Die Ausgangslage: Ein Sieg für den Schub, eine Niederlage als klares Zeichen
Am Mittwoch treffen sich im St.-Jakob-Park die beiden Mannschaften, die ihre Auftaktspiele in der Gruppe A verloren haben. Der FC Basel chancenlos in Manchester, Benfica Lissabon im eigenen Stadion gegen ZSKA Moskau. War Basels Niederlage beim Tabellenführer der Premier League keine Überraschung, sorgte Lissabons Resultat gegen die Russen schon für mehr Staunen.
«Nach der Startniederlage ist dieses zweite Spiel noch wichtiger», sagt Basels Trainer Raphael Wicky, an der Taktik werde der Gegner deswegen aber kaum etwas ändern: «Benfica kann unheimlich dominant auftreten, wird uns gelegentlich hoch unter Druck setzen. Und wir werden kaum viel Ballbesitz haben.»
«Benfica kann unheimlich dominant auftreten, wird uns gelegentlich hoch unter Druck setzen» – Raphael Wicky
Gegen den Dritten der portugiesischen Liga sieht Wicky aber durchaus Chancen für den FC Basel, der mit dem Sieg gegen den FC Zürich den Hauch einer Misere ein klein wenig weggeblasen hat. «Benfica ist höher einzustufen als wir», sagt der Trainer, aber «wir gehen in dieses Spiel, um es zu gewinnen und haben eine Chance, wenn wir geschlossen auftreten und Leidenschaft auf den Platz bringen. Dann können wir drei Punkte hier behalten.»
Sollten die Basler entgegen der Kräfteverhältnisse auf dem Papier das zweite Spiel dieser Gruppenphase gewinnen, läge das europäische Überwintern drin. Drei Punkte könnten dieser Mannschaft Schub verleihen, und das nicht nur für die Königsklasse, sondern vor allem für die Aufgaben in den nationalen Wettbewerben. Verliert der Schweizer Vertreter aber, dann sind die Weichen gestellt für einen Weg, der aller Voraussicht nach zum Verpassen des internationalen Saisonzieles führt.
Die Personalsituation: Elyounoussi kehrt zurück
Drei Tage fehlte Mohamed Elyounoussi zuletzt krank. Am Sonntag trainierte er zum ersten Mal wieder. Wie viel Kraft die Pause den Norweger gekostet hat, konnte Wicky am Tag vor dem Spiel nicht genau abschätzen. Der Offensivspieler werde zum Kader gehören, in der Startaufstellung sind aber auch andere Varianten denkbar.
Schickt Wicky wieder eine 3-4-3-Grundordnung auf den Platz, wie er das gegen Manchester und dreimal in den letzten vier Spielen getan hat, dann könnte das Trio in der offensivsten Reihe Kevin Bua, Ricky van Wolfswinkel und Renato Steffen heissen. Eine andere Möglichkeit wäre, Dimitri Oberlin das Vertrauen von Anfang zu schenken, damit er den Schwung, den ihm sein Tor gegen den FC Zürich verliehen hat, mitnehmen kann.
Im Zentrum dürfte das Duo Taulant Xhaka und Luca Zuffi die Fäden ziehen, flankiert von Michael Lang und Blas Riveros, die auf der rechten respektive linken Seite zu Aussenverteidigern werden, wenn Benfica den Ball hat. Zuhinterst schliesslich wäre es eine Überraschung, wenn nicht Marek Suchy, Manuel Akanji und Eder Balanta das Zentrum der Abwehr bilden würden.
Mögliche Aufstellung (3-4-3): Vaclik; Suchy, Akanji, Balanta; Lang, Xhaka, Zuffi, Riveros; Steffen, van Wolfswinkel, Bua.
Verzichten muss Wicky einzig auf Omar Gaber, dessen Entzündung am Zeh noch nicht besser geworden ist. Zudem spielt Afimico Pululu mit den Junioren in der Youth League (16 Uhr, Leichtathletikstadion St. Jakob).
Die Zuschauer: Ein gut gefülltes Stadion mit vielen, vielen Portugiesen
Der FC Basel hat 28’000 Pakete abgesetzt, die alle drei Heimspiele beinhalten. Mit dem Einzelverkauf waren bis Dienstagmittag 33’400 Tickets für das Spiel gegen Benfica verkauft. 1800 davon gingen an die Fans aus dem Gästesektor, der ausverkauft ist. Weiter erwarten die Basler, dass sich über das Stadion verteilt eine nicht zu beziffernde Anzahl Portugiesen befinden werden.
Als die portugiesische Nationalmannschaft vor einem Jahr zum Auftakt der WM-Qualifikation im St.-Jakab-Park antrat, hatte sie beinahe ein Heimspiel. Derart zahlreich werden die Lissabonner Fans nicht aufmarschieren, eine beträchtliche Anzahl wird die Mannschaft gleichwohl unterstützen.