Nur einen Tag nach dem Abgang von Raul Bobadilla nach Augsburg präsentiert der FC Basel bereits seinen Nachfolger. Vom VfL Wolfsburg kommt Giovanni Sio, der in der Schweiz kein Unbekannter ist: Von 2009 bis 2012 spielte der 24-Jährige beim FC Sion. Wenn alles klappt, kann Sio bereits am Mittwoch gegen Razgrad um den Einzug in die Champions League spielen.
Es scheint, als ob der FC Basel nur noch darauf gewartet habe, bis er endlich sein Sorgenkind Raul Bobadilla los geworden ist, um endlich einen anderen Stürmer verpflichten zu können. Gleich nach seiner Raserfahrt im Juli war den Verantwortlichen des FCB klar geworden, dass sie den irrlaufenden Argentinier nicht mehr zurück in die Spur würden bringen können. Seither haben sie sich auf dem Transfermarkt nach einem Nachfolger umgeschaut und gleichzeitig Bobadilla feil geboten. Und nun ist er also da, der Bobadilla-Nachfolger, bloss einen Tag nach dessen Abgang zum FC Augsburg.
Giovanni Sio wird beim FCB die Rückennummer 30 tragen und ist in der Schweiz kein Unbekannter. Mit dem FC Sion hat der heute 24-Jährige von Sommer 2010 bis Winter 2011 immerhin 42 Partien in der Super League bestritten und dabei 17 Tore erzielt, zwei davon gegen den FCB.
Sion erhielt sieben Millionen für Sio
Im Januar 2012 wurde Sio für den FC Sion zu einem glänzenden Geschäft. Die Walliser hatten ihn 2009 aus der zweiten Mannschaft von Real Sociedad San Sebastian geholt. Zweieinhalb Jahre später erhielten sie vom VfL Wolfsburg rund sieben Millionen Franken Ablöse für den französisch-ivorischen Doppelbürger.
Sios Karriere ist seither allerdings wenig glanzvoll verlaufen. In Wolfsburg konnte er sich nicht durchsetzen und wurde zunächst an den FC Augsburg ausgeliehen, wo er nach sechs Spielen ohne Tor, dafür mit einer roten Karte ausser Rang und Traktanden fiel.
Das unschöne Ende seines Augsburger Ausflugs hatte nicht allein damit zu tun, dass sich Sio seinen Platzverweis im Spiel gegen Fürth bloss vier Minuten nach seiner Einwechslung eingehandelt hatte. Er zeigte beim Marsch in die Kabine auch noch der Fürther Haupttribüne den Mittelfinger. Die Basler versuchen sich nach Bobadilla also an einem weiteren Spieler, der in der Vergangenheit mit unüberlegten Handlungen aufgefallen ist.
Ein anderes Problem, das Sio damals zu plagen schien, dürfte ihn in Basel allerdings nicht belasten. In Augsburg wurden ihm Sprachprobleme nachgesagt. Da der FCB traditionell multilingual funktioniert, dürfte ihm die Integration in Basel um einiges leichter fallen. Zumal er hier auch auf einen ehemaligen Sittener Teamkollegen trifft. Mit Geoffroy Serey Die und dem FC Sion gewann Sio 2011 sogar den Schweizer Cup.
Sio kommt keine Minute zu früh
Besser als in Augsburg erging es Sio bei seiner zweiten Station als Leihspieler. Beim FC Sochaux gelangen ihm im letzten Halbjahr bei 13 Einsätzen 4 Tore und 3 Assists. Trotzdem kam es nicht zur definitiven Übernahme und Sio verbrachte die Saison-Vorbereitung wieder in Wolfsburg, wo allerdings klar war, dass er keine Zukunft im Club haben würde. Die Ablösesumme für den FCB dürfte sich deswegen im für die Basler überschaubaren Rahmen zwischen einer und zwei Millionen Franken halten.
Der Zuzug von Sio kommt für die Rotblauen keine Minute zu früh. Captain Marco Streller laboriert derzeit an einer Wadenverletzung herum – und die Qualifikationsspiele zur Champions League gegen Ludogorets Razgrad stehen kurz bevor. Deswegen hofft der FCB, dass es keine Probleme mit den Transfermodalitäten gibt. Läuft alles rund, wäre Sio nämlich bereits am Mittwoch beim Hinspiel gegen Razgrad in Sofia spielberechtigt.