Genug der Qualifikation zur Europameisterschaft 2016, bei der der FC Basel mit mindestens vier Spielern vertreten sein wird, und zurück ins Alltagsgeschäft der Super League, die der FCB als makelloser Spitzenreiter anführt. Am Samstag (20.00 Uhr) empfängt er den FC St. Gallen, der nach dem Rücktritt von Jeff Saibene noch keinen neuen Cheftrainer hat.
Ein kleines Aufstellungsproblem hat Urs Fischer für die Meisterschaftsfortsetzung am Samstag zu lösen. Weil Adama Traoré mit einem Bänderriss am Knie längere Zeit ausfällt, der kurzfristig aus Vaduz zurückgeholte Naser Aliji noch nicht spielberechtigt ist und Behrang Safari an Achillessehnenbeschwerden laboriert, muss sich der FCB-Trainer einen Linksverteidiger schnitzen. Und den naheliegenden Ausweg bietet Taulant Xhaka an.
Spendenaktion der Liga für die Flüchtlinge
Jedes Tor in der 8. Runde der Super League bringt der Flüchtlingshilfe der Schweizer Glückskette 500 Franken. Diese Aktion hat die Swiss Football League lanciert und verweist darauf, dass in der vergangenen Saison Spieler aus fast 50 Nationen in der SFL gespielt haben und die Clubs «tagtäglich vorleben, was Integration und Solidarität bedeutet». Die Fans in den Stadien können den Spendenbetrag mit der Swiss Solidarity-App vervielfachen.
Ausser im Tor und als Sturmspitze hat der 24-Jährige, der nun schon seit zwölf Jahren dem FC Basel angehört, so gut wie überall gespielt, und auf diese Polyvalenz dürfte Fischer auch vertrauen, wenn er nun für das St.-Gallen-Spiel eine Besetzung für die linke Verteidigungsseite sucht.
Zur Verfügung steht auch schon wieder Zdravko Kuzmanovic, der vor vier Wochen mit einem Muskelfaserriss im Oberschenkel ausfiel, der ein intensives Rehabilitationstraining hinter sich hat, die Belastungen sukzessive gesteigert hat und seit Mittwoch wieder am Mannschaftstraining teilnimmt. Beschwerdefrei, wie sein Trainer berichtet, und somit ist damit zu rechnen, dass Kuzmanovic zumindest auf der Bank Platz nehmen wird.
Eine 14-tägige Wettkampfpause hat der FCB nun hinter sich, und das mittlere Wochenende konnte Fischer nach der atemlosen Anfangsphase beim FCB mit fünf englischen Wochen hintereinander dazu nutzen, ein erstes Mal durchzuschnaufen. «Den Kopf zu lüften hat allen gut getan», sagt er und schaut schon der nächsten Tranche des vollgepackten Programms entgegen. Wieder stehen drei aufeinander folgende englische Wochen mit sieben Partien in drei Wettbewerben an:
*Die Partie wurde von Zürich nach Basel verlegt | ||||
Das Programm des FCB bis 4. Oktober | ||||
---|---|---|---|---|
Datum |
Uhrzeit |
Wettbewerb |
Heimteam |
Auswärtsteam |
12. September, Samstag | 20.00 | Super League | FC Basel | FC St. Gallen |
17. September, Donnerstag | 21.05 | Europa League | Fiorentina | FC Basel |
20. September, Sonntag | 14.00 | Schweizer Cup* | FC Basel | YF Juventus |
23. September, Mittwoch | 20.30 | Super League | Young Boys | FC Basel |
26. September, Samstag | 20.00 | Super League | FC Basel | FC Lugano |
1. Oktober, Donnerstag | 19.00 | Europa League | FC Basel | Lech Posen |
4. Okober, Sonntag | 16.00 | Super League | FC Zürich | FC Basel |
Die Startformation gegen St. Gallen definiert sich auch unter dem Gesichtspunkt, wer vor der Länderspielpause stark beansprucht war und wer wie viele Minuten für seine Nationalmannschaft absolviert hat. 14 Spieler stellte der FCB insgesamt ab, der verbliebene Rest hat zu Fischers grosser Freude eine «sehr gute Woche» auf dem Trainingsplatz hinter sich.
Phasenweise wurde der Übungsbetrieb mit den U21-Spielern Adonis Ajeti, Robin Adamczyk, Raul Pedretta, Neftali Manzambi, Chalres Pickel sowie Anton Fischer aufgefüllt. Und der Nachwuchs hat beim Cheftrainer einen «sehr guten Eindruck hinterlassen».
Der FCB-Trainer ohne grosse Sorgen, St. Gallen ohne Cheftrainer
Überhaupt scheint Fischer beim makellosen Tabellenführer keine grösseren Sorgen zu kennen, und er erkennt auch kein Nachlassen bei der Mannschaft, die sämtliche ihrer sieben Punktspiele für sich entschieden hat. «Die Gefahr kann bestehen, dass man die Bodenhaftung verliert. Aber dafür gibt es keine Anzeichen.»
26’200 Augenzeugen (Vorverkaufsstand am Freitag) haben sich ankündigt für den Samstagabend im St.-Jakob-Park, um auch den achten Sieg mitzuerleben. Und das gegen einen FC St. Gallen, der seinen Cheftrainer verloren hat, notabene den bis dahin Dienstältesten der Super Liga, nachdem Jeff Saibene am 1. September zurückgetreten ist. Sein Assistent Daniel Tarone hat interimistisch übernommen, und einen Nachfolger haben die Sankt Galler noch nicht präsentiert. Der hoch gehandelte Giorgio Contini hat jedenfalls am Freitag seinen Vertrag beim FC Vaduz bis 2017 verlängert.
Fischer: «Wir schauen in erster Linie auf uns selbst»
In welcher Verfassung die Ostschweizer – mit sieben Punkten Tabellensechster – nach Basel kommen, interessiert Fischer nur am Rande. «Ein Gegner wirkt nach einem Trainerwechsel auf den ersten Blick unberechenbarer, aber wir müssen in erster Linie auf uns selbst schauen und nach der 14-tägigen Pause in den Rhythmus zurückfinden. Meine Aufmerksamkeit gilt der eigenen Mannschaft.»