Nach dem er gut aus den Startlöchern gekommen ist, dürfte der FC Basel am Sonntag (13.45 Uhr) in Vaduz mit einigen Veränderungen in der Anfangsformation auftauchen. Es gibt etliche Kandidaten, die mit den Hufen scharren, allen voran EM-Fahrer wie Michael Lang oder Marc Janko.
Für den FC Basel ist das Gastspiel am Sonntag in Vaduz das zweite von 36 Partien dieser Saison, ein vermeintlich x-beliebiges unter den 466 Begegnungen, an denen er seit Erfindung der Super League teilhat. Und dennoch kündigt Urs Fischer an: «Wir nehmen uns etwas vor.»
Es ist ein Spiel, das in diesem Saisonstadium und inmitten der Ferienzeit beiläufig zur Kenntnis genommen wird, wenn es der Serienmeister gewinnt. Aber natürlich würde es ein paar Wellen schlagen, sollten die Basler erstmals in der gemeinsamen Ligageschichte den Liechtensteinern unterliegen. Die Bilanz bisher: zwölf Spiele, elf Siege, ein Unentschieden.
Für ein Ende der Erfolgsserie spricht wenig. Blendend, weitaus besser als erwartet werden durfte, ist der FC Basel mit dem 3:0 gegen den FC Sion aus den Startlöchern gekommen. «Die Mannschaft hat die Messlatte hoch gelegt», sagt Fischer, «nun gilt es, diese Leistung zu bestätigen.»
Der Plan: Einsatzminuten für alle
Der FCB-Trainer machte am Freitag einen aufgeräumten Eindruck. Denn so selbstverständlich war der beeindruckende Auftritt gegen die Walliser auch für den Trainer nicht, bei aller Aufwärtstendenz, die er in der letzten Woche der Vorbereitung beobachtet und gespürt hatte. So stabil sich die Mannschaft gegen Sion bereits präsentiert hat, ermuntert sie ihn auch, am mittelfristigen Plan festzuhalten. Und der heisst: Einsatzminuten für alle.
Deshalb wird es am Sonntag zur Mittagszeit in Vaduz (Anpfiff: 13.45 Uhr) ein paar Veränderungen in der Startelf geben. Keine acht, wie Fischer sich beeilt zu betonen, aber eben doch Startplätze für Spieler, die beginnen mit den Hufen zu scharren. Zu den ersten Kandidaten gehören die EM-Fahrer Michael Lang auf der rechter Verteidigerposition oder Angriffsspitze Marc Janko.
Die grösste Veränderung in den Reihen der Vaduzer ist die Lücke von zehn Skorerpunkten, die der zum FC Zürich zurückgekehrte Armando Sadiku hinterlassen hat. Ansonsten kann Trainer Giorgio Contini auf bewährtes Personal und bewährte Taktik zugreifen. Drei Neue hat er beim 1:1 in Thun eingesetzt: Aussenverteidiger Pfründer (von Köniz) sowie Zarate (Thun) und Mathys (St. Gallen) in der Offensive. Aus B-Mannschaften der Bundesliga kamen in den vergangenen Tagen noch Matthias Strohmaier (Bayern München) und der polnisch-stämmige US-Amerikaner Caleb Stanko (SC Freiburg) hinzu.
Mit den Partien in der Europa-League-Qualifikation gegen FK Sileks (Mazedonien; 3:1 und 2:1) sowie den FC Midtjylland aus Dänemark (2:2, 0:3) haben die Liechtensteiner bereits fünf Wettbewerbsspiele in den Beinen.
Dazu kommen Daniel Hoegh und Jean-Paul Boëtius, die sich beim Sion-Sieg lediglich warmlaufen durften. Gelegenheit zum Debüt böte sich auch für ein paar Neue. Kevin Bua und Linksverteidiger Blas Riveros etwa dürften erstmals auf dem Matchblatt figurieren, und für Mohamed Elyounoussi, der gegen Sion schon ein paar Minuten ran durfte, kann man sich verschiedene Positionen vorstellen, auf dem Flügel oder hinter der Spitze.
Welcher Elf er das Vertrauen geben will, darüber wollte sich Fischer zwei Tage vor dem Spiel nicht konkreter auslassen. Selbst für Birkir Bjarnason, der nach der Euro seit 14 Tagen wieder trainiert, hält er einen Einsatz für möglich; sehr wahrscheinlich ist zumindest ein Startplatz für den Isländer jedoch nicht.
Fischer erwartet wie immer bissige Vaduzer
Klar ist, dass Manuel Akanji und Andraz Sporar, die Langzeitverletzten, fehlen, dass Alexander Fransson bei der schwedischen Olympiaauswahl weilt, und dass Geoffroy Serey Dié ebenso noch Trainingsrückstand aufweist wie Dereck Kutesa. Ansonsten kann Fischer aus dem Vollen schöpfen, und da er am ersten Auftritt wenig bis eigentlich gar nichts auszusetzen hatte, bietet sich auch kein Nährboden für Unzufriedenheit, wenn er nun einige Startspieler gegen Sion aussen vor lässt.
Weil sich der FCB gegen Vaduz in der vergangenen Saison in drei von vier Aufeinandertreffen «unheimlich schwer getan hat» (Fischer), fordert der Trainer nun: «Die Mannschaft soll die gleiche Präsenz wie gegen Sion an den Tag legen.» Und die wird in den Augen von Fischer gegen stets «bissige» Vaduzer auch vonnöten sein.