Um in der Nationalliga A konkurrenzfähig zu sein, will der RTV 1879 Basel sein Budget um 100’000 Franken steigern. Dabei helfen soll ein neues Membership-Modell. Was das künftige Kader betrifft, geben sich die Verantwortlichen noch bedeckt.
Mit dem Aufstieg in die Nationalliga A erwarten den RTV Basel hohe finanzielle Hürden. Sein Budget von rund 200’000 Franken liegt deutlich unter den Beträgen seiner Mitstreiter. Absteiger HSC Suhr Aarau etwa verfügt über ein Jahresbudget von rund 800’000 Franken. Mannschaften an der Tabellenspitze kalkulieren mit bis zu vier Millionen Franken.
Einen Vorteil sieht der RTV in seiner Struktur und dem schmalen finanziellen Polster: Im Kader stehen derzeit neun Spieler aus dem eigenen Nachwuchs. «Wenn das Geld mal ausgeht», sagt Vereinspräsident Alex Ebi scherzhaft, «rennt nicht gleich die ganze Mannschaft davon. Man kann davon ausgehen, dass der Kern bleibt.»
Das Projekt «Membership 1879»
Um ihre Konkurrenzfähigkeit zu steigern, wollen die Realturner ihr Jahresbudget um mindestens weitere 100’000 Franken erhöhen. Diese Herkulesaufgabe soll die neue Marketingverantwortliche Andrea Attenhofer meistern. Sie macht ihre Arbeit ehrenamtlich – wie die meisten anderen RTV-Mitarbeiter.
Andrea Attenhofer (links), Meinrad Stöcklin, RTV Basel (Bild: Beat Eglin)
Am Dienstag stellte Andrea Attenhofer bei einer Medienorientierung in der Sporthalle Rankhof gleich ihr erstes Projekt vor: die «Membership 1879». Als Gegenleistung für den an das Gründungsjahr angelehnten Mitgliederbeitrag von 1879 Franken können sich RTV-Anhänger an Apéros vor Spielbeginn und an anderen gesellschaftlichen Anlässen mit Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Politik, Sport und Wirtschaft austauschen.
Teil des neuen Gönnerclubs sind die Mitglieder des fünf Jahre älteren Patronatskomitees wie etwa CVP-Politiker Markus Lehmann, Swiss-Indoors-Präsident Roger Brennwald oder Philipp Gmür, CEO der Helvetia Versicherungen. Bis Sommer angepeilt werden rund 60 neue Mitglieder.
Es braucht vor allem einen Stauber-Ersatz
Im Kader des RTV Basel wird sich voraussichtlich wenig ändern. Zwar nimmt der Verein derzeit einige neue Testspieler unter die Lupe, doch will der Vorstand noch keine weiteren Details bekanntgeben. «Sicher ist, dass wir nach Pascal Staubers Rücktritt einen ganz guten Goalie brauchen werden», sagt Vereinspräsident Alex Ebi.
Bis zum Start in der Nationalliga A dauert es für den RTV noch ein paar Monate. Einen Vorgeschmack darauf erhalten die Realturner am 9./10. Mai im Schweizer Cup und beim «Final 4»-Turnier in Olten.
Der Cup-Halbfinal am 9. Mai in Olten
Im Halbfinal treffen die Basler auf den BSV Bern Muri, der durch die Abstiegsrunde der Nationalliga A musste und diese souverän überstand. Ein machbarer Gegner an einem guten Basler Tag. Den zweiten Finalisten machen in Olten zwei NLA-Spitzenteams, Meister Pfadi Winterthur und der Dritte Kadetten Schaffhausen, der Cup-Titelverteidiger, untereinander aus.
Die Vorfreude beim RTV auf das erste Halbfinale seit 2006 ist gross. T-Shirts mit der Aufschrift «göppfinal» sind bereits zu haben, und wer mit von der Partie sein möchte, kann sich für die Fanreise nach Olten anmelden.
Der Trailer des Schweizerischen Handball-Verbandes zum Final-4-Turnier in Olten: