegen Basel in der Liga nicht mehr gewonnen. Und vieles deutet nicht darauf hin, dass sich das am Wochenende ändern könnte.

Eine Niederlage gegen den Meister würde Tholots Position jedenfalls nicht entscheidend schwächen. Vielmehr scheint es, als sei sein Traineramt momentan gesichert. Präsident Constantin bewahrt Ruhe, einzig nach der Niederlage gegen Vaduz habe er die Stimme erhoben, ist von der Walliser Presse zu vernehmen.

Letztlich ist Constantins Gemütslage der entscheidende Indikator für das Befinden des FC Sion. Und die Ruhe des Präsidenten deutet darauf hin, dass es um den Verein besser steht, als es die Resultate in der Meisterschaft vermuten liessen.



Der President des FC Sion Christian Constantin beim Fussball Super League Meisterschaftsspiel zwischen dem FC Luzern und dem FC Sion vom Freitag, 29. Mai 2015, in Luzern. (KEYSTONE/Urs Flueeler)

Noch herrscht Ruhe im Wallis. (Bild: Keystone/URS FLUEELER)

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