Rafael Nadal steht nach dem Sieg gegen Grigor Dimitrov im Viertelfinal der Swiss Indoors. Und weil er mit seinem Freund Marc Lopez auch im Doppel erfolgreich ist, betritt der Spanier weiter Tag für Tag die St. Jakobshalle.
Vergangen sind die Jahre, in denen die Basler Tennisorganisatoren bangen mussten, ob Rafael Nadal denn auch wirklich kommen würde. 2013 unterzeichnete der Spanier einen Vertrag mit den Swiss Indoors, wo er fast zehn Jahre zuvor, als er noch keinen Grand-Slam-Titel im Erfolgsportfolio hatte, eine Wildcard erhalten hatte.
Viel Wert war der vor zwei Jahren unterzeichnete Dreijahresvertrag, der heuer endet, nicht. Denn nach einem Sommer mit zehn Turniersiegen sagte der damals 13-fache Grand-Slam-Sieger seine Teilnahme ab und vertröstete Direktor Roger Brennwald auf 2014.
Vor einem Jahr gewann er dann erstmals überhaupt ein Spiel in Basel. Es war eine kleine Versöhnung mit dem Turnier der dritthöchsten Kategorie, an dem Nadal schliesslich am minderjährigen Kroaten Borna Coric scheiterte. Viel von Nadal sahen die Zuschauer nicht.
Die feine Klinge in Runde zwei
2015 ist alles anders. Denn wer Nadal sehen möchte, der kann Nadal sehen. Und das jeden Tag, denn der Spanier ist nicht nur im Einzel ungeschlagen, sondern mit seinem Freund Marc Lopez auch in der Doppelkonkurrenz.
Nadal gewann am Montag die Eröffnungspartie gegen den Tschechen Lukas Rosol, tags darauf die erste Doppelrunde gegen das serbisch-kroatische Duo Borna Coric/Viktor Troicki, und am Mittwoch mit 6:4, 4:6, 6:3 auf dem Center Court gegen den Bulgaren Grigor Dimitrov. Der Spanier trifft im Viertelfinal auf den Sieger der Partie zwischen Teymuraz Gabashvili und Marin Cilic.
Nadal gegen Dimitrov war die erste grosse Affiche des Turniers. Und nachdem sich wenige Stunden zuvor Stan Wawrinka mit der Niederlage gegen Ivo Karlovic verabschiedet hatte, bleiben dem Turnier mit Roger Federer und Rafael Nadal noch zwei zugkräftige Professionals erhalten.
Am Donnerstag spielt Nadal in der kleinen Halle
Gegen Dimitrov entwickelten sich drei Sätze, die mit der feinen Klinge zweier Spitzenakteure geführt wurden und die es eigentlich verdient hätten, vor mehr als nur lückenhaft gefüllten Rängen stattzufinden.
Am Donnerstag werden Nadal trotzdem nicht mehr Menschen zuschauen. Nicht aus Mangel an Interesse, sondern weil er mit Lopez zusammen in der kleinen Halle spielen wird. Das Doppel ist als dritte Nachmittagspartie geplant.
Geht die Rechnung der Zuschauer auf, werden einige von ihnen zuerst Nadal beim Doppel zusehen und dann in die grosse Halle wechseln. Dort trifft Roger Federer in seiner Zweitrundenpartie frühestens um 20 Uhr auf Philipp Kohlschreiber.
Am Donnerstag werden somit zwei Grosse des Welttennis in Basel zu sehen sein: Federer. Und Nadal, der Mann, der täglich spielt.
Auch am Donnerstag spielt Rafael Nadal an den Swiss Indoors. Allerdings nur in der kleinen Halle. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)