80 Millionen Franken Umsatz, über 27 Millionen Franken Transfereinnahmen – bisher unerreichte Werte hat der FC Basel im Geschäftsjahr 2012 erreicht. Fast 15 Millionen weist er als Gewinn aus, von denen 14 Millionen an die FC Basel Holding AG fliessen.
Die Ausnahmesaison 2011/12 mit dem Erreichen der Achtelfinals in der Champions League, dem Double-Gewinn und den einträglichsten Transfers seiner Geschichte fällt in das Geschäftsjahr 2012 von Verein und der FC Basel 1893 AG. So nimmt es nicht weiter Wunder, dass den Mitgliedern am 27. Mai an der 119. Generalversammlung kolossale Zahlen präsentiert werden.
80’037’416 Franken hat der FC Basel im Jahr 2012 umgesetzt. Das sind noch einmal 12,4 Millionen mehr als im Jahr zuvor, das bereits mit weitem Abstand einen Rekord dargestellt hatte. Innert vier Jahren hat der FCB damit seinen Umsatz mehr als verdoppelt (2009: 34,2 Millionen).
Neben 11,1 Millionen, die aus den Töpfen der Uefa flossen, und die noch deutlich unter den Werten der beiden Vorjahre (2011: 16,6; 2010: 18,9) lagen, sind die Transfereinnahmen von 27,4 Millionen der grösste Posten, die vom Verein nur schwer vorausschauend geplant werden können. Die Ablösesummen für die Eigengewächse Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka machen den Löwenanteil an diesem gewaltigen Betrag aus. Sie tragen «massgeblich zum Rekordergebnis» bei, wie der FCB in seinem Geschäftsbericht schreibt, der den Mitgliedern dieser Tage zugegangen ist.
Schweizweit ohne Konkurrenz
In allen Einnahme- und Ausgabenbereichen bewegt sich der FCB weiter auf hohen Niveau, das im Schweizer Fussball von keinem anderen Club auch nur annährend erreicht wird. Der Zuschauerschnitt im St.-Jakob-Park, weiterhin eine wesentliche Säule, wurde nochmals leicht auf 29’302 (Vorjahr: 29’102) gesteigert. 24’900 Jahreskarten verkaufte der Club, was für die Schweiz ebenso eine Ausnahmestellung bedeutet wie die Zahl der sogenannten «No Shows» bei den Heimspielen.
Im Schnitt nutzten 7700 Jahreskarteninhaber im Jahr 2012 ihr Ticket nicht, was über einem Viertel der verkauften Karten entspricht. Für 2013 sind bereits wieder 23’000 Jahreskarten abgesetzt worden.
14 Millionen gehen an die Holding
Vor Steuern erzielte der FCB für 2012 ein Ergebnis von 14’971’666 Franken aus – auch das ist ein bisher nicht annähernd erreichter Wert. Als Gewinn werden allerdings nur 27’598 Franken ausgewiesen. 14 Millionen Franken werden an die FC Basel Holding AG überführt. Jene Aktiengesellschaft, deren Mehrheit FCB-Ehrenpräsidentin Gigi Oeri bei ihrem Abtritt anfangs 2012 ihrem Nachfolger Bernhard Heusler zu einem nicht bekannten Preis überliess.
Seit 2006 und der von der Swiss Football League geforderten Ausgliederung des Profibetriebs in eine Kapitalgesellschaft, besteht beim FC Basel die Konstruktion von Verein FC Basel 1893, FC Basel 1893 AG und FC Basel Holding AG. Sie ist die Rechtsnachfolgerin der früheren FC Basel Marketing AG.
Wie es nun im Geschäftsbericht heisst, besteht seit 1997 ein Vertrag, der am 3. Dezember 2012 übertragen wurde und gemäss dem Gewinne an die Holding überführt werden. Andererseits ist die Holding verpflichtet, Defizite des FCB auszugleichen. Letztmals war das in grösserem Umfang mit 10 Millionen Franken für das Jahr 2009 nötig.
«Efforts und Risiken haben sich gelohnt»
Seit 1997 wurden Defizite von 15 Millionen auf diesem Weg gedeckt. 2003, nach der ersten Champions-League-Teilnahme mit den entsprechenden Einnahmen, wurden schon einmal 7,3 Millionen vom Verein zurückbezahlt. Nach der Überweisung der 14 Millionen aus dem jüngsten Geschäftsjahr spricht der FCB nun von einer «Restverpflichtung zur Überführung von zukünftigen Gewinnen in Höhe von maximal 985’000 Franken».
Nähere Erläuterungen zu seinen Zahlen wird der FC Basel an diesem Freitag bei einer Medienkonferenz geben. In seinem Bericht an die Mitglieder hält der FCB fest: «Die finanziellen Efforts und Risiken der letzten Jahre haben sich gelohnt, waren nachhaltig, haben den Club international etabliert und ihm einen guten Namen erarbeitet.»