Der HSV und Georg Heitz: Ein Angebot gibt es offenbar nicht

In Deutschland wird spekuliert, dass Georg Heitz ein Kandidat beim Hamburger SV für den Posten des Sportchefs sein könnte. Der Sportdirektor des FCB sagt, dass ihm kein Angebot vorliegt.

UEFA Champions League, Matchday 4, FC Basel - AS Roma, im St. Jakob-Park in Basel, am 03.11.2010

(Bild: Sacha Grossenbacher)

In Deutschland wird spekuliert, dass Georg Heitz ein Kandidat beim Hamburger SV für den Posten des Sportchefs sein könnte. Der Sportdirektor des FCB sagt, dass ihm kein Angebot vorliegt.

Für einmal ist Georg Heitz nicht hinter den Kulissen mit einem Transfer beschäftigt, sondern selbst Gegenstand von öffentlichen Spekulationen. Das deutsche Wochenmagazin «Sportbild» meldet, der Sportdirektor des FC Basel gehöre bei der Suche des Hamburger SV nach einem neuen Sportchef zum Kreis der Wunschkandidaten.

Seit 2010 ist Heitz offiziell beim FC Basel angestellt. Zuvor arbeitete er als Berater für den Vorstand des FCB, namentlich für den damaligen Vizepräsidenten Bernhard Heusler. Mit der Ankunft von Thorsten Fink wurde Heitz zum Sportkoordinator ernannt, später wurde aus ihm der Sportdirektor mit Einsitz in Club-Vorstand und Verwaltungsrat der FC Basel AG, an der er inzwischen 25 Prozent der Anteile hält.

Und Heitz‘ Tätigkeit für den FCB ist eine Erfolgsgeschichte. Seither ist Basel jedes Jahr Meister geworden und weist der Club eine ungeheuere Transferbilanz aus. Nicht nur, aber auch wegen Heitz‘ umsichtiger und nimmermüder Arbeit.



20.08.2013; Sofia; Fussball Champions League Play-off; PFC Ludogorez Razgrad - FC Basel; Training FC Basel; Georg Heitz, Adrian Knup, Ruedi Zbinden und Praesident Bernhard Heusler (Andy Mueller/freshfocus)

Kontinuität in der Führungsriege: Seit vielen Jahren  arbeiten Sportdirektor Georg Heitz, Vize-Präsident Adrian Knup, Chefscout Ruedi Zbinden und Präsident Bernhard Heusler beim FCB zusammen. Hier sieht man sie am Vorabend des Europacups in Sofia im Herbst 2013. (Bild: Andy Mueller/freshfocus)

Das ist auch in Deutschland nicht verborgen geblieben. Schon vor einem Jahr wurde Heitz mit dem FSV Mainz 05 in Verbindung gebracht, der seinerzeit einen Nachfolger für den zu Schalke abgewanderten Manager Christian Heidel suchte. Heitz bekannte sich damals zum FCB, bei dem er seinen Weg mit dem von Heusler eng verknüpft betrachtet.

Heitz: «Es liegt mir im Moment kein Angebot eines anderen Clubs vor»

29.06.2015; Rottach-Egern; Fussball Super League - Trainingslager FC Basel; Sportchef Georg Heitz (Basel) (Andy Mueller/freshfocus)

Moment der Entspannung: Georg Heitz im Sommer 2015 im Trainingslager des FCB in Rottach-Egern. (Bild: Andy Mueller/freshfocus)

Auf die Gerüchte um seine Person und den Hamburger SV wollte Heitz am Mittwoch nicht gross eingehen. Eher empfindet er die Meldung am Tag eines Champions-League-Spiels als störend. Der TagesWoche sagte er: «Es liegt mir im Moment kein Angebot eines anderen Clubs vor.»

Beim Hamburger SV hiess es zu dem «Sportbild»-Bericht, dass an den Spekulationen nichts dran sei. Das muss wiederum nichts heissen. Im Mai hatte der HSV sich von seinem Sportchef Peter Knäbel getrennt. Knäbel, der selbst eine Vergangenheit beim FC Basel als Chef der Nachwuchsarbeit hat und später als Technischer Direktor des Schweizerischen Fussball-Verbandes tätig war, konnte das schlingernde HSV-Schiff auch nicht auf einen ruhigeren Kurs steuern.


 

Aktuell sind die Hanseaten schon wieder im Tabellenkeller angekommen und sieglos nach sieben Runden. Seit Knäbels Abgang ist Dietmar Beiersdorfer beim HSV Vorstandsvorsitzender und Sportchef in Personalunion. Das soll nicht so bleiben, und «Sportbild» zitiert Beiersdorfer: «Das ist bei der Intensität des Jobs und der Grösse und Bedeutung des gesamten Aufgabengebietes auf längere Sicht gar nicht möglich. Wir werden den sportlichen Bereich wieder den Anforderungen entsprechend aufstellen.»

Der Reigen der Kandidaten

Anfang November, so heisst es in den deutschen Medien, sollen Nägel mit Köpfen gemacht sein, und der 46-jährige Heitz wird als höchst geeignet betrachtet. «Sportbild» nennt ihn einen «Talent-Entdecker» und rechnet einen Transferüberschuss von 60 Millionen Euro vor, die während Heitz‘ Zeit beim FCB erwirtschaftet worden sei.

Neben Heitz wird auch über Horst Heldt (Ex-Schalke), Sven Mislintat, der als Chefscout für Borussia Dortmund arbeitet, sowie Jens Todt (Karlsruher SC) als mögliche Kandidaten spekuliert. Angeblich hat Mislinat, der sich in Dortmund mit Cheftrainer Thomas Tuchel überworfen haben soll, den Hamburgern abgesagt.

Jens Todt, ehemals Profi unter anderem beim SC Freiburg und nun im vierten Jahr Manager beim Zweitbundesligisten Karlsruher SC, weiss auch von nichts: «Es gibt keinen Kontakt zum HSV», sagt er der TagesWoche.

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