Der neue Trainer soll den FC Basel an die Grenzen führen

Der neue Trainer des FC Basel wird seine Assistenten mitbringen. Und er soll verhindern, dass der Club in Selbstgenügsamkeit versinkt.

Vom Outfit her passt das schon mal hervorragend. FCB-Präsident Bernhard Heusler (l.) präsentiert Paulo Sousa als neuen FCB-Trainer. (Bild: Keystone/Georgios Kefalas)

Der neue Trainer des FC Basel wird seine Assistenten mitbringen. Und er soll verhindern, dass der Club in Selbstgenügsamkeit versinkt.

Manchmal helfen ein paar Tage Distanz zum Geschehen, um einiges besser zu verstehen. Nach der Pressekonferenz, an der der FC Basel seinen Meistertrainer Murat Yakin verabschiedet hatte, blieben mehr Fragen offen als beantwortet. Doch nun, nach der Vorstellung des neuen Mannes an der Seitenlinie, klären sich einige Dinge.

Als FCB-Präsident Bernhard Heusler seinen neuen Angestellten Paulo Sousa vorstellte, fiel auf, wie Heusler wiederholt wünschte, Sousa möge den FCB «fordern», er solle «neue Impulse» setzen: «Wir legen ihn nicht in ein gemachtes Bett und schaukeln ihn zum nächsten Titel. Wir sind nicht in einer Komfortzone, in Basel erwartet ihn harte Arbeit.»

«Wir sind nicht in einer Komfortzone, in Basel erwartet ihn harte Arbeit.»


FCB-Präsident Bernhard Heusler über den neuen Trainer

Das klingt danach, als ob die FCB-Führung Sousas Vorgänger Yakin diese aufrüttelnde Arbeit nicht mehr zugetraut habe. Wohl, weil der Münchensteiner sein eigenes Standing innerhalb des Clubs und der Mannschaft bereits zu sehr geschwächt hatte, um noch Forderungen stellen zu können.

Sousa dagegen soll bereits in den ersten Sitzungen mit seinen neuen Arbeitgeber klare Vorstellungen artikuliert haben, was er von seinem neuen Club alles haben möchte. Zum Beispiel nicht näher deklarierte Verbesserungen der Infrastruktur, bei denen sich Sportdirektor Heitz noch nicht sicher ist, «ob wir alles erfüllen können».

Kein Li-La-Gutelaunebär

Aber die Forderungen sollen auch an die Mannschaft gehen. Einen Li-La-Gutelaunebär möchten Heitz und Heusler ihren Spielern, die sich über Yakins distanzierte und kühle Art beklagt hatten, jedenfalls nicht vorsetzen. «Paulo Sousa hat einen gewissen Charme», sagte Heitz, «aber er hat auch eine andere Seite. Er sagt immer, er sei sehr fordernd. Jetzt schauen wir mal, wie die Spieler diese Forderungen umsetzen können.»

Sousa (sprich: Sossa) soll einen FCB, der zuletzt fast alles erreicht, hat, was er sich gemeinhin so erträumt hat, weiter an die Grenzen treiben. Und wenn es geht, noch darüber hinaus. Sousas persönliches Ziel jedenfalls, dazu steht er, ist der Gewinn der Champions League als Trainer: «Das ist kein Traum. Ich bin überzeugt, dass ich das schaffen kann.»

«Der Sieg in der Champions League ist kein Traum. Ich bin überzeugt, dass ich das schaffen kann.»


Der neue FCB-Trainer Paulo Sousa

Basel kann auf diesem Weg höchstens eine Zwischenstufe sein. Eine allerdings, auf der Sousa zumindest «eine Weile» verbringen will. Sein Vertrag in Basel zumindest läuft drei Jahre.

Seinen Kontrakt bei Maccabi Tel Aviv hat Sousa dank einer Klausel künden können. Eine Ablösesumme wird deswegen für die Basler nicht fällig. Sousa wird seinen Staff, mit dem er schon in Israel erfolgreich arbeitete, mit nach Basel bringen: die beiden Spanier Ignacio «Nacho» Torreno und Victor Sanchez sowie den Analysten Manuel Cordeiro. Vom bisherigen Trainerstab des FCB bleibt Goalietrainer Massimo Colomba, ob auch für Marco Walker oder Markus Hoffmann Platz sein wird, ist offen.

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