Der Motor auf rechts powert und der Joker sticht doppelt

Mit seinen Cup-Treffern zwei und drei hat Jean-Paul Boëtius nun die Hälfte aller Basler Cuptore in dieser Saison erzielt. Massgeblich beteiligt am 4:1-Erfolg in Tuggen war auch Michael Lang. Ausserdem auf dem Platz: drei 18-Jährige.

Der Basler Michael Lang, rechts, bejubelt seinen Treffer zum 3-0 gegen den Tuggener Torhueter Timon Waldvogel, beim Fussball 1/8-Final Cup Spiel zwischen dem FC Tuggen und dem FC Basel, am Mittwoch, 26. Oktober 2016, im Stadion Linthstrasse in Tuggen. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)

(Bild: GIAN EHRENZELLER)

Mit seinen Cup-Treffern zwei und drei hat Jean-Paul Boëtius nun die Hälfte aller Basler Cuptore in dieser Saison erzielt. Massgeblich beteiligt am 4:1-Erfolg in Tuggen war auch Michael Lang. Ausserdem auf dem Platz: drei 18-Jährige.

Germano Vailati | Torhüter

Einzelkritiknoten 4.5

Vailati kam wie immer in dieser Saison als Cup-Torhüter zum Einsatz. Fischer verzichtete somit erneut darauf, Neuzugang Nikolic zu testen. Der nominell zweite Basler Keeper hatte wenig zu tun und war da, wenn es ihn brauchte. Dass er sich am Ende doch noch tunneln lassen musste und den Tuggener Ehrentreffer nicht verhindern konnte, trübt die Bilanz nur ein klein wenig.

Michael Lang | rechter Aussenverteidiger

Einzelkritiknoten 5

Der Aussenverteidiger wurde nicht nur penaltywürdig gefoult, worauf Boëtius verwertete, sondern liess sich einen persönlichen Treffer (zum 0:3) nicht nehmen und war auch sonst an fast allen gefährlichen Basler Szenen beteiligt. Wenn er den Ball hatte, war er ein steter Gefahrenherd, den die Tuggener Defensive nicht in den Griff bekam. Nicht umsonst lief sehr viel über seine rechte Seite. In der 57. Minute wurde er für Gaber ausgewechselt.

Eder Balanta | rechter Innenverteidiger

Einzelkritiknoten 4.5

Bei seinem ersten Einsatz im Schweizer Cup verbuchte Balanta seinen ersten Treffer in diesem Wettbewerb. Kurz vor der Pause setzte er sich bei einem Eckball Zuffis im Fünferraum durch und traf mit dem Fuss ins Netz. Schon zehn Minuten zuvor hatte er mit einem Kopfball den Schlussmann des Heimteams zu einer Parade gezwungen. Bei Basler Ballbesitz versuchte er sich ein paar Mal an langen Bällen auf die Flügel, die aber nur teilweise ihre Adressaten erreichten. In der Rückwärtsbewegung wurde er kaum geprüft.

Eray Cümart | linker Innenverteidiger

Einzelkritiknoten 4.5

Nach seinem 90-minütigen Einsatz in Zug spielte der 18-jährige Cümart auch in Tuggen über die volle Distanz, während er in der Liga in dieser Spielzeit noch nie für die Profis auf dem Platz stand. Mit Balanta liess er den Ball zirkulieren und schaltete sich sporadisch in die Offensive ein. Ein Weitschuss (21.) und ein Kopfball am Tor vorbei (37.) sind Zeugen seiner Offensivbemühungen. Defensiv muss er sich die Kritik gefallen lassen, dass er beim Ehrentreffer durch Shala nicht besonders gut aussah. Nach dem Spiel sprach er von Glück für den Angreifer in dieser Situation.

Blas Riveros | linker Aussenverteidiger

Einzelkritiknoten 4.5

In der zweiten Cuprunde war es Blas Riveros wie fast allen anderen Neulingen nicht gelungen, auf sich aufmerksam zu machen. Der Paraguayer konnte den damaligen Eindruck in Tuggen ein wenig aufbessern. Zwar lief über seine linke Seite deutlich weniger als über Langs rechte, aber Riveros hatte seine Defensivaufgaben im Griff. Ankreiden kann man ihm einen selbstverschuldeten Ballverlust in der 25. Minute und die Tatsache, dass sein Gegenspieler den Ball in der 77. Minute mangels Druck gefährlich zur Mitte treten konnte.

Luca Zuffi | defensives Mittelfeld

Einzelkritiknoten 5

Luca Zuffi war für die Ausführung sämtlicher Standards verantwortlich. Und diese sorgten für grosse Probleme in der Tuggener Hintermannschaft. Sein Eckball auf Sporar wurde zur Vorlage für Langs 0:3, einen weiteren bugsierte Balanta zum 0:4 ins Tor. Weitere Hereingaben waren gefährlich getreten, aber kein Basler verwertete in der Mitte. Eine gute Leistung des Mittelfeldmanns, der stets Sicherheit ausstrahlte.

