Der RTV bereitet sich auf den Abstieg vor

Der RTV Basel verliert das Spiel der Abstiegsrunde gegen GC Amicitia Zürich klar mit 33:24. Nie bestand für die Basler die Möglichkeit, das Spiel in gewünschte Bahnen zu lenken. Die Chancen auf den Ligaerhalt sind lediglich noch theoretischer Natur.

Alex Ebi, Präsident und Trainer des RTV Basel, im Gespräch mit Goalie Pascal Stauber beim Sieg über Fortidudo Gossau am 2. Februar 2013. (Bild: Robert Varadi)

Der RTV Basel verliert das Spiel der Abstiegsrunde gegen GC Amicitia Zürich klar mit 33:24. Nie bestand für die Basler die Möglichkeit, das Spiel in gewünschte Bahnen zu lenken. Die Chancen auf den Ligaerhalt sind lediglich noch theoretischer Natur.

Das Bild passte perfekt zur Situation des RTV Basel. Nachdem sie vor dem Seitenwechsel noch auf komfortablen Stühlen mit Lehne sitzen durften, mussten die Basler in der zweiten Halbzeit auf der harten Holzbank in der Saalsporthalle Platz nehmen. Der RTV ist spätestens nach der Niederlage bei GC Amicitia Zürich in der harten Realität angekommen, die nächste Saison Nationalliga B heissen wird. Neun Punkte Rückstand auf den rettenden dritten Platz der Abstiegsrunde sind bei sechs ausbleibenden Spielen wohl zu viel.

Kurz vor Spielende, die Entscheidung war längst gefallen, schienen die beiden Teamstützen Pascal Stauber und Marko Vukelic auf besagter Holzbank zu Scherzen aufgelegt zu sein. «Galgenhumor» sei das gewesen, meinte ein sichtlich nachdenklicher Vukelic nach dem Spiel. Was blieb den Basler auch anderes übrig?

Einfach überrannt

Wahrlich nicht viel an diesem Abend. Sie waren insbesondere zu fehlerhaft im Angriff, was GC Amicitia konsequent ausnutzte, um durch Tempogegenstösse zu schnellen und einfachen Toren zu kommen. Kaum hatte das Spiel begonnen, wurde es so zur mentalen Herausforderung für die Basler.

«Wenn die angreifende Mannschaft wiederholt Fehler begeht, darauf hin einfache Tore kassiert und gleich wieder angreifen muss, dann wird es für diese Mannschaft irgendwann ganz schwer», meinte nach dem Spiel GC-Trainer Arno Ehret.

Alex Ebi teilte diese Meinung vorbehaltlos. «Gefühlte 40 Gegenstosstore» (es waren rund zehn) waren zu viel, befand der Basler Präsident und Trainer in Personalunion. Denn «wenn man mehrheitlich im Angriff ist und doch nur selber Tore kassiert», dann sei das eine Zerreisprobe für jede Mannschaft. Diese konnten die Basler gestern nicht bestehen. Nicht mit diesem Kader, dem mit den vielen jungen Spielern momentan die Erfahrung fehlt.

Wenig Positives im Basler Spiel

Was gab es im Basler Spiel Positives zu verzeichnen? Igor Stamenov fand nach der Begegnung auf Anhieb nichts. Marko Vukelic auch nicht. Und Ehret bewies nach dem Spiel wenigstens sein diplomatisches Gespür, wenn auch nicht auf Anhieb: «Die Basler haben gegen unsere offensive Deckung phasenweise gut agiert.» Die Betonung lag, man erahnt es, auf dem Wort «phasenweise».

Alex Ebi freute sich immerhin darüber, dass sein Team «die geübten Elemente im Angriff umzusetzen gewillt war». Aber auch er musste lange überlegen, bis er diese Worte zusammen hatte.

Gedanken an die nächste Saison

So schmerzhaft es für Alex Ebi ist: Er stimmt der – wenig gewagten – Prognose zu, dass die Basler nächste Saison in der Nationalliga B agieren werden. Im gleichen Atemzug ist es ihm jedoch ein Anliegen, die Erwartungen zu korrigieren, welche im Vorfeld der Abstiegsrunde im Umfeld der Basler zuweilen geherrscht hätten: «Wir konnten nicht erwarten, dass wir mit einer Mannschaft, die vor der Abstiegsrunde mit personellen Abgängen geschwächt wurde, plötzlich Spiele gewinnen, die wir mit dem nominell besseren Team in der Qualifikation nicht gewinnen konnten.»

Es war Ebis letzte Aussage, bevor er von seinen Spielern durch die Katakomben zum Bus beordert wurde. Der bevorstehende Gang in die NLB schmerzt den Sportsmann. Das steht ausser Frage. Und doch wirkte er aufgeschlossen und voller Energie nach dieser klaren Niederlage.

Ebi scheint sich mit der Situation abgefunden zu haben. Der RTV-Präsident wird versuchen, nächste Saison einen Neuanfang zu starten. Mit jungen Spielern, die nun während sechs Spielen nochmals die Luft schnuppern dürfen, die sie gemäss Ebi in zwei, vielleicht drei Jahre wieder atmen sollen: den Duft der höchsten Schweizer Spielklasse.

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