Der lange Weg des FC Basel

Es wird der weiteste Weg bisher in die Champions League für den FC Basel, das steht jetzt schon fest, bevor am Montag um 13.00 Uhr (live auf uefa.com) die ersten Qualifikationsrunden ausgelost werden.

Wohin führt die Reise? In Nyon erfährt der FC Basel am Montag, 25. Juni, um 13.00 Uhr den ersten Gegner in der Champions-League-Qualifikation. (Bild: Keystone/DOMINIC FAVRE)

Es wird der weiteste Weg bisher in die Champions League für den FC Basel, das steht jetzt schon fest, bevor am Montag um 13.00 Uhr (live auf uefa.com) die ersten Qualifikationsrunden ausgelost werden.

Man kann nicht behaupten, dass sich der FC Basel das selbst einbrockt hätte. Der Meister der vergangenen drei Jahre hat im Europacup seinen Teil dazu beigetragen und fleissig Punkte für das Ranking gesammelt. Aber weil der Rest der Europacup-Teilnehmer der Super League in den vergangenen Jahren mit wenigen Ausnahmen enttäuschend abgeschnitten hat, muss der FCB auf dem Weg in die Champions League in dieser Saison bereits von der zweiten Qualifikationsrunde an ran.

Wer der Gegner sein wird, erfährt der FCB am Montag um 13.00 Uhr, wenn am Uefa-Hauptsitz in Nyon die Kugeln mit den Namensschildern der Teilnehmer in den Auslosungsschalen gerührt werden. Weil die Uefa-Prominenz an der Euro weilt, wird Michael Heselschwerdt, Leiter Clubwettbewerbe der Uefa, die Oberaufsicht haben.

4660 Kilometer bis Karagandy

Es ist bunter Reigen von Landesmeistern, die sich qualifiziert haben, und denen fast ausnahmslos eines gemein ist: Sie liegen geografisch relativ weit weg von der Schweiz und die Auswärtsreise könnte im Fall eine beschwerliche sein. Die New Saints aus dem Norden von Wales wären noch einigermassen kommod zu erreichen, 2560 Kilometer Luftlinie sind es nach Reykjavik und fast doppelt so weit wäre es nach Karagandy zum Meister Kasachstans (siehe auch Karte).

Festgelegt ist, dass ein gesetztes Team auf ein ungesetztes trifft, was sich durch den Uefa-Koeffizienten ergibt. Welch ungewöhnliche Umstände den FCB in die Pool der zweiten Runde verschlagen haben (dabei spielte auch noch eine Rolle, das Chelsea und nicht die Bayern die letzte Champions League gewonnen hat), zeigt der Punktestand. Der FC Basel ist mit 53.360 Punkten derzeit an 38. Stelle im europäischen Ranking. Nach dem Erreichen der Achtelfinals 2011/12 liegen sogar grosse Namen wie Juventus Turin, die drei türkischen Grossclubs aus Istanbul oder auch der deutsche Meister Dortmund hinter Basel.

Die zweitbeste Mannschaft bei dieser Auslosung ist der weissrussische Titelhalter Bate Borisow (29.641 Punkte) vor dem FC Salzburg (29.225) und Dinamo Zagreb (24.774). Als nächster Schweizer Club hinter dem FCB rangiert der nicht für einen der beiden europäischen Wettbewerbe qualifizierte FC Zürich (23.360) auf Platz 86; am weitesten hinten liegt der FC Luzern (6.360 Punkte) auf Platz 192 von total 396 geführten Vereinen. 

Die «regionalen» Töpfe

Bleibt die Uefa ihrem Auslosungsverfahren treu, werden unter den 17 gesetzten und den restlichen 17 ungesetzten Teams (drei davon werden erst noch in der ersten Qualifikationsrunde ermittelt), Töpfe nach regionalen Gesichtspunkten (Süd, Zental, Nord) gebildet, deren Einteilung so etwas wie ein Blackbox ist.

Nach den Erfahrungen früherer Jahre könnte das – ohne Gewähr – bedeuten, dass der Gegner des FCB unter den folgenden Clubs gezogen wird:

Hapoel Kyriat Shmona (ersmals Meister Israels, unweit der Golan-Höhen beheimtat)
PFC Ludogorets Razgrad (erstmals Meister in Bulgarien und Doublegewinner)
FC Valletta (Rekordmeister Maltas, muss die erste Runde überstehen)
FK Buducnost Podgorica (zum zweiten Mal Meister Montenegros)
KS Skenderbeu (Doublegewinner aus Albanien)
FK Vardar Skopje (erstmals nach 2004 wieder Mazedoniens Meister)

Wenn es doch anders kommt, stehen folgende Clubs zur Disposition (Reihenfolge nach Koeffizient): Shamrock Rovers (Dublin, Irland), Molde FK (Norwegen), FK Zeljeznicar (Sarajeco, Bosnien-Herzegowina), KR Reykjavik (Island), The New Saints (Oswestry, Wales), FC Flora Tallinn (Estland), Neftci PFK (Baku, Aserbeidschan), FC Shakhter Karagandy (Kasachstan), Ulisses FC (Eriwan, Armenien). Dazu könnten kommen, falls sie erste Runde überstehen: FC Linfield (Belfast, Nordirland) und F91 Dudelange (Luxemburg).

Diesmal stehen FCB sechs Spiele bevor

Wie es auch kommt: Dem FC Basel steht der längste Weg bis an die Honigtöpfe des Europacups bevor. Um die Gruppenphase der Champions League zu erreichen, müsste er drei Runde mit sechs Spielen bestreiten. Wer schon einmal ein bisschen über was wäre wenn spekulieren will, der ist hier gut bedient.

Bisher reichten dem FC Basel zwei erfolgreich bestrittene Qualifikationsrunden (vier Spiele), um den Sprung in die Champions League zu schaffen. 2002/03 gegen MSK Zilina (1:1, 3:0) und Celtic Glasgow (1:3, 2:0), 2008/09 gegen IFK Göteborg (1:1, 4:2) und Vitoria Guimãres (0:0, 2:1) und 2010/11 gegen VSC Debrecen (2:0, 3:1) und Sheriff Tiraspol (1:0, 3:0).

Vor der Reform der Champions League war der FCB zweimal gegen grössere Kaliber ausgeschieden: 2004/05 gegen Inter Mailand (1:1, 1:4) und ein Jahr später gegen Werder Bremen (2:1, 0:3).

Die ersten Termine in der Champions League für den FCB sind in der Woche nach Meisterschaftsbeginn in der Schweiz der 17./18. Juli (Hinspiel) und der 24./25. Juli (Rückspiel). Die dritte Qualifikationsrunde wird bereits dazwischen, am 20. Juli ausgelost. Gespielt wird am 31.7./1.8. sowie am 7./8. August. Die Playoff-Daten: 10.8. (Auslosung), 21./22.8. (Hinspiel), 28./29.8. (Rückspiel).

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