«Wir haben gegen Manchester City nichts zu verlieren»

Viel höher könnte die nächste Hürde für den FC Basel in der Champions League nicht sein: Manchester City wird im Achtelfinal der Gegner sein. Das Hinspiel findet am Dienstag, 13. Februar in Basel statt, die Entscheidung fällt drei Wochen später am 7. März in Manchester.

Den Pott hat Marco Streller schon mal beschnuppern dürfen: Der Sportchef des FC Basel macht nach der Auslosung in Nyon Bekanntschaft mit Aitor «Txiki» Bergiristain (rechts), dem Spanier, der seit 2012 in selber Funktion für Manchester City tätig ist. (Bild: Keystone/Salvatore Di Nolfi)

Für die Fasnächtler unter den FCB-Fans ist die wichtigste Nachricht: Das Heimspiel der Achtelfinals in der Champions League gegen Manchester City findet in der Woche vor dem Morgestraich statt. Am Dienstag, 13. Februar, macht eine der aufregendsten Mannschaften der Gegenwart mit Pep Guardiola, einer der treibenden Kräfte unter den Fussballtrainern, ihre Aufwartung in Basel.

Man darf aber auch behaupten: Viel schwerer und anspruchsvoller hätte das Los nicht sein können, das der Ex-Profi Xabi Alonso am Montagmittag am Hauptsitz der Uefa in Nyon für den Schweizer Meister gezogen hat. Für Marco Streller ist es nichtsdestotrotz ein «super Los gegen einen Top-Favoriten für den Champions-League-Sieg», denn mit Blick auf das Tableau sagt er: «Wir wären in jedem Spiel der Aussenseiter gewesen.»

FCB-Trainer Raphael Wicky schwärmt geradezu von Manchester City: «Für mich ist es im Moment das beste Team der Welt mit Pep Guardiola als einem der weltbesten Trainer.» Nachdem Wicky schon einen anderen grossen Trainer – José Mourinho und Manchester United – bezwungen hat, sieht er dem Vergleich mit den Citizens mit «grosser Vorfreude» entgegen und meint: «Wir haben nichts zu verlieren.»

Das Rückspiel im City of Manchester Stadium findet erst drei Wochen später, am Mittwoch, 7. März, statt.

Das Tableau der Achtelfinals mit dem Knaller Real–PSG und der Herkulesaufgabe für den FC Basel.

Souveräne, spektakuläre Citizens

Nachdem es der FC Basel vor einem Jahr mit dem aus Katar alimentierten Paris Saint-Germain zu tun bekommen hatte, ist nun das aus Abu Dhabi und mit einer chinesischen Minderheitsbeteiligung finanzierte Manchester City die Hürde bei der dritten Achtelfinal-Teilnahme.

Mit Trainer Pep Guardiola sind die Citizens in der Premier League bereits bei elf Punkten Vorsprung enteilt. Erst am Sonntag haben sie das Derby bei Manchester United für sich entschieden und mit 14 Siegen in Folge einen neuen Rekord aufgestellt. Nur Arsenal schaffte einmal saisonübergreifend ebenso viele Siege.

Die Spitze der Premier League.

Ihre Champions-League-Gruppe haben die Engländer ebenso souverän und mit zum Teil spektakulärem Fussball absolviert. Nach fünf Siegen gegen Napoli, Shakhtar Donetsk und gegen Feyenoord Rotterdam kassierte Guardiolas Mannschaft erst im letzten, für sie unbedeutenden Spiel in der Ukraine mit 1:2 eine Niederlage.

Eine erste Reaktion von Manchester-Seite stammt von Sportdirektor Aitor «Txiki» Begiristain: «Wir müssen Respekt vor dem FC Basel zeigen und vorsichtig sein. Wir werden unser Bestes geben, denn wir wollen in dieser Champions League so weit wie möglich kommen.»

Immer wieder England, erstmals Manchester City

Manchester City war neben Besiktas einer von zwei möglichen Gegnern, mit denen es der FC Basel zuvor noch nicht in einem internationalen Wettbewerb zu tun bekommen hatte.

Gegen englische Teams hat der FC Basel zwar eine negative Bilanz von sieben Siegen, acht Unentschieden und 13 Niederlagen. Aufpoliert wurde diese aber erst jüngst durch den 1:0-Heimsieg in der Gruppenphase gegen Manchester United, mit dem der Weg in die Achtelfinals geebnet worden ist.

Ausserdem gelangen die grossen, Aufsehen erregenden Triumphe im Europacup in jüngerer Vergangenheit immer wieder gegen scheinbar übermächtige Kontrahenten aus der Premier League. Womit in der Champions League eine geradezu furchteinflössende Bilanz resultiert:

Für den FC Basel ist es der dritte Achtelfinal in der Champions League, ausserdem erreichte er bei seiner erstmaligen Teilnahme 2002/03 die damals noch ausgetragene Zwischenrunde (Dritter Platz hinter Juventus Turin). 2012 gelang dem FCB der bisher einzige Sieg in der K.o.-Runde: Es war ein rauschend gefeiertes 1:0 (Tor: Valentin Stocker) gegen den FC Bayern München, der im Rückspiel jedoch eine gnadenlose Reaktion zeigte und dem von Heiko Vogel trainierten FCB mit 0:7 die bisher höchste Niederlage im Europacup zufügte.

2015, von Paulo Sousa trainiert, war der FCB unter dem Strich gegen den FC Porto ebenso chancenlos: Einem 1:1 in Basel (Tor: Derlis González) folgte in Portugal eine 0:4-Niederlage.

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