Geoffroy Serey Die | defensives Mittelfeld

Einzelkritiknoten 4.5

Wie schon in der 2. Cuprunde in Zug führte Serey Die den FC Basel als Captain auf den Platz. Er war der Chef im Mittelfeld und schaltete sich teils mit langen Bällen in die Offensive ein. In der Defensive schonte er die Tuggener nicht und zeigte gegen die Spieler aus der Promotion League die Härte, die man von ihm gegen die Profis gewohnt ist. Beinahe hätte den Cupabend mit einem Tor gekrönt, seinen Weitschuss (72.) hielt Waldvogel aber sehenswert, und kurz vor Schluss schoss der Ivorer knapp am Tor vorbei.

Kevin Bua | rechter Flügel Das erste Tor durch Boëtius erlebte er noch auf dem Platz mit. Kurz darauf musste er in der 14. Minute verletzt ausgewechselt werden, weshalb er hier keine Bewertung erhält. Fischer konnte nach dem Spiel noch keine Diagnose verkünden. Nur so viel: Bua hat sich am Oberschenkel verletzt. Für ihn kam Bjarnason.

Mohamed Elyounoussi | offensives zentrales Mittelfeld

Einzelkritiknoten 4

Die auffälligste Szene des zentralen Offensivspielers war ein herausgeholter Freistoss an der Strafraumgrenze in der ersten Halbzeit. Boëtius schickte ihn steil, Elyounoussi kam noch an den Ball und setzte sich gut durch. Ansonsten blieb der Norweger blass und konnte seine Klasse trotz Einsatz über 90 Minuten nicht beweisen. Mindernd auf die Beurteilung kann die Tatsache wirken, dass seine Position aufgrund des steten Basler Ballbesitzes und der Angriffe über die Flügel nicht allzu sehr im Zentrum stand.

Jean-Paul Boëtius | linker Flügel

Einzelkritiknoten 5.5

Der Niederländer hat sich seine hohe Bewertung nicht nur mit seinen beiden Toren und der Offensivleistung verdient. Er war auch zur Stelle, wenn ein Ball zurückerobert werden musste oder sonst Arbeit gegen hinten gefragt war. So wurde er auch zum Mann des Spiels, ohne seine dritte Möglichkeit zu einem Tor kurz nach der Pause zu verwerten. Fischer stellte nach dem Spiel fest: Genau so muss sich Boëtius in seiner aktuellen Situation zeigen, um auch für die Liga zum Thema zu werden.

Andraz Sporar | Stürmer

Einzelkritiknoten 4

Die Basler Offensive traf viermal. Der Anteil der Sturmspitze daran war aber nicht sehr gross. Für seine Weiterleitung per Kopf vor Langs 0:3 erhält er einen Assist gutgeschrieben. Sein Punktekonto hätte er mit Toren aufstocken können, die Chancen dazu hatte er. Erst verzog er in der 23. Minute und in der zweiten Halbzeit kam er gleich doppelt in guter Position zum Abschluss – erfolgslos. Bei der besten Gelegenheit (78.) feuerte er zentral auf den herausstürmenden Tuggen-Goalie Waldvogel. Dieses Tor muss der Slowene einfach machen, um in der Hierarchie zu Janko und Doumbia aufzuschliessen.

Birkir Bjarnason | rechter Flügel

Einzelkritiknoten 4

Bjarnason hätte heute nach Fischers Plan geschont werden sollen. Als sich Bua in der Anfangsphase verletzte, musste er dennoch auf den Platz. Sein Einsatz war nach 55 Minuten Arbeitszeit wieder vorbei und mit Kutesa kam der dritte rechte Flügel zum Zug. Für Bjarnasons Leistung sprechen ein Schuss, der an die Latte gelenkt wurde (48.), und einer, den Waldvogel hielt (59.). Sonst zeigte sich der Isländer kaum.

Omar Gaber | rechter Aussenverteidiger

Einzelkritiknoten 4.5

Gaber übernahm ab der 57. Minute die rechte Abwehrseite von Michael Lang, der diese zuvor zweifellos zur dominanten Basler Angrifssseite gemacht hatte. Der Ägypter hatte deutlich weniger Einfluss auf das Spiel, was aber auch damit zusammenhing, dass seine Mannschaft mit dem 4:0 im Rücken nicht mehr konsequent ein weiteres Tor suchte. In der Defensive liess er keine Gefahr aufkommen.

Dereck Kutesa | rechter Flügel

Einzelkritiknoten 4.5

Der 18-jährige Genfer kam zu seinem zweiten Teileinsatz für die Profis des FCB. In der 70. Minute ersetzte er Bjarnason und hätte einige Minuten später beinahe seinen ersten Treffer für den FC Basel gebucht. Der Weitschuss ging knapp über das Tor. Kurz vor Schluss zog er nach einem sehenswerten Trick aus noch besserer Position ab, zielte aber direkt auf den Torhüter, der problemlos parierte.

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Bewertungsdurchschnitt: 4,5
Nicht eingesetzt: Nikolic, Suchy, Xhaka, Doumbia

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