Der RTV verliert in letzter Sekunde

In einem weiteren typischen Abstiegsrundenspiel bringt sich der RTV Basel buchstäblich in letzter Sekunde um einen Punkt und verliert gegen die Lakers aus Stäfa mit 22:23. Aufgrund des Sieges von GC Amicitia Zürich im anderen Spiel der Gruppe liegen die Basler nun mit fünf Punkten Rückstand auf dem letzten Rang der Abstiegsrunde der NLA.

Pascal Stauber von Basel blickt enttaeuscht am Handballspiel TSV St. Otmar St. Gallen gegen RTV 1879 Basel am Sonntag, 23. September 2012 in der Kreuzbleiche Halle in St. Gallen. (KEYSTONE/Ennio Leanza) (Bild: Keystone/Ennio Leanza)

In einem weiteren typischen Abstiegsrundenspiel bringt sich der RTV Basel buchstäblich in letzter Sekunde um einen Punkt und verliert gegen die Lakers aus Stäfa mit 22:23. Aufgrund des Sieges von GC Amicitia Zürich im anderen Spiel der Gruppe liegen die Basler nun mit fünf Punkten Rückstand auf dem letzten Rang der Abstiegsrunde der NLA.

Es darf spekuliert werden, warum der RTV Basel beim Stand von 22:22 kurz vor Schluss zwei Schlüsselspieler des Gegners eng deckte, so die Räume öffnete und in letzter Sekunde durch Kevin Jud den Treffer zum 22:23 hinnehmen musste. Der Vater des Torschützen – und Trainer der Lakers – zeigte sich nach dem Spiel jedenfalls erstaunt über diese Variante: «Ich hätte nicht so verteidigt, sondern versucht, den einen Punkt aus diesem Spiel mitzunehmen.»

Offenbar aber wussten die Basler während den letzten Sekunden ihres Spiels bereits, dass GC Amicitia Zürich, der direkte Konkurrent im Kampf gegen den direkten Abstieg, das andere Spiel der Gruppe gewonnen hatte. Nur so ist die riskante Deckungsvariante zu erklären, mit welcher der Sieg doch noch hätte erzwungen werden sollen.

Pascal Stauber in «Weltklasseform»

Bitter für die Basler, dass sie am Ende mit leeren Händen da standen. Dass sie während der gesamten Partie auf einen Punktgewinn hatten hoffen dürfen, lag allerdings einzig und allein an Torhüter Pascal Stauber, der aus dem Kollektiv herausragte. Mal für Mal vereitelte er hochprozentige Torchancen des Gegners. Rückraumspieler, Kreisläufer und Flügelspieler bissen sich die Zähne an ihm aus.

Die Hypothese darf gewagt werden: Ohne Pascal Stauber hätte der RTV in der Pause mit zehn Toren in Rückstand gelegen. Gleich eine «Weltklasseform» attestierte Teamkollege Michael Gulbicki dem Basler Goalie.

Zu viele Fehler im Angriff …

Ansonsten lief vieles nicht nach Plan. Da waren zum einen die vielen Ballverluste des ohne die kranken Vukelic und Wessner angetretenen RTV durch missglückte Kreisanspiele. Immer wieder brachten die Stäfener eine Hand zwischen Passgeber und Kreisläufer und erkämpften sich so den Ball. In der Folge kamen sie häufig durch schnelle Tempogegenstösse zu einfachen Toren.

Im Weiteren mussten die Basler ihre Angriffe mehrfach abbrechen, da sie die Lösung zum Abschluss nicht finden konnten. Insbesondere in der zweiten Halbzeit führte das immer wieder dazu, dass die Schiedsrichter ein Zeitspiel anzeigten. Es folgten überhastete Abschlüsse der Basler Angreifer, die dann zuweilen auch noch ungenau waren.

… und in der Verteidigung

Ganz anders machten es die Gegner aus Stäfa. Sie spielten ihre Angriffe flüssig und zeigten variantenreiche Spielzüge. Die Rückraumspieler kreuzten häufig und die Flügelspieler konnten regelmässig mehr oder weniger ungehindert als zweite Kreisläufer einlaufen.

Diese Angriffe des Gegners offenbarten die Schwächen der Basler Verteidigung. Die gegnerischen Kreisläufer hatten vor allem im Raum hinter den zentralen Abwehrspielern komfortabel viel Platz und konnten zuweilen ohne Gegenwehr angespielt werden. Gleiches galt für die einlaufenden Flügelspieler. Ebenfalls für ständige Gefahr sorgte die zweite Welle der Stäfener Tempogegenstösse.

Die Hoffnung lebt

«Wir haben heute eine Chance vertan und schlussendlich fehlte uns auch etwas das Glück. Einen Punkt hätten wir aus dieser Partie sicherlich mitnehmen können», meinte Michael Gulbicki nach dem Spiel. Diese Meinung teilten auch Pascal Stauber und Igor Stamenov, neben Gulbicki der erfolgreichste Angreifer der Basler.

Dieser eine Punkt wäre wichtig gewesen für den RTV. So, wie es eben jeder Punkt in einer Abstiegsrunde ist. Doch es bleiben acht Partien, 16 Zähler können noch gewonnen werden. Verloren ist also zumindest rechnerisch nichts und die Hoffnung geben vor allem die Spieler nicht auf. Zumal der RTV für einige von ihnen eine Herzensangelegenheit ist.

Pascal Stauber und Igor Stamenov würden jedenfalls auch im ungeliebten Fall eines Abstiegs in die NLB beim RTV weiterspielen. Ein wichtiges Zeichen von zwei Teamstützen, ohne die der RTV das Spiel heute sehr viel deutlicher verloren hätte.

Datum Spiel Resultat
23.02.2013 GC Amicitia Zürich – Fortitudo Gossau 22:20 (10:11)
23.02.2013 RTV Basel – Lakers Stäfa 22:23 (12:13)
R Mannschaft Sp S U N G : E P  
1. Lakers Stäfa 22 9 3 10 631 : 643 21 (13)
2. Fortitudo Gossau 22 9 1 12 553 : 581 19 (17)

3. GC Amicitia Zürich 22 5 2 15 543 : 590 12 (8)

4. RTV Basel 22 3 1 18 500 : 624 7 (5)

Nächster Artikel