Der FCB hat noch etwas gutzumachen

Noch immer geht der FC Basel aus der Poleposition in die zweite Hälfte der Gruppenphase in der Europa League. Das Team von Urs Fischer will gegen Os Belenenses (21.05 Uhr) vor einer Minuskulisse in Lissabon Revanche nehmen für die 1:2-Niederlage vor 14 Tagen.

epa05011076 FC Basel 1893 head coach Urs Fischer speaks to the journalists during the press conference at the Belem stadium in Lisbon, Portugal, 4th November 2015. FC Basel 1893 will play tomorrow against Belenenses for the UEFA Europa League group I. EPA/MIGUEL A. LOPES

(Bild: Keystone/MIGUEL A. LOPES)

Noch immer geht der FC Basel aus der Poleposition in die zweite Hälfte der Gruppenphase in der Europa League. Das Team von Urs Fischer will gegen Os Belenenses (21.05 Uhr) vor einer Minuskulisse in Lissabon Revanche nehmen für die 1:2-Niederlage vor 14 Tagen.

Ein ebenso charmanter wie kauziger älterer Herr zeigt Durchsetzungsvermögen und besteht auf seinen Dolmetschertätigkeiten – gegen den Widerspruch einiger einheimischer Journalisten, die Zweifel an der Übersetzungspräzision hegen. Und das nach 38 Jahren in Deutschland und 21 Jahren bei der Volksbank Sindelfingen!

So ging im Estádio do Restelo von Lissabon eine der lustigsten Pressekonferenzen in der Basler Auswärtsreisen-Geschichte über die Bühne (Behrang Safari: «Die lustigste!»). Eine, in der die üblichen Oberflächlichkeiten und Parolen ausgetauscht wurden.

Festhalten darf man jedoch: Die Basler ärgern sich immer noch über das 1:2, das sie als haushoher Favorit vor 14 Tagen im eigenen Haus kassiert haben. Eine Niederlage, die in der Basler Gruppe I wieder alles möglich macht, weil auch Lech Posen mit einem weiteren Überraschungssieg in Florenz zurück im europäischen Geschäft ist.

«Wir müssen einiges besser machen»

Die Basler jedenfalls, mit sechs Punkten immer noch in der Poleposition, wollen etwas gutmachen. «Rache», sagt Urs Fischer, sei nicht das angemessene Wort, das ihm da übersetzt wurde. Der FCB-Trainer würde es eher Revanche nennen, nach was die Mannschaft trachtet.

Europa League, Gruppe I:




«Dafür müssen wir aber einiges besser machen», so Fischer. Dazu zählt der Trainer mehr Konsequenz auf den letzten 30 Metern, und: «Es gilt, den Rhythmus von der ersten bis zu letzten Minute aufrechtzuerhalten. 15 Minuten reichen nicht.»

Es werden kaum 5000 Zuchauer erwartet

So schaut der FCB einem Spiel entgegen, das in Lissabon niemand hinter dem Ofen hervorlockt. Mit 3000 Zuschauern wird gerechnet; 5000, heisst es, wären das höchste der Gefühle. Und da dürfte auch der Gratiseintitt für Minderjährige wenig ändern.

Diejenigen, die den Weg in Restelo finden, dürfen ein Spiel erwarten, in das der Serienmeister und Tabellenführer der Schweiz erneut als Favorit gegen einen Klub aus dem aktuell unteren Tabellendrittel in Portugal geht.



04.11.2015; Lissabon; Fussball Europa League - Reise FC Basel; Trainer Urs Fischer (Basel) macht mit einem Handy ein Bild von Mohamed Elneny (Basel) und einem Fan bei der Ankunft im Flughafen Lissabon (Daniela Frutiger/freshfocus)

Ein Trainer muss heutzutage flexibel sein: Urs Fischer nimmt sich nach Ankunft am Mittwoch in Lissabon Zeit für die mitgereisten Fans. (Bild: Daniela Frutiger/freshfocus)

«Ich könnte es mir einfach machen und sagen, die Rollen hätten sich geändert», meint Urs Fischer, «aber die Ausgangslage ist immer noch die gleiche.» Er erinnert daran: «Das gute Resultat, das Belenenses erzielt hat, hat vor allem mit uns zu tun gehabt. Auf internationaler Bühne muss man sein Potenzial über 90 Minuten abrufen können und nicht nur über 15 Minuten.»

Embolo, Zuffi, Elneny und Hoegh zurück in der Startelf

epa05011078 FC Basel 1893 soccer player Behrang Safari speaks to the journalists during the press conference at the Belem stadium in Lisbon, Portugal, 4th November 2015. FC Basel 1893 will play tomorrow against Belenenses for the UEFA Europa League group I. EPA/MIGUEL A. LOPES

Fühlt sich gut in Form: Behrang Safari. (Bild: Keystone/MIGUEL A. LOPES)

Es sieht so aus, als ob Fischer im Restelo das Beste aufbietet, was ihm derzeit zur Verfügung steht. Spieler wie Breel Embolo und Luca Zuffi also, oder Mohamend Elneny und Daniel Hoegh, die zuletzt in Vaduz nicht oder nur teilweise gespielt haben. Auch Behrang Safari meldete sich am Tag vor dem Spiel bereit.

Der Schwede sucht nach über sieben Wochen Zwangspause den Anschluss, zweimal 90 Minuten «in nicht so einfachen Spielen» (Safari) hat er in den Knochen, und seine Auswechslung in Vaduz bezeichnet er als Vorsichtsmassnahme: «Wir wollten kein Risiko eingehen.» Gleichwohl fühlt er sich gut in Form – gut genug offenbar, um in Lissabon als Startspieler infrage zu kommen.

«Mit 90 Prozent geht es nicht»

Den Startplatz hat auch Marc Janko auf sicher. Schon allein deshalb, weil er am Sonntag im Spitzenkampf gegen die Grasshoppers gesperrt fehlen wird. Die vierte gelbe Karte führt dazu, dass der Österreicher am Freitag erst gar nicht mit der Mannschaft zurück nach Basel reist, sondern nach Wien. Von dort bricht er mit der Nationalmannschaft zu einem Trainingscamp nach Alicante auf, ehe es dann am 17. November gegen die Schweiz geht.

Zuvor hat er seinem Brötchengeber noch die Aufgabe in Lissabon zu erledigen. Und Janko stellt in seiner kurzen und prägnanten Art fest: «Wir haben die Kapazitäten, das Spiel biegen zu können, aber mit 90 Prozent geht es nicht.»

 

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