Der FCB gerät unter Handlungsdruck

Zum einen ist da die Ergebniskrise in der noch jungen Saison, zum anderen eine Personaldecke, die beim FC Basel Diskussionen ausgelöst hat. Auf der Rückreise von Thessaloniki deutete sich an, dass nach einem weiteren Aussenverteidiger Ausschau gehalten wird.  

Die schmerzhafte Verletzung von Rechtsverteidiger Raoul Petretta in Thessaloniki verschärft die Personalsituation beim FC Basel.

Sie sind angespannt beim FC Basel, das merkte man der Reisegruppe am Mittwoch auf dem Heimweg von Thessaloniki an. Das 1:2 bei Paok im ersten Durchgang der Champions-League-Qualifikation ist das eine – eine Niederlage, die sich nächsten Mittwoch im St.-Jakob-Park noch korrigieren lässt. Das andere ist die Ergebniskrise, die eingedenk dreier Testspiele auf fünf Niederlagen angewachsen ist. 

«Zweifel habe ich nicht, aber wir müssen schleunigst auf die Erfolgsspur zurückkommen», sagte Marco Streller vor dem Rückflug. Und der Sportdirektor kündigte an, dass man sich Gedanken darüber macht, wie man auf die personellen Engpässe reagieren will. 

Streller: «Wir machen uns Gedanken»

Auf der rechten Verteidigerposition sind aus unterschiedlichen Gründen in wenigen Wochen Michael Lang, Taulant Xhaka, Neftali Manzambi und Silvan Widmer als Optionen weggebrochen, und die Verletzung des von der Links- auf die Rechtsverteidiger-Position beorderten Raoul Petretta in Thessaloniki verschärft den Handlungsdruck.

Bei Petretta, der einen massiven Bluterguss auf dem rechten Fussrist erlitten hat, werden erst weitere Untersuchungen am Donnerstag Aufschluss über die Schwere der Blessur und die Ausfallzeit geben. Deshalb kündigte Streller an: «Wenn alle dabei sind, ist das Kader definitiv breit und gut genug. Aber man kann über die Rechtsverteidigerposition diskutieren. Wir machen uns Gedanken, ob wir hinten rechts noch etwas machen müssen.»

Bei Qualitätsfragen stimmt der Trainer mit dem Sportdirektor überein: «Wenn alle da sind, dann ist das Kader sehr, sehr gut», sagt Raphael Wicky. Aber es stehen eben nicht alle Spieler zur Verfügung, und diejenigen, die kurz davor stehen, zurückzukehren ins Team (Samuele Campo, Eray Cümart) oder mittelfristig (Xhaka, Zdravko Kuzmanovic) weisen zum Teil erheblichen Trainings- oder Wettkampfrückstand auf.

Wicky plädiert für einen weiteren Rechtsverteidiger

Ungeachtet dessen soll Wicky die einmal mehr vom FC Basel maximal definierten Ziele mit einer Truppe erreichen, in der viel Jugendlichkeit und Unerfahrenheit steckt. Kurzfristig heisst das: den Sprung in die Gruppenphase der Champions League oder mindestens der Europa League schaffen . 

«Es gibt ein, zwei Positionen auf denen wir relativ dünn besetzt sind, und da hat man halt gehofft, dass nichts passiert», gab Wicky in Thessaloniki zu Protokoll und meint mit der zweiten Position das Abwehr- beziehungsweise Mittelfeldzentrum. Das Zentrum füllt sich langsam wieder auf, «aber wir haben darüber geredet», sagte Wicky mit einem gewissen Nachdruck, den er bislang nicht an den Tag gelegt hat, «dass wir hinten rechts eine Alternative brauchen».

Am Samstag steht mit dem Spiel in Neuenburg gegen den mit einem Sieg gestarteten Aufsteiger Xamax schon die nächste Aufgabe bevor, die in einem frühen Saisonstadium bereits ausserordentlich richtungsweisend ist. Vor allem, was die Stimmung im und um den FCB herum angeht.

https://tageswoche.ch/sport/raphael-wicky-unter-den-umstaenden-haben-wir-relativ-viel-herausgeholt/

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